René Goscinny & Jean-Jacques Sempé: “Der kleine Nick”

René Goscinny & Jean-Jacques Sempé: “Der kleine Nick”

Ich denke immer, den kleinen Nick kennt jeder. Doch immer wieder stelle ich fest, dass dies, trotz diverser Verfilmungen, die ich zugegebenermaßen nicht gesehen habe, da ich mir diese vor Humor strotzende Geschichten einfach nicht verfilmt vorstellen kann, nicht der Fall ist.
Das muß geändert werden und jedes Mal, wenn ich in der Kinder- und Jugendbuchabteilung arbeite, werden für mich (an dieser Stelle, danke an die Kolleginnen) ein paar kleine Nick Bände bestellt, damit ich meine Liebe zu diesen Geschichten verbreiten kann.

Aus meinem Leben jedenfalls ist der kleine Nick nicht wegzudenken, habe ich ihm doch so viele lustige Stunden zu verdanken. Alleine schon der Anblick von Sempés Zeichnungen lassen mich schmunzeln und mich ganz heimelig fühlen. Auch heute noch nehme ich diese Geschichten so gerne zur Hand und muß, obwohl ich sie wirklich auswendig kenne, immer noch lachen.

Wer ist er also, der kleine Nick?
Der kleine Nick ist ein kleiner Junge im Grundschulalter, der prima Geschichten aus dem Alltag erlebt. Wie zum Beispiel, als der Fotograf in die Schule kommt, um eine “Erinnerung fürs Leben” zu erstellen. Ein Klassenfoto.
Nun könnte man meinen, kein Problem, klick und fertig. Doch da kennt man Nicks Klasse schlecht. Da ist zum Beispiel Georg, der in seiner Marsmenschen-Ausrüstung fotografiert werden möchte “und wenn nicht, dann geht er sofort wieder nach Hause.” (Georgs Papa ist ganz reich und kauft ihm alles was er will und das ist momentan eben eine Marsmenschenausrüstung und die ist richtig prima.) Und Adalbert, der Klassenerste und Liebling der Lehrerin, der sich darum sorgt, dass für das Foto die ganze Rechenstunde draufgeht, dabei hat er rechnen doch so gerne. Nach dieser Aussage, will ihm Franz (der Stärkste) direkt eins mit der Faust auf die Nase geben, aber das darf man ja nicht, denn Adalbert trägt eine Brille…”Adalbert, nimm Deine Brille ab” ist daher ein sehr beliebter Ausspruch in der Klasse.
Otto muß natürlich auch mit aufs Bild. Otto ist ein bisschen dick, weil er die ganze Zeit ißt, er hat ja auch immer Hunger. Otto ohne etwas zu Essen in der Hand kann man sich sowieso nicht vorstellen. Selbst wenn er beim Fußballspielen im Tor steht geht das nicht ohne ein Brot in der Hand.
Dass dieses Schulfoto eine einzige Katastrophe wird, ist natürlich klar und ich merke, ich kann das hier gar nicht so prima (eins von Nicks Lieblingswörtern) wiedergeben. Das muß man glaube ich mit eigenen Augen lesen und dabei wünsche ich allen, ob groß oder klein, viel Vergnügen.

Übrigens hatte ich letztens in der Buchhandlung ein wunderbares Gespräch mit einem zehnjährigen Jungen, der ebenfalls alle Bände vom kleinen Nick gelesen hat und wir haben uns die Szenen wie Ping-Pong Bälle zugespielt: Weißt Du noch, wie die kleine Nick mit Mama und Papa in den Urlaub an den Strand gefahren ist und ein Loch gegraben hat (”Willst Du unser Loch sehen, Papa”), oder wie sich alle im Spiegellabyrinth verlaufen und den Lehrer in den Wahnsinn getrieben haben, oder wie sie den Schulrat wahnsinnig gemacht haben, oder…… .
Es hat mich wirklich sehr glücklich gemacht, zu hören, dass auch die jüngere Generation Spaß hat am kleinen Nick. Prima.

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ISBN: 978-3-257-23540-1
Verlag: Diogenes
Preis: 8,90 €


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