Monatsrückblick – November 2024

Monatsrückblick – November 2024

In diesem Monat war ich in einem absoluten Lese-Loch. Nichts wollte mir gefallen. Und dann kam DAS Buch, das mich gerettet hat. Hier ist es:

Wolf Haas: “Wackelkontakt”

Franz E. hat gerade festgestellt, dass eine seiner Steckdosen einen Wackelkontakt hat. Während er auf den Elektriker wartet, liest er ein Buch. In diesem Buch geht es um Elio R., der Kronzeuge in einem Mafia-Prozess ist.
Elio sitzt in seiner Zelle im Gefängnis und hat Angst vor seiner Entlassung, zumal er sehr viele Leute verraten hat. Da er nicht schlafen kann, liest er ein Buch.
In diesem Buch geht es um Franz E., dessen Steckdose einen Wackelkontakt hat…

Dieses Buch war meine Rettung!
Ich habe in letzter Zeit so viele Bücher abgebrochen, bzw. zu Ende gelesen und gedacht: “Tja. War jetzt auch nicht so wirklich mein Fall.”
“Wackelkontakt” aber ist der absolute Knaller! Endlich mal was anderes!! Genial!!!!

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James Kestrel: “Bis in alle Endlichkeit”

Privatermittler Lee ist derzeit im Auftrag eines Strafverteidiger im Einsatz . Undercover ermittelt er in einem Mafia-Kronzeugen-Prozess. Dafür hat er sich in einem Viertel, in das er sonst eher keinen Fuß setzen würde, ein Zimmer genommen und hört den Raum unter ihm ab.
Als er früh morgens im Viertel herumstreift, muss er sich die Augen reiben, denn da steht ein sehr teurer Rolls-Royce.
Alleine das ist ungewöhnlich.

Noch ungewöhnlicher jedoch ist, dass eine schick gekleidete junge Frau auf dem Dach des Autos liegt. Sie scheint aus dem Fenster des danebenliegenden Hauses gesprungen zu sein. Denn sie ist tot…

Lee wird in den Fall verwickelt und beauftragt, in diesem zu ermitteln. Geld spielt bei seinen Ermittlungen keine Rolle, denn die Mutter der Toten ist Olivia Gravesend, eine der reichsten Frauen überhaupt…

Als ich diesen Krimi begann, wusste ich mal wieder nicht, was ich lesen sollte. Der Plot klang ganz spannend und nach den ersten 50 Seiten dachte ich mir: Prima, das liest Du fertig.
Aber dann wurde es mir zu gewollt. Seltsame Narben auf dem Rücken der Toten, die zu einem exklusiven Club führen.  Nein, das war mir dann doch zu platt. Sowas habe ich schon x-Mal gelesen. Ich glaube, ich bin derzeit einfach übersättigt und sollte das Krimilesen lassen.

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Judith Mohr: “Cole und die Sache mit Charlie”

Cole findet seinen Namen ziemlich bescheuert. Seine Eltern hatten wohl vor 14 Jahren eine “amerikanische Phase”: Seine Schwester heißt Charlene, aber das kann man wenigstens gescheit abkürzen (Charlie).
Aber sein Name ist momentan Coles geringstes Problem. Denn seine Mutter ist schwanger. Mit Kind Nummer 5.Der Vater ist Frederick, Coles Stiefvater, mit dem er aber sehr gut klarkommt. Mit seinem leiblichen Vater ist das eher schwierig.
Der ist ja nie da und seit der eine neue Freundin hat, sagt der die Treffen mit seinen Kindern auch des Öfteren kurzfristig ab.
Wobei man sagen muss, dass Cole die ganze Situation ganz gut wegsteckt – im Gegensatz zu Charlie…

Mir persönlich hat dieses Buch sehr gut gefallen. Doch irgendwann habe ich begonnen, mir die Buchhändler-Frage zu stellen: Wem soll ich das empfehlen? Und da bin ich ins Schwimmen gekommen.
Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass es ein Buch für Leute ist, die vor ca. 20 oder 30 Jahren jung waren. Wie ich. Ich fand es gut, aber ich kann mir vorstellen, dass es für so manchen Jugendlichen “zu wenig” (mir fällt jetzt kein anderes Wort dafür ein) ist.

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Thibault Raisse: “Das Phantom”

Im Jahr 2002 wird in Cleveland ein Mann namens Joseph Chandler tot im Badezimmer aufgefunden. Der Polizei ist klar, dass es sich um Selbstmord handelt. Aber natürlich muss der Fall untersucht werden.
Es stellt sich heraus, dass es in der gesamten Wohnung und auch im Auto des Toten keine Fingerabdrücke gibt. Sehr seltsam.

Noch seltsamer wird der Fall, als ein Privatermittler herausfindet, dass der Tote gar nicht Joseph Chandler hieß. Denn Joseph Chandler ist bereits 1945 gestorben…

Ich habe ja immer mal wieder meine „True-Crime“-Phasen und “Das Phantom” war eine der Neuerscheinungen dieses Herbstes, auf die ich mich sehr gefreut hatte.

Ich finde, dass Thibault Raisse gut schreibt und besonders gefällt mir der “journalistische Tonfall”. Das Ganze ist wirklich interessant, allerdings hätte ich mir sehr gewünscht, dass der Fall gelöst wird. Doch das wird er leider nicht, aber da kann ja niemand etwas dafür.
Das “Phantom” bleibt ein mysteriöser Fall voller Rätsel, der mir bisher aber unbekannt war.
Jedoch hätte ich mir “Das Phantom” in einer Sammlung mit mehreren kurzen Kriminalfällen in einem Band besser vorstellen können.

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