Der “Literatur-SPIEGEL” Nr. 3: Die anderen besten Bücher 2015 – Meine Highlights

Der “Literatur-SPIEGEL” Nr. 3: Die anderen besten Bücher 2015 – Meine Highlights

Die zweite Ausgabe des Literatur-Spiegels hatte mir bereits gut gefallen und genauso ging es mir nun mit Ausgabe Nr.3: Einige der vorgestellten Romane habe ich bereits mit Begeisterung gelesen und stimme mit den Autoren der Besprechungen überein. Auf andere Titel wurde ich durch die Lektüre des Literatur-Spiegels erst aufmerksam gemacht. Genau so soll es doch auch sein.
Des Weiteren ist ein sehr interessanter Artikel von Karl Ove Knausgard abgedruckt, der sich mit dem Roman „Unterwerfung“ von Michel Houllebecq befasst und in welchem er zugibt, bis zu diesem Zeitpunkt nie etwas von Houllebecq gelesen zu haben, da er immer Bedenken hatte, neben diesem großen französischen Autor ganz klein zu wirken. Allerdings hat Knausgard sich dann doch zur Lektüre entschlossen: Herausgekommen ist ein sehr lesenswerter Artikel.

Doch jetzt zu meinen Highlights der in dieser Ausgabe besprochenen Romane:

Miranda July: “Der erste fiese Typ”

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Dies ist Miranda Julys erster Roman und bin ihr vollkommen verfallen.
Zum Inhalt: Cheryl ist Anfang 40, Single und etwas speziell. Als die Tochter der Chefin bei ihr einzieht, wird ihre WG-Tauglichkeit auf die Probe gestellt und stark überstrapaziert.
Das klingt jetzt erstmal nicht so spektakulär – ist es aber! So kreativ, wie Miranda July als Künstlerin und Allround-Talent ist, so ist auch ihr Schreibstil – herrlich schillernd. Ich habe dieses Buch mit großer Begeisterung gelesen.

» Hier geht es zu meiner Rezension.

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Kristine Bilkau: “Die Glücklichen”

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Auch für mich zählt “Die Glücklichen” zu den Highlights des Jahres 2015 und ich bin nach wie vor stark verwundert über die Tatsache, dass sich dieses Buch nicht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises befunden hat. Verstehe das wer will.
Es geht um Georg und Isabel (beide Mitte 30), die ein Kind haben, gut situiert sind und plötzlich ihre Arbeit verlieren. Von da an geht es bergab.
Während des Lesens hat sich bei mir ein ganz beklemmendes Gefühl eingestellt, so real erzählt Kristine Bilkau. Ich halte dieses Buch für einen großen Wurf.

» Hier geht es zu meiner Rezension.

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Dorothy Baker: “Zwei Schwestern”

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Es geht um Cassandra ist vollkommen perplex ist, als sie erfährt, dass ihre Zwillingsschwester heiraten möchte – vollkommen unter ihren Verhältnissen, wie Cassandra findet. Diese Hochzeit gilt es zu verhindern.
“Zwei Schwestern” ist eine Wiederentdeckung aus dem Jahre 1962, die ich sehr gerne gelesen habe und die den Vergleich mit Richard Yates nicht zu scheuen braucht.

» zu meiner Rezension

Gérard von Sounds & Books hat dieses Buch ebenfalls gelesen. Hier geht es zu seinen Leseeindrücken.

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Robert Kitsch: “Möbelhaus”

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Bei diesem Buch handelt es sich im einen Tatsachenroman. Der Autor ist ein preisgekrönter Zeitungsreporter, der einen sozialen Abstieg hinter sich hat (bzw. sich noch mitten drin befindet) und inzwischen in einem Möbelhaus als Verkäufer arbeitet. Dort ist er den Gemeinheiten der Verkäufer untereinander ausgesetzt, die alle auf Provisionsbasis arbeiten und einander belauern.

Thematisch geht es in etwa in die Richtung von “die Glücklichen“- das finde ich hochinteressant. Des Weiteren fände ich es sehr spannend zu erfahren, wie es hinter den Kulissen eines Möbelhauses zugeht. 

Claudia hat dieses Buch bereits gelesen und eine Besprechung auf Das graue Sofa veröffentlicht.
Hier geht es zu ihrer Rezension.

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Zeruya Shalev: “Schmerz”

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Eine Kollegin hat dieses Buch bereits gelesen und ich möchte dies noch unbedingt tun….hätte ich nicht das Literarische Quartett gesehen. Dort hat man nämlich das Ende verraten, was mich sehr ärgert.

Darum geht es: Iris ist vor zehn Jahren bei einem Terroranschlag verletzt worden und wird seither jeden Tag von Schmerzen gequält. Sie versucht ihr Leben aber ganz normal zu gestalten und ist mit ihrer Familie eigentlich auch glücklich – bis zu dem Moment als sie Eitan, ihrer großen Jugendliebe, wieder begegnet. Dies wirft sie völlig aus der Bahn und sie versucht ihrer Ehe zu entfliehen, verstrickt sich in Lügen und setzt alles, was sie hat aufs Spiel.

Vielleicht warte ich noch eine Weile mit der Lektüre, zumindest so lange, bis ich mich an das Ende nicht mehr erinnern kann, denn ich denke, ich verpasse etwas, wenn ich dieses Buch nicht lese.

» Zum Artikel über “Schmerz” in der “Welt”

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Frank Witzel: “Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969”

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Ich weiß, ich werde es wohl nie schaffen, dieses Buch zu lesen – denn es ist kein einfaches Lesen, sondern ein ganzes Projekt. Nichtsdestotrotz reizt mich dieses umfangreiche Werk sehr, besonders nachdem ich die Empfehlung von Ingo Schulz in eben dieser Ausgabe des Literatur-SPIEGELs gelesen habe – sie reißt einen wirklich mit.

Protagonist dieses Werkes ist ein 13-Jähriger, der sich seinen ganz eigenen Reim auf die Ereignisse rund um das Jahr 1969 macht. Nachkriegsdeutschland, RAF, Deutscher Herbst etc. das sind die Themen dieses Buches, für welches Frank Witzel den Deutschen Buchpreis 2015 bekommen hat.

Jochen von lustauflesen.de hat dieses Buch bereits gelesen. Hut ab!
Hier geht es zu seiner Besprechung.

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Kai Meyer: “Die Seiten der Welt”

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Eigentlich ist phantastische Literatur nicht so mein Ding. Wochenlang bin ich in der Buchhandlung herumgegangen…interessiert hat mich “Die Seiten der Welt” nie. Doch nach der Besprechung von Maren Keller ist dies anders. Irgendwie reizt mich dieses All-Age-Werk, in dem es um die Magie der Bücher geht:
Auf dem Landsitz der Familie Faerfax gibt es eine unendliche Bibliothek. Die Tochter der Familie (Furia) ist auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: Ihrem Seelenbuch, mit dem sie die Magie und die Macht der Worte hervorrufen möchte.
Allerdings wird dann ihr Bruder entführt. Furias Weg führt sie nach Libropolis, in die Stadt der verschwundenen Buchhandlungen…

Das klingt nicht schlecht!

» zur Leseprobe (Band 1)


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4 thoughts on “Der “Literatur-SPIEGEL” Nr. 3: Die anderen besten Bücher 2015 – Meine Highlights
Marina Büttner

Möbelhaus ist ein wichtiges Buch, da es Einblick in eine selten so gut geschilderte Diskrepanz der Konsumgesellschaft gibt. Sprachlich ist es allerdings kein Meisterwerk…

Friederike

Danke für Deine Einschätzung – ich werde auf jeden Fall einmal reinlesen.

Claudia

LIebe Friederike,
Ich schließe mich Marinas Einschätzung zum „Möbelhaus“ an; das Thema ist wirklich wichtig, die Einblicke in die Welt des Möbelhauses lassen den Leser nie mehr unbefangen in eines der großen Häuser mit den ständigen dicken Werbeprospekten gehen (da wird statt dessen der schwedische Konkurrent wieder ganz attraktiv, der zahlt zwar keine Steuern in Deutschland, aber wenigstens seine Mitarbeiter halbwegs nach Tarif und ohne abartige Provisionen), aber die Umsetzung ist tatsächlich nicht gelungen, weder sprachlich noch konzeptionell. Das ist schade – und so verstehe ich auch den dritten Platz in des Spiegels Liste nicht wirklich. Aber: So bekommt das Buch vielleicht noch einmal ganz viel Aufmerksamkeit und es können sich viele Leser ein eigenes Bild machen. Und überhaupt: Vielen Dank fürs Erwähnen und Verlinken!
Viele Grüße, Claudia

    Friederike

    Liebe Claudia,

    dass es an der Umsetzung hapert ist ja wirklich schade. Das Thema hätte viel hergegeben. Weshalb dieses Buch dann unter den „besten Büchern“ im Literatur-Spiegel ist, verstehe ich auch nicht so wirklich. Aber gut, das ist Geschmackssache.
    Ich bin noch nicht dazu gekommen mal hineinzulesen, werde dies aber auf jeden Fall nach nachholen.

    Viele Grüße,
    Friederike

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