Das Literarische Quartett – Die Bücher der Sendung vom 5.Mai 2017

Das Literarische Quartett – Die Bücher der Sendung vom 5.Mai 2017

Es ist soweit, eine neue Ausgabe des Literarischen Quartetts steht an. Der Gast der kommenden Sendung wird der Theaterregisseur Claus Peymann sein, der in der Spielzeit 2017/2018 ein Gastspiel am Stuttgarter Staatstheater inszenieren wird.
Shakespeares “König Lear” steht auf dem Programm und somit dürfte die Frage, wer den Roman “Hexensaat” zur Besprechung ausgewählt hat geklärt sein.

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Dies sind die Bücher, über die gesprochen werden wird:

Margaret Atwood: “Hexensaat”

Wie bereits oben erwähnt gehe ich stark davon aus, dass Claus Peymann dieses Buch ausgesucht hat, denn es handelt sich hierbei um Margaret Atwoods Beitrag zum „The Hogarth Shakespeare Project“. In diesem Projekt schreiben acht renommierte Autoren Romane und lassen sich dabei von Shakespeares Stücken inspirieren.

In deutscher Sprache sind bisher “Die störrische Braut” (Der Widerspenstigen Zähmung) von Anne Tyler, “Der weite Raum der Zeit” (Wintermärchen) von Jeanette Winterson und Howard Jacobsons “Shylock” (Der Kaufmann von Venedig) erschienen.
Des Weiteren werden Shakespeare-Versionen von Edward St. Aubyn, Jo Nesbo, Tracy Chevalier und Gillian Flynn herauskommen, wobei ich mich auf Edward St Aubyns Version von König Lear ( wie ich gerade gesehen habe, wird „Dunbar und seine Töchter“ im Oktober bei uns erscheinen) besonders freue.
Seine Romane, wie zum Beispiel “Der beste Roman des Jahres”, finde ich schlichtweg großartig.

Margaret Atwood hat sich für den soeben erschienenen Roman “Hexensaat” von Shakespeares “Der Sturm” inspirieren lassen, der Teil des Buches ist, denn es geht darum, dass “Der Sturm” an einem Theater inszeniert werden soll.
Der Regisseur ist ein Star der Theaterszene und bekannt für seine mutigen und außergewöhnlichen Inszenierungen. Doch beim “Sturm” läuft so einiges schief, zumal sich seine Mitarbeiter gegen ihn verschwören. Aber Felix wird sich bitter rächen.

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LiteraturReich hat “Hexensaat” bereits besprochen.

In diesem Frühjahr sind gleich zwei Werke von Margaret Atwood erschienen. “Das Herz kommt zuletzt” habe ich gerade mit viel Freude gelesen und kann Petras (LiteraturReich) Aussage nur zustimmen: Auch ich finde, dass Margaret Atwood auf ihre “älteren” Tage noch einmal so richtig der Schalk im Nacken zu sitzen scheint.

» zu meiner Rezension von “Das Herz kommt zuletzt”

Ich freue mich jedenfalls sehr auf “Hexensaat” – auf meinem Nachttisch liegt dieses Buch bereits parat.

» zu meiner Rezension von “Hexensaat”

Christoph Hein: “Trutz”

Christoph Hein ist bereits vielfach ausgezeichnet worden – unter anderem mit dem Großen Bundesverdienstkreuz und dem Uwe-Johnson-Preis.

Im vergangenen Jahr erschien sein Roman “Glückskind mit Vater”, den ich unbedingt noch lesen möchte und in dem es um einen Sohn in der entstehenden DDR geht, der seit seiner Geburt vor dem verstorbenen kriegsverbrecherischen Vater flieht.
Constanze von Zeichen & Zeiten hat dieses Buch bereits besprochen.

Ein Jahr später nun, legt Christoph Hein ein neues Werk vor: “Trutz”.
Es geht um den Schriftsteller Rainer Trutz und den Mathematiker/Linguisten Waldemar Gejim. Der eine kommt in ein sowjetisches Arbeitslager und wird dort erschlagen, der andere wird aufgrund der politischen Umschwünge Stalins deportiert und umgebracht.
Die Söhne der beiden überleben und müssen feststellen, dass Geschichte sich wiederholen kann.

Ich gehe davon aus, dass Volker Weidermann dich diesen Titel zur Besprechung ausgesucht hat, zumal es sich laut Verlag um einen Jahrhundertroman handelt und man so Thomas Mann ins Spiel bringen könnte.

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Peter liest und Marina von literaturleuchtet haben “Trutz” bereits gelesen und besprochen.

Barney Norris: “Hier treffen sich fünf Flüsse

Ein Autounfall ist es, bei welchem sich die Schicksale von fünf unterschiedlichen Menschen kreuzen. Zwei sind direkt in den Unfall involviert, drei schauen zu. Alle erzählen aus ihrem Leben, die Floristin, der Farmer, der Junge, der noch zur Schule geht, der Nachtwächter und die Frau eines Offiziers.

Viel mehr kann ich zu diesem Roman nicht schreiben. Außer dass dieses Buch mich  überhaupt nicht reizt, dass ich glaube, dass Christine Westermann es ausgesucht hat und dass das “Fußballergebnis” wahrscheinlich 3:1 lauten wird.

LiteraturReich hat dieses Buch bereits besprochen.

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Toni Morrison: “Gott, hilf dem Kind”

Schon als Kind las Toni Morrison (eigentlich Chloe Ardelia Wofford) sehr viel und verehrte unter anderem Jane Austen und Leo Tolstoi.
Sie studierte Anglistik, unterrichtete Englische Literatur und arbeitete 16 Jahre lang als Lektorin bei Randomhouse, wobei sie sich besonders für die Publikation afroamerikanischer Literatur einsetzte. 1970 veröffentlichte sie ihren ersten Roman “Sehr blaue Augen”, der Erfolg kam allerdings erst 1977 mit “Solomons Lied”.
1993 erhielt sie den Literaturnobelpreis.
Nun ist mit “Gott, hilf dem Kind” ihr neuestes Werk erschienen, ein Buch in dem es um die Situation der Schwarzen in den USA geht.

Als Lula Ann auf die Welt kommt, ist ihr Vater entsetzt und verläßt die Familie, denn er kann einfach nicht glauben, dass dieses tiefschwarze Kind von ihm sein soll.
Von ihrer Mutter wird Lula Ann stets dazu angehalten, unterwürfig zu sein und ja nicht aufzufallen. Doch eines Tages hat das Mädchen dieses Verhalten, das von der Angst vor rassistischen Übergriffen herrührt, einfach satt. Fortan nennt sie sich “Bride”, kleidet sich in reinem Weiß, macht Karriere und befreit sich von ihrer Vergangenheit. “Ein Roman, der zur Weltliteratur gehört”, schreibt der Verlag.

Das klingt interessant und da nur noch Thea Dorn als Tippgeberin für dieses Buch übrig bleibt, tippe ich auf sie. Aber der Roman könnte, so glaube ich, auch wirklich gut in ihr “Beuteschema” passen.
Ich muß gestehen, dass ich noch keinen Roman von Toni Morrison gelesen habe, doch bei der Niederschrift dieser Zeilen habe ich richtig Lust darauf bekommen. Da hat das Literarische Quartett ja schon einmal etwas bewirkt. Das finde ich prima.

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Silvia von Leckerekekse hat dieses Buch bereits gelesen und besprochen.

» zur Besprechung von “Gott, hilf dem Kind” in der Süddeutschen Zeitung

Insgesamt muß ich sagen, dass ich mit der Auswahl der Titel zufrieden bin und mir vorgenommen habe, “Hexensaat” vor der Sendung gelesen zu haben, denn es wird bestimmt wieder viel über den Inhalt und das Ende verraten. Das kennen wir ja schon. Ich bin jedenfalls gespannt.


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7 thoughts on “Das Literarische Quartett – Die Bücher der Sendung vom 5.Mai 2017
Petra

Ich danke für die freundliche Erwähnung. „Hier treffen sich fünf Flüsse“ habe ich soeben beendet. Die Rezi folgt dann in den nächsten Tagen. Könnte schon sein, dass der Titel Frau Westermann gut gefallen hat. Mir allerdings auch 😉
Liebe Grüße, Petra

Marina

Trutz habe ich gerade beendet. Meine Besprechung kommt morgen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es ein Roman ist, ganz zu schweigen von Jahrhundertroman.
Da bin ich auf die Diskussion ja schon gespannt …

    Friederike

    Danke für Deine Besprechung, Verlinkung ist erfolgt :).
    Auf die Debatte bin ich auch gespannt…

    Viele Grüße,
    Friederike

Nanni

Guten Morgen,
außer „Trutz“ (ich kenne übrigens jemanden der so mit Vornamen heißt. So richtig echt. Kein Spitzname. Armes Kind) interessieren mich eigentlich alle Romane.
Atwood ist ja derzeit auf vielen sozialen Netzwerken zu sehen und ich bekomme richtig Lust mal ein Buch von ihr zu lesen. Welches würdest du als Einstieg empfehlen? Ich muss gestehen bis vor kurzem habe ich mir nicht mal die Inhalte angeschaut, weil mich die Cover eher abgeschreckt haben, aber nun da ich einige Klappentexte gelesen habe, reizen sie mich schon.
Tony Morrison klingt wirklich sehr interessant. Ich lese gerne Texte mit politischem Hintergrund und das was in den USA passiert und leider immer noch als Rassentrennung beschrieben werden kann, ist ein Thema, das nach wie vor Stimmen braucht.

Liebe Grüße
Nanni

    Friederike

    Liebe Nanni,

    „Trutz“ als Vorname war mir bisher nicht geläufig…
    Was Margaret Atwood anbelangt, so habe ich bisher nur „Der Report der Magd“, „Der blinde Mörder“ und „Das Herz kommt zuletzt“ gelesen. Was mich schon immer sehr interessiert hat, zumal ich viele begeisterte Stimmen vernommen habe, ist „Oryx und Crake“. Doch gerade habe ich festgestellt, dass es diesen Titel nur noch als ebook gibt, das finde ich schade, denn ausgerechnet dieses Buch hätte ich gerne in Buchform gehabt.
    „Alias Grace“ steht schon seit Jahren in meinem Regal und wenn ich mir so den Inhalt durchlese bekomme ich richtig Lust darauf.
    Aber ich glaube, der Klassiker „Der Report der Magd“ wäre vielleicht als Einstieg nicht schlecht, ich fand es damals großartig.

    Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen,
    viele Grüße,
    Friederike

Olaf Gütte

Hallo Friederike,
wenn ich mir die Bücher so ansehe kommt „Trutz“ auf jeden Fall auf meine Liste, egal ob Jahrhundertroman oder nicht. Viele interessiert das Thema nicht, oder verzichten aus anderen Gründen darauf.
Ich denke jedoch, es lohnt sich, dieses Thema wieder mal aufzugreifen.
Liebe Grüsse, Olaf

Silvia

Liebe Friederike,
an Trutz wage ich mich irgendwie nicht heran. Hexensaat möchte ich unbedingt noch lesen und das mit den 5 Flüssen höt sich auch gut an. Ich möchte die Sendung nicht sehen, sonst zerreissen sie mir Toni Morrison noch…
Danke für die Verlinkung
Silvia

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