Monatsrückblick – Februar 2017

Monatsrückblick – Februar 2017

Im Februar habe ich mir die Ausgabe des Literatur-Spiegels zu Gemüte geführt, Jugendbücher vorgestellt, auf die ich mich im Frühjahr 2017 besonders freue und diverse Romane gelesen:

China Miéville: “Dieser Volkszähler”
In einer postapokalyptischen, archaischen Welt lebt ein Junge mit seinen Eltern auf einem Berg. Eines Tages kommt er panisch ins Dorf und erzählt, dass sein Vater die Mutter umgebracht habe, aber vielleicht auch umgekehrt. An seinen Händen jedoch klebt kein Blut, wie er behauptet, sondern nur Dreck.
Großartig! Tiefer bin ich bisher in keine fremde Welt abgetaucht.

Jan Schomburg: “Das Licht und die Geräusche”
Johanna und Boris sind nur Freunde, doch das Einzige, was in ihrer Beziehung fehlt, ist das Küssen. Ansonsten sind sie wie ein Paar, jedoch hat Boris bereits eine Freundin in Portugal. Als Boris von einem Tag auf den anderen verschwindet müssen die beiden Mädchen zusammenrücken.
Erscheint am 10. März 2017.

Takis Würger: “Der Club”
Hans bekommt den Auftrag herauszufinden, was im legendären “Pitt Club” in Cambridge eigentlich gespielt wird.
Dieses Buch hätte ich am liebsten ohne Unterbrechung gelesen. Richtig gut!

Castle Freeman: “Auf die sanfte Tour”
Lucian Wing ist Sheriff und hat eine “Mal-abwarten”-Einstellung gegenüber den Ereignissen in der Stadt. Das passt nicht allen.
Gespickt mit wunderbar trockenem Humor. Daumen hoch!

Chris Kraus: “I love Dick”
Die Protagonistin dieses Romans ist die Autorin selbst, die eines Tages Dick, einen Kollegen ihres Mannes kennenlernt, der zu ihrer Obsession wird. Sie schreibt ihm Briefe, entwirft Geschichten und auch ihr Mann macht bei dieser Kopfgeburt sehr gerne mit, doch irgendwann wird es auch ihm zu viel.
Doch Chris kann nicht aufhören – die Gedanken an Dick werden zu ihrem Lebensinhalt.
Den ersten Teil dieses Romans habe ich mit Begeisterung gelesen, denn er besteht aus den Texten, die Chris und ihr Mann verfassen und sich überlegen, was wäre, wenn sie diese abschicken würden und was, wenn nicht.

Im zweiten Teil geht es um Chris als gescheiterte Künstlerin und die Rolle der Frau in der Kunst der 90er Jahre, der Zeit, in welcher “I love Dick” geschrieben wurde.
Chris leidet darunter, dass sie nicht so intellektuell ist, wie zum Beispiel ihr Mann, oder auch Dick und wirft mit Kunsttheorien um sich, die mir, obwohl ich das Thema Kunst im Roman sehr schätze, zu viel geworden sind. Alles war etwas wirr und irgendwann habe ich angefangen zu blättern.
Schade.

“I love Dick” wurde am 3. März im Literarischen Quartett besprochen und auch hier kam das Buch bei drei Kritikern nicht sonderlich gut weg. Elke Schmitter jedoch fand es schlichtweg großartig.


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