Zürich liest ´16: Lesetipps von Festivalbesuchern

Zürich liest ´16: Lesetipps von Festivalbesuchern

Da man bei einem Buchfestival erwartungsgemäß viele lesebegeisterte Menschen antrifft, habe ich die Chance ergriffen und einige Festivalbesucher von „Zürich liest“ nach Buchtipps gefragt:

Auf der Schifffahrt auf dem Zürichsee amüsierten pinkfisch und ich uns blendend, was nicht nur am Programm der Gebirgspoeten lag, sondern auch an den schönen Gesprächen mit unseren Tischnachbarinnen Tamaris und Sybille, die mir zwei Lesetipps gaben:

Teju Cole: “Jeder Tag gehört dem Dieb”

cole

Teju Cole wurde in den USA geboren, wuchs jedoch in Nigeria auf. Noch als Jugendlicher kehrte er in die USA zurück und lehrt derzeit an einem College. Des Weiteren ist er Fotografie-Kritiker des New York Times Magazine.

Er hat neben “Jeder Tag gehört dem Dieb” noch ein weiteres Buch geschrieben, das den Titel “Open City” trägt. Beide Bücher gelten als herausragende Werke der neueren amerikanischen Literatur.

In “Jeder Tag gehört dem Dieb” geht es um einen jungen Mann, der die USA verläßt und an den Ort seiner Kindheit zurückkehrt – nach Lagos (Nigeria).
Lagos ist allerdings alles andere als gemütlich, Lagos ist aufwühlend, korrupt und anstrengend. Aber auch verheißend.
Zwar kommt der Protagonist bei Verwandten unter und trifft viele Freunde aus Kindertagen, doch überlegt er sich immer wieder, ob er bleiben, oder fliehen soll.

Laut Verlag ist dieses Buch ein “poetisches Porträt eines bedrückten Landes und der größten Metropole in Afrika“.

AISTHESIS hat dieses Buch bereits gelesen und besprochen.

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Haruki Murakami: “Wilde Schafsjagd”

Wilde Schafsjagd von Haruki Murakami

Die Bücher von Haruki Murakami schätze ich sehr.
Meine Lieblingsbücher des Autors sind “1Q84” und “Naokos Lächeln” – Sybille entschied sich schließlich für “Wilde Schafsjagd”, einen Titel, den ich noch nicht gelesen habe, auf den ich mich aber nun freuen kann.

In diesem Buch geht es es um einen müden Mann Ende zwanzig, der Mitinhaber einer Werbeagentur in Tokyo ist und mithilfe von Zigaretten und Alkohol versumpft. Als er einen Brief zugeschickt bekommt, in welchem das Foto eines Schafes steckt, ist klar, dass ihn nur ein Abenteuer aus seiner Lethargie reißen kann.

Sanni vom BücherKaffee hat dieses Buch bereits gelesen und besprochen.

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Im Café Odeon bei der Buchtaufe zu “Der Eskimo stirbt sowieso” von Urs Bühler und André Sandmann hatten wir ebenfalls reizende Tischnachbarn und schöne Begegnungen. Auch hier habe ich nach Lesetipps gefragt.

Simons Lesetipp :

Urs Bitterli: “Licht und Schatten über Europa – Eine etwas andere Kulturgeschichte”

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Es ist eine andere und bemerkenswerte Art und Weise, in welcher uns Urs Bitterli hier die europäische Kulturgeschichte näher bringt.
Sein Hauptaugenmerk liegt hier nicht auf den historischen Ereignissen, sondern auf den Büchern, die in den Jahren 1900 bis 1945 entstanden sind.

Hierbei werden 50 Romane, darunter zum Beispiel “Herz der Finsternis” (Joseph Conrad), “Das Ekel” (Jean-Paul Sartre) und “Der stille Amerikaner” (Graham Greene) vorgestellt, in denen man den Geist der jeweiligen Epoche wiederfinden und die geschichtlichen Ereignisse in neuen Zusammenhängen für sich entdecken kann.

Ein Buch, das sich sicherlich auch als Weihnachtsgeschenk für Literaturbegeisterte eignet und Lust aufs Lesen macht.

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Mit den Worten, dass er nur darüber staunen könne, wie ein Erzähler so aus dem Vollen schöpfe, empfahl mir Urs:

Gabriel Garcia Márquez: “Liebe in Zeiten der Cholera“

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Es gibt nichts Schwierigeres auf der Welt, als die Liebe – das muß Florentino Ariza jeden Tag schmerzlich erfahren, denn er begehrt eine Frau, die er nicht haben kann. Oder besser gesagt, eine Frau, die er umworben, bekommen und wieder verloren hat. Inzwischen ist Fermina Daza ist mit einem Arzt verheiratet und führt ein großbürgerliches Leben.
Als ihr Mann jedoch stirbt, erklärt ihr Florentino erneut seine Liebe…

Mehr zum Buch gibt es bei Mila von 100 Bücher .

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Ian McEwan: “Saturday”

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“Abbitte” und “Solar“ von Ian McEwan habe ich mit Begeisterung gelesen, doch “Saturday” steht schon seit Jahren ungelesen in meinem Regal. Vielleicht sollte ich dies ändern.

In “Saturday” geht es um einen Neurochirurgen, der an sich ein glückliches Leben führt. Frau, Familie, Freizeit, alles ist prima.

Eines samstags jedoch möchte er zum Squashspielen fahren und muß dafür eine Demonstration gegen den Irakkrieg umfahren, wobei er den Seitenspiegel eines BWMs versehentlich rammt.
Die Insassen des betreffenden Autos sehen die Sache allerdings nicht so locker…

Meike von Buchwurm hat dieses Buch bereits besprochen.

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Meine Tischnachbarin gab mir folgenden Lesetipp, in welchem sich “immer wieder schön schmökern läßt”:

Elke Heidenreich: “Alles kein Zufall”

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In diesen kurzen Geschichten stellt Elke Heidenreich fest, dass alle immer nur glücklich sein wollen.
Aber was ist das eigentlich, Glück und wer ist eigentlich schon immer glücklich?
!
Und was ist eigentlich das Leben? Nur eine Reihe von Momenten, die wie zusammengewürfelt erscheinen?

Die Autorin erzählt uns von sich selbst, vom Streit, von Begegnungen, von Tieren und läßt uns teilhaben an traurigen und komischen Szenen eines Lebens, in welchen sich ein jeder wiedererkennen mag.

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Beim Nachmittag der offenen Verlage, genauer gesagt, beim Unionsverlag, traf ich auf drei Leserinnen, von welchen eine ebenfalls einen Blog betreibt und eine, die wie ich Buchhändlerin ist.
Auch sie habe ich nach Lesetipps gefragt.

Tabea von buchbunt empfahl mir:

Rohinton Mistry: “Das Gleichgewicht der Welt”

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In Bombay im Jahre 1975 treffen vier Menschen aufeinander, die sich kennen und lieben lernen, jedoch wieder auseinander gerissen werden.
Einmal ist da der junge Student Maneck Kohlah, dann Dina Dalal, die zwar erst vierzig Jahre alt, doch bereits seit fast zwanzig Jahren verwitwet ist und Ishvar Darji und sein Neffe, beide Schneider, die vom Land in die Stadt geflohen sind.

Rohinton Mistry erzählt nun von den unterschiedlichen Lebenswegen dieser vier Personen und läßt so den indischen Subkontinent vor dem inneren Auge seiner Leser entstehen. So bringt er uns die indische Gesellschaft näher, die nur auf den ersten Blick fremd erscheint.

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Barbara empfahl mir Mulk R. Anand: “Der Unberührbare”, ein Buch, in welchem es um die unterste Kaste in Indien geht, mit welcher die Hindus noch nicht einmal das Wasser teilen. Leider habe ich gerade festgestellt, dass dieses Buch vergriffen ist. Schade, das hätte mich jetzt brennend interessiert.

Miriams Lesetipp:

Marion Zimmer Bradley: “Die Nebel von Avalon”

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Hier geht es um Morgaine, die Hohepriesterin des Nebelreichs Avalon, die die Schwester von Artus ist und hier die wahre Geschichte ihres Bruders und der Ritter der Tafelrunde erzählt.

Erstmals ist es eine Frau, die diese Geschichte protokolliert und damit daran erinnert, dass es einst die Frauen waren, die die wirkliche Macht hatten, denn sie waren es, die die Fäden hinter den Kulissen zogen.

1982 wurde dieses Buch veröffentlicht und von unzähligen Menschen gelesen. Es gab vier Fortsetzungsbände, wobei die letzten beiden Bücher posthum veröffentlicht worden sind.

Sand am Meer hat dieses Buch bereits besprochen.

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Bei der Lesung “Im Bett mit Thomas Meyer” traf ich auf Sharleen von „Zürich liest“ und auch sie hatte einen Buchtipp für mich:

John Strelecky: “Safari des Lebens”

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Jack hat einen großen Traum: Er möchte nach Afrika, um dort sein Glück zu finden. Dass es dort auf ihn wartet, dessen ist sich der junge Amerikaner sicher.

Vor Ort begegnet er der weisen alten Dame Ma Ma Gombe, die ebenfalls ein Ziel hat: Sie möchte den “Geburtsort von allem” finden, von dem sich die Menschen seit Jahrhunderten erzählen.

Die beiden so verschiedenen Menschen machen sich gemeinsam auf eine Reise in die unbekannte Wildnis Afrikas und Ma Ma Gombe erzählt Jack von Lehren des Lebens, die seine Sicht für immer verändern werden.

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