Im März habe ich vermehrt im Kinder- und Jugendbuch gearbeitet, was sich natürlich auch in meiner Lektürenauswahl bemerkbar macht. Besonders begeistert hat mich hier der hochspannende und leider sehr aktuelle Roman „Dschihad Calling“ von Christian Linker.
Ansonsten habe ich mich, geografisch gesehen, tendenziell eher im Bereich des Nahen Ostens aufgehalten:
Johanna Nilsson: “Hass gefällt mir” (Jugendbuch)
Plötzlich taucht es auf Facebook auf: Ein Sex-Video mit Johannas bester Freundin Gloria. Wer hat es ins Internet gestellt? Johanna beschließt es herauszufinden und sich zu rächen, doch das Ganze geht schief.
Ein sehr spannendes Buch zum Thema Mobbing im Zeitalter des Internets.
Christian Linker: “Dschihad Calling” (Jugendbuch)
Jakob hat eigentlich alles, was er braucht. Dennoch gerät er in die Fänge von Salafisten bzw. des Islamischen Staats. Wie konnte das geschehen?
Hochspannend, sehr differenziert und leider brandaktuell.
John Irving: “Straße der Wunder”
Ein Schriftsteller erinnert sich an seine Kindheit und Jugend, in welcher er auf einer Müllkippe in Mexiko aufwuchs und sich selbst das Lesen beibrachte.
Zunächst war ich sehr angetan, doch auf Seite 500 (von ca. 800) habe ich aufgegeben, zumal ich mich bei der Lektüre leider gelangweilt gefühlt habe.
Schade.
Jennifer Mathieu: “Die Wahrheit über Amy” (Jugendbuch)
Amy soll auf einer Party mit zwei Jungs im Bett gewesen sein. Nun gilt sie als “Die Schlampe” schlechthin und wird gemobbt. Aber stimmt dieses Gerücht wirklich?
Und wieder ein spannender Highschoolroman zum Thema Mobbing.
Katharina Winkler: “Blauschmuck”
Filiz wächst in einem kurdischen Dorf auf, in dem die Gewalt an Frauen auf der Tagesordnung steht. Yunus möchte sie heiraten, er scheint sehr liberal zu sein, möchte nach Deutschland auswandern und Jeans tragen. Doch die Realität sieht schließlich anders aus.
Ein sehr beeindruckendes und wichtiges Buch, das ich auf der Longlist des deutschen Buchpreises 2016 sehe.
Rasha Khayat: “Weil wir längst woanders sind” (nicht im Bild)
Layla ist in Deutschland aufgewachsen und überrascht ihre Mutter und ihren Bruder damit, dass sie in ihr Geburtsland Saudi-Arabien zurückkehren wird, um dort zu heiraten. Ihr Bruder Basil reist zur Hochzeit und versucht die Hintergründe dieses für ihn vollkommen abwegigen Entschlusses zu verstehen.
Ein Roman zum Thema Kultur in Saudi-Arabien habe ich noch nie gelesen. Ich bin sehr angetan.
Saskia de Coster: “Wir & ich”
Mieke und Stefaan leben mit ihrer Tochter in einer sehr wohlhabenden Gegend in Belgien. Mieke kämmt zum Ausgleich Teppichfransen sehr akkurat und Besuche müssen zwei Wochen vorher angemeldet werden. Locker ist anders. Als Miekes weltoffener Bruder zu Besuch kommt, kommt Tochter Sarah auf die Idee, dass es noch ein anderes, nicht so streng geordnetes Leben geben könnte.
Ein sehr intensives und richtig gutes Stück Gegenwartsliteratur aus Belgien und darüber, dass der Schein trügen kann.
Ulrich Hub: “Ein Känguru wie Du” (Kinderbuch)
Pascha (ein weißer Tiger) und Lucky (ein schwarzer Panther) treten gemeinsam in einer gemischten Raubtiernummer auf. Ein Auftritt in einem Wettbewerb steht bevor, doch dieser rückt in den Hintergrund, als sie das homosexuelle Känguru Django kennenlernen, das so prima Pfannenkuchen backen kann.
Ein ganz süßer und Kinderroman zum Thema Homosexualität und Vorurteile. Sehr lustig ist er auch!
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