“Best of True Crime” – Meine Lesetipps

“Best of True Crime” – Meine Lesetipps

Seit einiger Zeit bin ich (mal wieder) im True-Crime-Fieber. Doch nicht jedes True-Crime-Buch konnte mich für dich einnehmen. Wenn ein Fall einfach nur geschildert wird, ist mir das oft zu oberflächlich. Ich schätze es sehr, wenn ich erfahre, warum jemand aus psychologischer Sicht so gehandelt hat.
Wenn es sich um ein Buch handelt, das gleichzeitig spannend ist und Wissen vermittelt. (Wobei ich das nicht nur bei True-Crime, sondern generell toll finde. Dann hat die Lektüre für mich einen Mehrwert und bleibt mir besser im Gedächtnis.)

In diesen Tagen erscheint ein Titel, bei dem dies der Fall war. Dieses Buch war für mich der Anlass, für Euch mein ganz persönliches “Best-of-True-Crime” zusammenzustellen.
Es handelt sich hierbei um:

Romy Hausmann: “True Crime – Der Abgrund in dir”

Für ihre Krimis (wie zum Beispiel den Bestseller “Liebes Kind”) hat Romy Hausmann viel recherchiert.
In “True Crime – Der Abgrund in dir” hat sie die Fälle aufgeschrieben, die ihr am meisten im Gedächtnis geblieben sind.

Oft ist es so, dass ich einige Fälle aus True-Crime-Büchern schon kenne. Das war hier anders: Die hier vorgestellten Fälle waren mir vollkommen unbekannt.
Das in Kombination damit, dass Romy Hausmann weiß, wie man schreibt, um den Leser ans Buch zu fesseln, fand ich sehr gut. Das ist das Eine.
Der andere Punkt ist die Tatsache, dass sich zwischen den einzelnen Fällen Kapitel befinden, in welchen Romy Hausmann ihre Recherche zu einem ganz bestimmten Fall beschreibt.

Wir erhalten so Einblicke in die Arbeit einer Schriftstellerin und was es mit ihr macht, wenn sie sich die Fälle nicht ausdenkt, sondern in Kontakt mit Angehörigen Tritt.
Das ist bewegend, sehr interessant und gibt dem Buch Kontinuität.
Daumen hoch!

» zum Buch*

Lydia Benecke: “Psychopathinnen”

Wenn man sich für True-Crime interessiert, kommt man an der Kriminalpsychologin Lydia Benecke nicht vorbei.
In “Psychopathinnen” lässt sie uns an ihrem Wissen über verschiedene Persönlichkeitsstörungen teilhaben und erklärt kenntnisreich, weshalb die Frauen in den von ihr angeführten Fällen so gehandelt haben – und nicht anders.

Lydia Benecke geht es nicht darum, ihre Leser mit grausamen Details zu ködern und Sensationsgier zu befriedigen. Ihr Ziel ist es, psychologische Aufklärungsarbeit zu leisten.
Dies gelingt ihr vollauf.
Immer wieder gibt es Einschübe, in welchen sie sie wissenschaftliche Sachverhalte erklärt und alleine das ist sehr spannend und wahnsinnig interessant.

Richtig, richtig gut.

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P.S.: Nächstes Jahr erscheint ihr Buch: “Betrüger, Hochstapler, Blender – Die Psychologie der Manipulation”*.

Ich bin sehr gespannt!

John Douglas & Mark Olshaker: “Mindhunter – Die spektakulärsten Fälle der FBI-Spezialeinheit für Serienverbrechen”

Ein Klassiker der True-Crime-Literatur.

John Douglas ist Experte im Bereich Serienverbrechen und einer der ersten Profiler des FBIs. Dass er viel erlebt und viel zu erzählen hat, versteht sich von selbst. Er ist es, der 1978 auf die revolutionäre Idee kommt, das “Wissen” inhaftierter Serienmörder anzuzapfen – sprich, zu ihnen ins Gefängnis zu gehen und sie zu interviewen.
Er will wissen, was sie denken, was ihre Beweggründe und Vorgehensweisen sind, um daraus zu lernen und anderen Tätern früher auf die Spur zu kommen.
Und um so Leben zu retten.

Ich muss zugeben, dass ich erst nicht verstanden habe, warum dieses Buch so toll sein soll.
Die ersten 127 Seiten fand ich zäh, denn es ging um Douglas´Werdegang beim FBI.
Dann aber wird es wahnsinnig spannend. Ich habe nächtelang durchgelesen.

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(» zur Leseprobe* leider nur die ersten ca. 50 Seiten – die ich, wie schon gesagt zäh fand.)

Alex Marzano-Lesnevich: “Verbrechen und Wahrheit”

Alex macht ein Praktikum in einer Kanzlei, die sich darauf spezialisiert hat, zum Tode Verurteilte zu verteidigen. Sie selbst ist gegen die Todesstrafe – und hätte nie gedacht, dass sie anders fühlen und denken würde.
Doch genau dies geschieht, als sie ein Video von Rick Langley sieht, der den 6jährigen Jeremy Guillory umgebracht hat. Alex spürt den Wunsch, dass Rick stirbt.

Um zu verstehen, weshalb sie so fühlt, gräbt sie sich tief in den Fall ein und stellt fest, dass es viele Parallelen zu ihrer eigenen Familiengeschichte gibt. Dinge, die in ihrer Familie totgeschwiegen worden sind.
Bis jetzt….

Dieses Buch ist keine Fiktion. Alex Marzano-Lesnevich schreibt hier mit klarem analytischen Sachverstand über zwei wahre Fälle.
Das Besondere hierbei ist die schöne, ruhige Sprache, in der die Autorin uns davon erzählt, was zwischen den Zeilen der Protokolle steht.
Eine Art Prosa, die man bei dieser Thematik vielleicht nicht so vermuten würde. Und das macht dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.

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T. Christian Miller & Ken Armstrong: “Falschaussage – Eine wahre Geschichte”

Marie ist 18 und wird 2008 in ihrer Wohnung von einem in schwarz gekleideten Mann vergewaltigt.
Am Tag darauf erstattet sie bei der Polizei Anzeige.
Sie wird fünf Mal verhört, denn die Beamten haben den Verdacht, dass Marie lügt, zumal sich ihre Erzählungen in Details voneinander unterscheiden.

Auch die Organisation, die Marie zur ersten eigenen Wohnung verholfen hat (Marie wurde ihr Leben lang von Pflegefamilie zu Pflegefamilie weitergereicht und gilt als schwierig) droht ihr, die Unterstützung wegzunehmen, wenn sie ihre Anzeige nicht zurücknimmt.
Da Marie Angst hat, alles zu verlieren widerruft sie die Anzeige.

2011 wacht Austauschstudentin Amber nachts auf. Ein ganz in schwarz gekleideter Mann ist in ihrem Zimmer…

Kein reißerisches Buch, sondern ein ein brillant recherchierter Bericht, der zurecht mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden ist.

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