Die besten Romane des Jahres 2025

Die besten Romane des Jahres 2025

In den letzten Tagen habe ich die Bücher, die ich 2025 gelesen habe, Revue passieren lassen und meine Jahres- Highlights zusammengestellt.
Welcher Roman diese Liste anführen wird, darüber musste ich überhaupt nicht nachdenken. Das war sofort klar.
Hier sind meine Lieblingsbücher des Jahres 2025:

Petra Piuk: ”Hotel Love”

Roman vermisst seine Freundin Julia so sehr. Sie war einfach perfekt! Roman will keine andere.
Heute wird er sich Julia 2.0 erschaffen: Er hat sich für den Kurs (mit Rabattcode) “Wifey Material – so erschaffe ich die perfekte Ehefrau” angemeldet.

Die anderen Teilnehmer spielen mit der WIFEY-App herum. Schieben den Regler der “BH-Größe” auf MAX. (Doppel D) und den für “Intelligenz” auf MIN. Ein ehemaliger Teilnehmer hat bei letztgenannter Einstellung mal rechts und links verwechselt…und es bitter bereut.
Also bitte liebe Männer, schön den Regler nach links ziehen und nochmal kontrollieren.

Roman ist der Einzige, der sich das Ebenbild einer “echten” Frau erschafft. Inklusive Sommersprossen – die kosten zwar extra, aber hey, das ist es wert!
Als Roman Julia 2.0 zum ersten Mal sieht, ist er begeistert. Sie ist perfekt. Sie zieht an, was er will, trägt keine Turnschuhe, sondern hohe Stilettos und…Moment….hat Julia 2.0 da etwa mit dem Seminarleiter intensivere Blicke ausgetauscht?!?!?!?
Geht das jetzt schon wieder los?!?!?!?!

Ein neues Buch von Petra Piuk ist für mich ein Ereignis. Vor einigen Jahren habe ich “Toni und Moni” gelesen und seitdem bin ich ein Piuk-Fan. “Lucy fliegt” fand ebenso genial.
Dass es Piuk–Nachschub gibt, habe zufällig erfahren und ohne auf den Inhalt zu schauen, war klar: Das wird super. Und so ist es auch. Wer mal Bock auf was anderes hat: Bitte mal reinlesen. Oder ganz lesen. (Geht auch ohne Rabattcode… 😉 )

» zur Leseprobe*

Liz Moore: “Der Gott des Waldes”

Alice ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Obwohl…war sie das jemals? Sie selbst…?
Aber eins weiß sie: Ihr Sohn Bear war das Einzige, das ihr jemals Sinn und Liebe im Leben gegeben hat. In einem Leben, in dem es ihr an Geld nicht mangelte, zumal sie Peter geheiratet hat, der reich ist und gut aussieht – aber der eigentlich nicht zu ihr passt. Der sauer wird, weil sie nicht so intelligent, charmant, eloquent und interessiert ist, wie er es sich wünscht. Aber Bear, ihr Sohn Bear liebte sie und sie liebte ihn.
Bear ist vor vielen Jahren verschwunden. Er war im Ferienlager der Familie – und ist von dort niemals zurückgekehrt.

Vor 13 Jahren hat Alice dann Barbara bekommen und war sich nicht sicher, ob sie das Mädchen so lieben kann, wie ihren Sohn. Nun, sie kann es nicht.
Barbara ist anders. Sie ist wild, schwierig, rebelliert und trägt schwarze Kleidung, was der elitären Familie nicht gefällt. Deshalb sind sie froh, als Barbara den Wunsch äußert, den Sommer im Ferienlager der Familie zu verbringen.
Dort scheint es keine Probleme zu geben. Barbara benimmt sich. Doch dann kommt der Anruf: Barbara ist spurlos aus ihrem Bett verschwunden….

Bevor ich zu diesem Titel griff, habe ich viele Bücher gelesen, die ich OK fand, aber mehr auch nicht. Dann begann ich “Der Gott des Waldes” und nach ein paar Seiten war klar: Das wird richtig gut!
Selten setze ich mich an einem freien Tag vormittags aufs Sofa und lese. Mit diesem Roman aber blieb mir quasi gar nichts anderes übrig.
Top!

( P.S.: Ich schreibe “Roman”, weil ich dieses Buch eher als Roman, denn als “Thriller” empfinde, obwohl eben jene Gattung auf dem Cover abgedruckt ist.)

» zur Leseprobe*

Ella Berman: “Before we were innocent”

Bess kann nicht glauben, dass Joni wirklich vor ihrer Tür steht. Die beiden haben sich seit zehn Jahren nicht gesehen. Aus gutem Grund.
Bess hat sehr darauf geachtet, keine digitalen Spuren zu hinterlassen, konnte jedoch nicht anders, als sich einen Instagram Account unter falschem Namen zuzulegen, um zu schauen, was Joni so macht.
Und das ist einiges, denn Joni ist eine wahnsinnig erfolgreiche “Du kannst alles erreichen!” – Influencerin. Sie hat aus dem, was vor zehn Jahren geschehen ist, Kapital geschlagen und sich super vermarktet.
Ganz im Gegenteil zu Bess, die sich komplett zurückgezogen hat, als er damals publik wurde: Der Tod ihrer gemeinsamen Freundin Ev. Und eigentlich würde Bess Joni jetzt auch am liebsten die Tür vor der Nase zuschlagen, als Joni sie um einen Gefallen bittet.
Aber das kann sie leider nicht, denn sie steht in Jonis Schuld. Und auch das hat mit damals zu tun…

Mich hat dieser Roman total begeistert – wie die Autorin hier die fragwürdige Dynamik der Beziehungen zwischen Joni, Bess und Ev auslotet, ist richtig gut.
Des Weiteren gelingt es ihr, die Spannung hoch zu halten, indem sie in Rückblicken arbeitet und uns immer nur häppchenweise mit Informationen füttert. Außerdem geht es um Machtspielchen und darum, wie unterschiedlich Menschen Dinge verarbeiten.

» zur Leseprobe*

Calla Henkel: “Ruhm für eine Nacht”

Zoe studiert im Jahr 2000 Kunst in New York macht gerade ein Auslandssemester in Berlin. Eigentlich wollte sie nach Helsinki, doch als ihr Exfreund ihr eröffnete, er werde nach Helsinki gehen, war die Sache gegessen. Kein Helsinki für Zoe.
Da sie wirklich dringend einen Tapetenwechsel benötigt entscheidet sich Zoe für Berlin.
Mit ihr fährt Hailey, deren Eltern sehr wohlhabend sind, die ebenfalls Kunst studiert.

Zunächst hausen die beiden in einer Art Hostel. Schließlich bekommen sie die Zusage für die Zwischenmiete einer Wohnung in Charlottenburg. Die Vermieterin (Beatrice, eine Krimi-Schriftstellerin) ist für ein halbes Jahr in Wien. Wie toll! Nicht so toll sind die (sehr leeren) Stundenpläne der beiden. Auch die Kunstseminare sind zum Davonlaufen, Freunde zu finden ist schwierig und ins Berghain werden sie auch nicht hineingelassen.
Dazu kommt die Sache mit dem Heizen. Kohleofen. Es ist einfach nur kalt. Berlin im Winter.
Die beiden lassen den Boiler für heißes Wasser immer auf vollen Touren laufen.
Als ein Brief der Vermieterin eintrifft, auf dem steht, dass sie den Boiler bitte nach Gebrauch ausschalten sollen, müssen sich Zoe und Hailey fragen, ob sie vielleicht beobachtet werden..

Calla Henkels Roman “Ein letztes Geschenk” war eines meiner Highlights des letzten Jahres. Es ist eine Mischung aus Spannung, Unterhaltung und Kunst. Genauso wie “Ruhm für eine Nacht”. Die Lektüre macht einfach Spaß.
Ich finde die Beschreibung von Berlin aus dem Blickwinkel der beiden amerikanischen Studentinnen prima – und die der Kunstszene ebenso.
Ein tolles Buch, das ich ruckzuck ausgelesen habe und zu welchem ich am liebsten ein paar Illustrationen malen würde. Vielleicht mache ich das ja noch. Irgendwann…

» zur Leseprobe*

Svea Mausolf: “Image”

Peggy (Studentin, 37) muss sich einen Mitbewohner suchen. Ihre Eltern haben ihr den Geldhahn zugedreht. Sie hat gleich den ersten Bewerber genommen, denn Peggy ist klar, dass sie die mitwohnende Person eh nicht leiden kann. Jetzt hat sie Martin an der Backe.
Martin, der auf intensiven Körpergeruch steht und sich selbst schon sehr geil findet. Tja und wenn man meint, das sei schon das Schlimmste, was einem passieren kann, dann ahnt man nicht, dass die Freundin mit einem Schluss macht, man im “Image” versackt, mit der Kellnerin nach Hause geht und schon auf der Straße feststellt, dass Martin jemanden im Zimmer eingesperrt hat, der das gar nicht gut findet und dies lautstark kommuniziert. Nicht nur verbal, sondern auch durch Aktionen, die vielleicht als Kunst/Performance durchgehen könnten, wenn sie nicht in Peggys Wohnung stattfinden würden…

“Wie genial ist das denn?!?!? Genau mein Ding!!!”, dachte ich erfreut nach einem Kapitel dieser Lektüre, die vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft. Daher eine Bitte: Lest doch erstmal die Leseprobe, denn Euch erwarten eklige Gerüche und andere Dinge. Scham ist hier ein Fremdwort. Wortkunst und Ironie zum Glück nicht. Denn das kann Svea Mausolf. Fein beobachten und auf den Punkt mit viel Humor abliefern.
Wenn ich andere Romane zum Vergleich heranziehen müsste, so würde ich sagen: “Image” ist eine Art Mischung aus “Onno Viets und der Irre vom Kiez” von Frank Schulz (wenn ihr das nicht nicht kennt: Unbedingt lesen) “Der goldene Handschuh”* von Heinz Strunk und Stefanie Sargnagels “Iowa”.
Also wie schon gesagt: genau mein Ding.

» zur Leseprobe*

Johanna Frid: “Haralds Mama”

Zwei Frauen treffen in einem sehr abgelegenen Flughafen aufeinander. Die Begeisterung ist auf beiden eher mäßig bzw. verschwindend gering. Das Einzige, das die 70jährige robuste, effiziente Frau und die ca. 30 jährige Doktorandin eint, ist die gegenseitige Antipathie – und der Mensch, auf den sie beide warten: Harald.
Harald, den man einfach lieben muss (also…meistens) und der, wäre er ein Hund, ein Golden Retriever wäre. Einfach so lieb, so gut gelaunt, so viel Energie. Everybody’s Darling.
Aber der Flug des Golden Retrievers, der in einer “Kur” war, verspätet sich. Somit sind seine Freundin und seine Mutter einander ausgeliefert.
Man müsste die Zeit nutzen, um verschiedene Dinge zu klären… tja, müsste…

Dieser Roman ist wunderbar scharfzüngig, sarkastisch und pointiert. Was den Humor anbelangt, so würde ich Johanna Frids Stil als eine Art Mischung aus Amelie Nothomb (“Mit Staunen und Zittern” fand ich z.B. super) und Stefanie Sargnagel (“Iowa” war eines meiner Highlights 2024) beschreiben.
Jetzt kommt das UND bzw. das ABER: “Haralds Mama” ist auch ein Buch, das sehr tief geht. Das sehr ernst ist – und traurig macht. Denn neben dem schwierigen Verhältnis der beiden Frauen geht es darum, wie es ist, mit einem Menschen zu leben, der von seiner Tablettensucht nicht los kommt.

» zur Leseprobe*

Hannah Lühmann: “Heimat”

Jana ist mit ihren beiden Kindern und ihrem Mann aufs Land gezogen. In der Stadt gab es nichts Erschwingliches und auch im Speckgürtel der Stadt war nichts zu wollen.
Noah hat jetzt mit Rad und Bahn einen Arbeitsweg von einer Stunde.
Janas Arbeitsweg beträgt exakt null Stunden. Sie hat ihre Stelle gekündigt. Ohne Noah etwas davon zu sagen. Seitdem herrscht Schweigen zwischen ihnen.
Außerdem ist Jana wieder schwanger. Wie sie die Raten für das neue Haus bezahlen sollen? Ja, das fragt Noah sich auch, während Jana diese Frage aus ihrem Kopf verbannt.

In ihrer neuen Heimat lernt Jana schließlich Karolin kennen. Sie hat fünf Kinder und ist “Tradwife” und teilt ihren Alltag (und ihre konservativen Ansichten) mit ihren zahlreichen Followern auf Social Media.
Eigentlich ist Karolin genau das, was Jana nicht sein möchte. Ja….eigentlich.
Denn tief im Inneren muss Jana sich eingestehen, dass sie Karolin irgendwie beneidet…

Ich habe es sehr bedauert, dass dieser Roman nicht umfangreicher ist.

» zur Leseprobe*

Christiane Hawranek & Katja Paysen-Petersen: “Toxic Tantra”

“Toxic Tantra” kannte ich bisher als Doku-Podcast der Reihe “Seelenfänger”, die z. B. in der ARD-Audiothek kostenfrei angehört werden kann.
Es geht um junge Frauen, die ganz normal Yoga praktizieren wollen und sich in einem Netz aus Manipulation, Machtmissbrauch und Abhängigkeit wiederfinden.
Ich fand diese Dokumentation aus dem Jahr 2024 sehr interessant und musste an mich halten, sie nicht in einem Rutsch durchzuhören.
Durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen, das sozusagen die Fortsetzung des Podcasts ist – und das ich innerhalb von drei Tagen quasi inhaliert habe. Hochinteressant!
Wenn ihr den Podcast noch nicht gehört habt, dann bitte: Erst hören – dann lesen.

» zur Leseprobe*

Joel Dicker: “Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert”

Im Garten des hochangesehenen Schriftstellers Harry Quebert wird die Leiche eines Mädchens gefunden, das vor 33 Jahren spurlos verschwunden ist. Harry beteuert seine Unschuld, gibt aber zu, mit dem Mädchen eine Beziehung gehabt zu haben. Für das ganze Land ist klar: Harry hat sie umgebracht.
Marcus Goldmann (ebenfalls ein erfolgreicher Schriftsteller) ist mit Harry befreundet und hat von ihm das Schreiben gelernt. Er ist der Einzige, der an Harrys Unschuld glaubt. Er beschließt zu ermitteln und darüber zu schreiben.
Wenn das nicht der perfekte Stoff für einen neuen Bestseller ist…!

Ich glaube, ich bin eine der Wenigen, die diesen Bestseller noch nicht gelesen hatte – und ich frage mich bis heute: WARUM?? Ich hatte so viel Spaß beim Lesen und das Personal ist mir wirklich ans Herz gewachsen. (Was mir sehr selten passiert.)
Der Aufbau ist prima und es gibt immer wieder Wendungen, mit welchen man nicht rechnet. Toll!!

» zur Leseprobe*

Joel Dicker: “Die Affäre Alaska Sanders”

Der Polizist Perry Gahalowood wird von einem anonymen Brief aus der Bahn geworfen.
Vor 11 Jahren ermittelte er im Mordfall Alaska Sanders, der aufgrund eines Geständnisses schnell gelöst war. Doch der Brief, den er erhalten hat, besagt, dass dieses Geständnis falsch war. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Marcus Goldman macht er sich daran, Klarheit ins Dunkel zu bringen…

“Die Affäre Alaska Sanders” ist die Fortsetzung von “Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert” (siehe oben) und deshalb war ich skeptisch, ob ich diesen Roman überhaupt lesen sollte. Denn meine Erwartungen sind bei Fortsetzungen meist so hoch, dass sie nicht erfüllbar sind.
Jedenfalls habe ich dann doch mit der Lektüre begonnen und schon nach ein paar Seiten hatte ich das gleiche Gefühl wie bei “Harry Quebert”. Darüber war ich sehr glücklich!
P.S.: Es werden zwar einige Aspekte aus dem ersten Band erklärt, doch es ist sehr sinnvoll “Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert” zuerst zu lesen, bevor man sich “Alaska Sanders” widmet.

» zur Leseprobe*


Das könnte Dich auch interessieren:

*Affiliate Link

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Archiv