Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Frühjahr 2017 – Teil 2

Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Frühjahr 2017 – Teil 2

Den ersten Teil der Neuerscheinungen, auf die ich mich im Frühjahr 2017 freue, habe ich ja bereits vergangenen Monat vorgestellt. Inzwischen habe ich weiter gestöbert und noch einige spannende Titel gefunden:

Bandi: “Denunziation”

Dieser Erzählungsband ist eine kleine Sensation, denn diese in den 90er Jahren geschriebenen Erzählungen stammen aus Nordkorea, aus der Feder des ersten literarischen Dissidenten, der natürlich unter einem Pseudonym schreibt. Er mache keinen Hehl aus seiner Wut auf das Regime, so der Verlag.

Ich habe einmal für einen Kunden für einen Kunden zu diesem Thema recherchiert und bin unter anderem auf Barbara Demicks Buch Im Land des Flüsterns” gestoßen,  das ebenfalls sehr interessant klingt, denn es handelt sich hierbei um Geschichten aus dem Alltag in Nordkorea. Jener Kunde kannte es bereits und empfahl mir diesen Titel nachdrücklich.

Vielleicht sollte ich nun endlich einmal zu diesem Buch greifen und damit die Zeit überbrücken, bis Bandis “Denunziation” Anfang Mai 2017 erscheint.

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Shawn Vestal: ”Loretta”

Loretta ist 15 Jahre alt und schleicht sich gerne heimlich nachts aus dem Haus, um ihren Freund zu treffen.
Das wäre an sich kein ungewöhnliches Verhalten für einen Teenager, doch Loretta wächst in einer mormonischen Familie auf.
Als ihre Eltern sie erwischen, wird sie an einen strenggläubigen Mann verheiratet, als zweite Ehefrau, denn die Familie lebt polygam.
Als Lorettas Freund, sich von ihrem neuen Ehemann anstellen läßt, um seiner großen Liebe nahe zu sein, muß er feststellen, dass diese nicht nur einen Verehrer hat…

Ich lese dieses Buch gerade und bin begeistert.
Freut Euch auf den 31. Januar 2017!

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Takis Würger: “Der Club”

Hans bekommt durch eine Verwandte an ein Stipendium in Cambridge, allerdings stellt diese eine Bedingung: Er soll dort ein Verbrechen aufklären.
Für Hans bedeutet dieses Stipendium sehr viel, daher läßt er sich darauf ein und es gelingt ihm sogar, Mitglied im exklusiven Pitt Club zu werden, der zum großen Teil aus Snobs besteht, die seltsame Bräuche pflegen.
Doch hinter der glitzernden Fassade des Clubs scheinen seltsame Dinge vorzugehen – Dinge, in die Hans nicht eingeweiht wird.  

So ein geschlossenes Setting reizt mich ja immer. Besonders, wenn die Geschichte im Universitätsmilieu spielt, wie in diesem Falle und zum Beispiel auch in Noemi Aldermans “Die Lektionen”.
Ich bin gespannt!

Dieses Buch erscheint Anfang März 2017.

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Anke Stelling: “Fürsorge”

Anke Stellings Roman “Bodentiefe Fenster” stand 2015 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und hat mich sehr begeistert.

Daher freue ich mich nun sehr auf ihr neues Werk, in dem es um die ehemalige Beruftänzerin Nadja geht, die nun als Lehrerin in einer Ballettschule vor sich hin darbt.
Nadja weiß nicht, wohin mit sich und ihrem Leben, obwohl sie eine glückliche Beziehung führt. Also besucht sie nach vielen Jahren ihren 16jährigen Sohn, der von der Großmutter aufgezogen wird.
Zwischen den beiden entwickelt sich etwas, was keiner wahrhaben möchte….

Ich freue mich auf glasklare, intensive und schonungslose Prosa.

Dieses Buch erscheint Ende Februar 2017.

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T.C. Boyle: “Die Terranauten”

Ja, was soll ich da sagen: Ein neuer T.C. Boyle ist für mich immer ein Ereignis.
Sein letzter Roman “Hart auf hart” war für mich eines meiner Lieblingsbücher des Jahres 2015 und seit ich gesehen habe, dass er ein neues Buch mit dem Titel “Die Terranauten” geschrieben hat, bin ich aus dem Häuschen.

In den 90er Jahren versucht eine Gruppe von acht Wissenschaftlern in den USA das Leben in einem geschlossenen System namens “Ecosphere 2” nachzubilden. Keiner darf den Versuchsraum, der sich unter einer Glaskuppel befindet, verlassen – egal, was auch passieren wird. Jeder kann von außen sehen, was die acht Personen treiben, wie sie leben und wie eine von ihnen schwanger wird…

Dieses Buch ist bereits erschienen und sobald ich “Loretta” beendet habe, mache ich mich ans Lesen – ich freue mich sehr darauf.

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Neil Smith: “Das Leben nach Boo”

Hier hat sich der Verlag schon mal rein optisch etwas Neues ausgedacht, denn dieses Buch wird in verschiedenen Farbkombinationen erhältlich sein. Das gab es meines Wissens nach bisher noch nicht, zumal das ein ziemlicher finanzieller Aufwand sein muß, aber es erzielt auch bei mir seine Wirkung, da ich sehr gespannt bin, welche Farben wir in den Laden geliefert bekommen werden.

Aber das Wichtige ist ja nicht die Optik, sondern der Inhalt: Oliver, genannt Boo findet sich im Jenseits wieder, das so ganz anders ist, als er sich das vorgestellt hat, denn dort leben nur amerikanische Jugendliche in Boos Alter (13).
Sehr seltsam, aber gut. Boo gewöhnt sich so langsam ein, als ein ebenfalls verstorbener Klassenkamerad auftaucht und sich herausstellt, dass Boo vielleicht nicht so gestorben ist, wie er es gedacht hat…

Ich habe dieses Buch bereits vorab gelesen und kann nur sagen: Freut Euch auf Anfang Februar 2017!

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John von Düffel: “Klassenbuch”

John von Düffel zählt zu den Autoren, die ich schon immer lesen wollte und bisher nicht dazu gekommen bin.

Mit “Klassenbuch”, das Ende März 2017 erscheinen wird, wird sich dies ändern. Die Thematik reizt mich sehr, denn von Düffel folgt neun Schülerinnen und Schüler, die in einer Klasse zusammengewürfelt worden sind und beobachtet ihr Leben.
Zu Beginn gibt es tausend verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten, doch dann wird klar, dass alle Aktionen auf ein einziges, gemeinsames Schicksal hinauslaufen.

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Luise Maier: ”Dass wir uns haben”

Dieses Buch hätte ich vollkommen verpasst, wäre in der Buchhandlung nicht ein Leseexemplar eingetrudelt. Ich habe schon mal reingeblättert und ich glaube, dass mir dieser Titel gefallen wird, zumal in der Beschreibung des Verlags von “kunstvoller Schmucklosigkeit” die Rede ist.

Geschildert wird hier das Leben einer Familie: Vater, Mutter,Sohn und Tochter. Schon bald ist zu ahnen, dass der glückliche Schein der Familie trügt.
Es geht um die Sehnsucht danach geliebt zu werden,aber auch um das Erfahren von Gewalt.

Dieses Buch erscheint Ende Februar 2017.

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Noelle Revaz: ”Das unendliche Buch”

Eine Buchpremiere flimmert als großes Event über den TV-Bildschirm, wobei zu sagen ist, dass es weniger um den Inhalt des Romans, als um dessen Umfang, das Cover und natürlich um die Biographie der Autorin geht.
Dass in diesem so grell beworbenen Werk gähnende Leer herrscht, interessiert eigentlich niemanden.
Es geht ausschließlich um das Marketing des Titels.
Schließlich wagen zwei Protagonistinnen der “schreibenden” Zunft das Undenkbare: Sie schreiben wirklich ein Buch!

Satirisch und grotesk sei dieses Werk, so der Verlag.
Das will ich lesen!

Dieses Buch erscheint Ende Februar 2017.

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Flurin Jecker: “Lanz”

Lanz hat sich in der Projektwoche der Schule für einen Kurs gemeldet, in welchem die Teilnehmer einen Blog schreiben sollen.
Eigentlich besucht er diesen Kurs nicht aufgrund des Inhalts, sondern wegen Lynn, von der er wußte, dass sie den Kurs besuchen möchte.
Jedoch erscheint sie nicht und jetzt sitzt Lanz da – mit diesem blöden Projekt. Zuerst sträubt er sich gegen das Bloggen, doch das Ganze bekommt eine Eigendynamik und schon bald schreibt er darüber, was ihn bewegt: Von der Trennung seiner Eltern, der langweilige Kindheit in einem Kaff in der Schweiz und vom Erwachsenwerden an sich.

Der Verlag attestiert Flurin Jecker eine eigenwillige, wuchtige und restlos glaubwürdige Sprache.
Da bin ich mal gespannt.

Dieses Buch erscheint Ende Februar 2017.

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China Miéville: “Dieser Volkszähler”

Eigentlich ist das Genre der Phantastik so gar nicht mein Ding. Doch dieses Buch klingt faszinierend anders.

Auf einem Berg, an dessen Fuße sich ein kleines Dorf befindet, wohnt ein Junge mit seinen Eltern. Sein Vater ist ein berühmt für seine Schlüssel, von denen man sich erzählt, dass sie magische Kräfte haben sollen.
Alles scheint soweit in Ordnung zu sein – bis zu dem Tag, als der Junge ins Dorf gerannt kommt: An seinen Händen klebt Blut und er erzählt, dass die Mutter den Vater erstochen habe…oder umgekehrt…

Dieses Buch erscheint Ende Januar 2017.

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Jennifer Haigh: “Licht und Glut”

“Auftauchen” von Jennifer Haigh wollte ich schon immer mal lesen, doch das muß ich wohl hinten anstellen, denn Anfang März erscheint schon das nächste Buch der Autorin, von welchem sich  Richard Ford begeistert zeigte und welches mit den Werken von Jonathan Franzen verglichen wird.

Es geht um eine Kleinstadt in Pennsylvania, die nicht gerade vor Reichtum strotzt. Ein Energieriese wird schließlich auf die Stadt aufmerksam, zumal herausgefunden wird, dass mit Hilfe von Fracking Öl und Gas gefördert werden könnte.
Die Bewohner der Stadt sind im Zwiespalt.

Dieses Buch erscheint Anfang April 2017.

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Luke Kennard: “Transition – Das Programm”

Inhaltlich erinnert dieses Buches stark an das neue Werk von Margaret Atwood “Das Herz kommt zuletzt”, das Anfang April erscheinen wird. In beiden Büchern geht es um junge Menschen, die nicht weiter wissen und sich aus Verzweiflung einem dubiosen Projekt zuwenden.

Bei Kennard heißt dieses Projekt “Transition” und die einzige Bedingung dafür, dass die Organisation den beiden Protagonisten wieder auf die Füße hilft ist, dass diese sechs Monate bei “Mentoren” wohnen und jede, also wirklich jede, Anweisung befolgen.

Ich bin sehr gespannt auf die Umsetzung des Themas.
Dieses Buch erscheint Anfang April 2017

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Megan Hunter: “Vom Ende an”

Die Erzählerin steht kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes, als eine Naturkatastrophe über die Welt hereinbricht. Die Natur scheint sich aufzubäumen, Feuer brechen aus, das Land wird vollkommen überschwemmt und mitten in diesen unberechenbaren Naturgewalten kommt das Kind auf die Welt.
Auf eine Welt, die es vielleicht bald nicht mehr geben wird.

Der Verlag vergleicht dieses Buch mit Cormac McCarthys “Die Straße” und mich erinnert die Geschichte an Valerie Fritschs Roman “Winters Garten”, welcher 2015 auf der Longlist des deutschen Buchpreises stand. Das wird bestimmt gut.

Dieses Buch erscheint Ende Januar 2017.

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5 thoughts on “Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Frühjahr 2017 – Teil 2
Petra

Da habe ich doch tatsächlich bei dir noch interessante Titel gefunden, die mir entgangen sind, Anke Stelling zum Beispiel. Danke dir und schicke schneeige Grüße! Petra

Friederike

Ciao Petra,

ja, ich hätte sie auch fast verpasst! Das wäre ja ein Unding gewesen, denn ich freue mich so sehr auf die Lektüre.
Ich bin gespannt auf Deine Leseeindrücke und schicke viele Grüße,

Friederike

Silvia

Die Merkliste wächst und wächst und wächst…
Schöne Auswahl!

    Friederike

    Danke. Meine wird gerade um einige Jugendbücher erweitert…:).

Aaron

Hallo Friederike,
deine Buchbesprechungen machen große Lust aufs Lesen.
Ich möchte dich gern auf Deborah Feldman aufmerksam machen. Ende Mai erscheint ihr neues Buch „Überbitten“, worauf ich sehr gespannt bin. Nachdem ich ihr Buch „Unorthodox“ im letzten Jahr gelesen habe, kann ich es kaum erwarten. Es ist leider selten geworden, dass ich mich auf Neuerscheinungen freue, weil es allgemein so ein riesiges Angebot an schönen und spannenden Dingen gibt, auf die ich nicht warten muss. Gleichzeitig entdecke ich dabei den Reiz der Vorfreude neu.
Vor einer Woche bin ich in einer Rostocker Buchhandlung auf das neue Buch von Paul Auster gestoßen. Ich hatte eine Vorankündigung gelesen und wieder vergessen… als ich es dann sah und die ersten Seiten las, war ich gleich in Bann gezogen und habe es gekauft. Es ist ein großartiges Buch!
Danke für die tollen Anregungen auf deinem Blog, ich habe ihn erst heute entdeckt, werde aber sicher weiterhin vorbei schauen und mich inspirieren lassen.
Viele Grüße,
Aaron

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