Es ist soweit, eine neue Ausgabe des Literarischen Quartetts steht an. Der Gast der kommenden Sendung wird der Theaterregisseur Claus Peymann sein, der in der Spielzeit 2017/2018 ein Gastspiel am Stuttgarter Staatstheater inszenieren wird.
Shakespeares “König Lear” steht auf dem Programm und somit dürfte die Frage, wer den Roman “Hexensaat” zur Besprechung ausgewählt hat geklärt sein.
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Dies sind die Bücher, über die gesprochen werden wird:
Margaret Atwood: “Hexensaat”
Wie bereits oben erwähnt gehe ich stark davon aus, dass Claus Peymann dieses Buch ausgesucht hat, denn es handelt sich hierbei um Margaret Atwoods Beitrag zum „The Hogarth Shakespeare Project“. In diesem Projekt schreiben acht renommierte Autoren Romane und lassen sich dabei von Shakespeares Stücken inspirieren.
In deutscher Sprache sind bisher “Die störrische Braut” (Der Widerspenstigen Zähmung) von Anne Tyler, “Der weite Raum der Zeit” (Wintermärchen) von Jeanette Winterson und Howard Jacobsons “Shylock” (Der Kaufmann von Venedig) erschienen.
Des Weiteren werden Shakespeare-Versionen von Edward St. Aubyn, Jo Nesbo, Tracy Chevalier und Gillian Flynn herauskommen, wobei ich mich auf Edward St Aubyns Version von König Lear ( wie ich gerade gesehen habe, wird „Dunbar und seine Töchter“ im Oktober bei uns erscheinen) besonders freue.
Seine Romane, wie zum Beispiel “Der beste Roman des Jahres”, finde ich schlichtweg großartig.
Margaret Atwood hat sich für den soeben erschienenen Roman “Hexensaat” von Shakespeares “Der Sturm” inspirieren lassen, der Teil des Buches ist, denn es geht darum, dass “Der Sturm” an einem Theater inszeniert werden soll.
Der Regisseur ist ein Star der Theaterszene und bekannt für seine mutigen und außergewöhnlichen Inszenierungen. Doch beim “Sturm” läuft so einiges schief, zumal sich seine Mitarbeiter gegen ihn verschwören. Aber Felix wird sich bitter rächen.
LiteraturReich hat “Hexensaat” bereits besprochen.
In diesem Frühjahr sind gleich zwei Werke von Margaret Atwood erschienen. “Das Herz kommt zuletzt” habe ich gerade mit viel Freude gelesen und kann Petras (LiteraturReich) Aussage nur zustimmen: Auch ich finde, dass Margaret Atwood auf ihre “älteren” Tage noch einmal so richtig der Schalk im Nacken zu sitzen scheint.
» zu meiner Rezension von “Das Herz kommt zuletzt”
Ich freue mich jedenfalls sehr auf “Hexensaat” – auf meinem Nachttisch liegt dieses Buch bereits parat.
Christoph Hein: “Trutz”
Christoph Hein ist bereits vielfach ausgezeichnet worden – unter anderem mit dem Großen Bundesverdienstkreuz und dem Uwe-Johnson-Preis.
Im vergangenen Jahr erschien sein Roman “Glückskind mit Vater”, den ich unbedingt noch lesen möchte und in dem es um einen Sohn in der entstehenden DDR geht, der seit seiner Geburt vor dem verstorbenen kriegsverbrecherischen Vater flieht.
Constanze von Zeichen & Zeiten hat dieses Buch bereits besprochen.
Ein Jahr später nun, legt Christoph Hein ein neues Werk vor: “Trutz”.
Es geht um den Schriftsteller Rainer Trutz und den Mathematiker/Linguisten Waldemar Gejim. Der eine kommt in ein sowjetisches Arbeitslager und wird dort erschlagen, der andere wird aufgrund der politischen Umschwünge Stalins deportiert und umgebracht.
Die Söhne der beiden überleben und müssen feststellen, dass Geschichte sich wiederholen kann.
Ich gehe davon aus, dass Volker Weidermann dich diesen Titel zur Besprechung ausgesucht hat, zumal es sich laut Verlag um einen Jahrhundertroman handelt und man so Thomas Mann ins Spiel bringen könnte.
Peter liest und Marina von literaturleuchtet haben “Trutz” bereits gelesen und besprochen.
Barney Norris: “Hier treffen sich fünf Flüsse
Ein Autounfall ist es, bei welchem sich die Schicksale von fünf unterschiedlichen Menschen kreuzen. Zwei sind direkt in den Unfall involviert, drei schauen zu. Alle erzählen aus ihrem Leben, die Floristin, der Farmer, der Junge, der noch zur Schule geht, der Nachtwächter und die Frau eines Offiziers.
Viel mehr kann ich zu diesem Roman nicht schreiben. Außer dass dieses Buch mich überhaupt nicht reizt, dass ich glaube, dass Christine Westermann es ausgesucht hat und dass das “Fußballergebnis” wahrscheinlich 3:1 lauten wird.
LiteraturReich hat dieses Buch bereits besprochen.
Toni Morrison: “Gott, hilf dem Kind”
Schon als Kind las Toni Morrison (eigentlich Chloe Ardelia Wofford) sehr viel und verehrte unter anderem Jane Austen und Leo Tolstoi.
Sie studierte Anglistik, unterrichtete Englische Literatur und arbeitete 16 Jahre lang als Lektorin bei Randomhouse, wobei sie sich besonders für die Publikation afroamerikanischer Literatur einsetzte. 1970 veröffentlichte sie ihren ersten Roman “Sehr blaue Augen”, der Erfolg kam allerdings erst 1977 mit “Solomons Lied”.
1993 erhielt sie den Literaturnobelpreis.
Nun ist mit “Gott, hilf dem Kind” ihr neuestes Werk erschienen, ein Buch in dem es um die Situation der Schwarzen in den USA geht.
Als Lula Ann auf die Welt kommt, ist ihr Vater entsetzt und verläßt die Familie, denn er kann einfach nicht glauben, dass dieses tiefschwarze Kind von ihm sein soll.
Von ihrer Mutter wird Lula Ann stets dazu angehalten, unterwürfig zu sein und ja nicht aufzufallen. Doch eines Tages hat das Mädchen dieses Verhalten, das von der Angst vor rassistischen Übergriffen herrührt, einfach satt. Fortan nennt sie sich “Bride”, kleidet sich in reinem Weiß, macht Karriere und befreit sich von ihrer Vergangenheit. “Ein Roman, der zur Weltliteratur gehört”, schreibt der Verlag.
Das klingt interessant und da nur noch Thea Dorn als Tippgeberin für dieses Buch übrig bleibt, tippe ich auf sie. Aber der Roman könnte, so glaube ich, auch wirklich gut in ihr “Beuteschema” passen.
Ich muß gestehen, dass ich noch keinen Roman von Toni Morrison gelesen habe, doch bei der Niederschrift dieser Zeilen habe ich richtig Lust darauf bekommen. Da hat das Literarische Quartett ja schon einmal etwas bewirkt. Das finde ich prima.
Silvia von Leckerekekse hat dieses Buch bereits gelesen und besprochen.
» zur Besprechung von “Gott, hilf dem Kind” in der Süddeutschen Zeitung
Insgesamt muß ich sagen, dass ich mit der Auswahl der Titel zufrieden bin und mir vorgenommen habe, “Hexensaat” vor der Sendung gelesen zu haben, denn es wird bestimmt wieder viel über den Inhalt und das Ende verraten. Das kennen wir ja schon. Ich bin jedenfalls gespannt.
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7 thoughts on “Das Literarische Quartett – Die Bücher der Sendung vom 5.Mai 2017”