Monatsrückblick – Februar 2024

Monatsrückblick – Februar 2024

Auch dieser Lesemonat hatte viele Highlights. Alle Titel, die ich gelesen habe waren richtig gut. Eines davon wurde ja ohne Ende gehyped und bei solchen Büchern habe ich ja immer so meine Zweifel. Ist es wirklich so gut, wie man sagt, oder werde ich enttäuscht sein.
Ich war nicht enttäuscht. Im Gegenteil! Dieses Buch war ein Knaller und wird nicht umsonst so gelobt:

Rebecca F. Kuang: “Yellowface”

Die amerikanisch-chinesische Schriftstellerin Athena Liu, ist DER junge neuen Stern am Literaturhimmel.
June ist ebenfalls Schriftstellerin und jung. Da enden allerdings die Gemeinsamkeiten.
Für ihre Geschichten interessiert sich niemand.

Der Zufall will es, dass June dabei ist, als Athena unter sehr unglücklichen Umständen ums Leben kommt.
Ebenso zufällig hat Athena June kurz davor ihr neues Manuskript gezeigt – und June hat es eingesteckt.  (Letzteres war jetzt eher nicht so zufällig.)

Sie beschließt, es zu überarbeiten und unter einer Art Pseudonym zu veröffentlichen.
June sagt sich, dass das schon okay sei, denn das Thema (chinesische Arbeiter und ihre Heldentaten während des Ersten Weltkriegs) muss erzählt werden. Es ist ja schließlich ein Stück Geschichte. Und wer es veröffentlicht, ist ja sekundär….oder?!

Ja, dieses Buch wird gehyped und man stellt sich die Frage: Geschieht dies zurecht?! Muss ich “Yellowface” wirklich lesen?
Die Antwort ist: JA!!!! Ein absolutes Knallerbuch. Zwei meiner Kolleginnen und ich haben es in einem Rutsch gelesen.
Top!!
Definitiv eines meiner Highlights des Jahres 2024.

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Claire Douglas: “Girls Night”


Jenna ist Journalistin und recherchiert einen “Cold Case” für einen Podcast.
Vor 20 Jahren sind in einem kleinen Dorf in England drei Mädchen spurlos verschwunden.
Sie waren auf dem Heimweg von einer Party, als ihr Wagen einen Unfall hatte.
Am Steuer saß die Vierte im Bunde: Olivia. Als die Sanitäter eintrafen, fanden sie nur Olivia im Auto vor. Ihre Beine waren unterm Lenkrad eingeklemmt.
Die anderen Mädchen waren weg. Einfach weg.
Bis heute weiß niemand, wo sie sein könnten. Oder was überhaupt passiert ist. Olivia kann sich nur daran erinnern, dass das Auto sich überschlagen hat. Als sie aufwachte, waren ihre Freundinnen nicht mehr da.
Jenna möchte Olivia und andere Menschen im Ort interviewen – und herausfinden, was damals geschehen ist.

Vor diesem Buch hatte ich nur einen einzigen Claire-Douglas-Krimi gelesen. Was heißt gelesen. Ich habe ihn angefangen und wieder weggelegt. Er war mir schlichtweg zu simpel und ich fand ihn auch nicht flüssig geschrieben. (Welcher es war, weiß ich leider nicht mehr. Falls es mir wieder einfällt, werde ich es nachtragen.
Das Einzige was ich weiß: Es war eine Frau von hinten auf dem Cover. Eine wahnsinnige Information.) Jedenfalls habe ich alle weiteren Krimis der Autorin ignoriert.

Der Plot von “Girls Night” hat mir aber irgendwie zugesagt und so habe ich Claire Douglas noch eine Chance gegeben. Zum Glück! Denn “Girls Night” war wirklich spannend – und nicht vorhersehbar.

Dieses Buch erscheint Ende April 2024. Und wenn Ihr Euch die Zeit bis dahin vertreiben wollt, kann ich Euch “Der Trip” (Fiona Barton) empfehlen, denn dieses Buch geht in eine ähnliche Richtung.

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Kathrin Hanke & Dirk Plähn: “Mein Leben als Tatortreiniger”

Da Dirk Plähn schon immer gerne putzte, beschloss er, sein eigenes Reinigungsunternehmen zu gründen und somit seine Lieblingsbeschäftigung zum Beruf zu machen.
Als er in den Urlaub flog und in einer Zeitschrift einen Artikel über einen Tatortreiniger in den USA las, war ihm sofort klar: DAS IST ES!!! DAS MÖCHTE ICH MACHEN UND NICHTS ANDERES!
Und was macht man, wenn man sich über diesen Job (der damals in Deutschland noch nicht den heutigen Bekanntheitsgrad hatte) informieren möchte? Genau: Man ruft bei der IHK an. Die wissen doch bestimmt, was bei der Gründung zu beachten ist und welche Qualifikationen man braucht…. HAHAHAHAH.
Das dachte sich auch der Herr, der den Anruf bei der IHK entgegennahm.

Also lange Rede kurzer Sinn: Dirk Plähn hat sich selbst um alles gekümmert. Erist jetzt selbständiger Tatortreiniger und hat seinen absoluten Traumjob gefunden. Toll!

In diesem Buch erzählt er uns nun schön flapsig und schnodderig von seinem Alltag und das ist gleichzeitig unterhaltsam (ich denke da z.B.an die Beschreibung einer nächtlichen Reinigung eines Treppenhauses, das über einen zeitgesteuerten Lichtschalter verfügte…) hochinformativ. Er geht die ganze Sache eben sehr praktisch mit viel Humor an und ich glaube, anders geht das auch gar nicht. Sonst müsste man die ganze Zeit nur weinen. Und dann ist man wahrscheinlich in diesem Job falsch.
Klar, man braucht einen robusten Magen (sowohl als Tatortreiniger, sowie als Leser), aber wer diesen hat und sich nicht an Maden, Körperflüssigkeiten und dergleichen stört, der ist hier bestens beraten.

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Karoline Klemke: “Totmannalarm”

Frau Richter ist Psychologin, arbeitet in einer Maßregelvollzugseinrichtungen – und hat sehr viel zu erzählen. Z
um Beispiel von Herrn Matzke, der fünf Frauen vergewaltigte, seit dreißig Jahren inhaftiert ist – und sich nicht schuldig fühlt. Die Frage ist natürlich warum. Dem auf den Grund zu gehen, bzw. Herrn Matzke zur Einsicht zu bringen, sind Themen der Therapiesitzungen.

Die Protagonistin erzählt uns aber nicht nur von ihren Klienten, sondern auch vom Arbeitsalltag in der forensischen Psychiatrie. Zum Beispiel vom Totmannalarm, oder davon, dass sie sich manchmal fragt, ob sie jetzt wirklich so dringend einen Kaffee braucht.
Denn um zum Kaffeeautomaten zu gelangen, muss sie sehr viele Türen auf- und wieder zuschließen..
Außerdem lässt sie uns an ihren Zweifeln als Berufsanfängerin teilhaben, was sehr aufrichtig und interessant ist.

Karoline Klemke ist Psychologin, praktiziert in Berlin und hat viele Jahre mit inhaftierten Straftätern gearbeitet.
Die Geschichten in “Totmannalarm” basieren auf wahren Begebenheiten.

Ich bin mit keinerlei Erwartungen an dieses Buch herangetreten. Es war schon lange auf meinem eReader. Da ich mal wieder nicht wusste, was ich lesen sollte, habe ich einfach mal reingelesen – und konnte nicht mehr aufhören.
Ein tolles, bewegendes und sehr interessantes Buch, das einem bewusst macht, dass jeder seine eigene Geschichte hat – und dass man nicht in Menschen hineinschauen kann.

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Claire Douglas: “Still Alive”

Libby braucht dringend eine Auszeit. Der Grund dafür sind unter anderem die Geschäfte ihres Mannes Jamie.
Vor Kurzem hat er sich selbständig gemacht und nunja…es könnte besser laufen. Auch die Beziehung zu ihrer Schwiegermutter und Jamies Schwestern ist nicht so einfach. Ein kleiner Urlaub wäre toll, doch finanziell ist das leider gerade nicht drin.

Heute hat Libby einen Flyer im Briefkasten entdeckt: Ein junges Paar benötigt kurzfristig für ein paar Wochen eine Wohnung in Bath und bietet dafür eine Villa in Cornwall zum Haustausch an. “Wahnsinn”, denkt Libby. “Das ist ein Zeichen. Das brauchen Jamie und ich jetzt.” Tatsächlich läuft alles wie am Schnürchen. Allerdings fühlt Libby sich irgendwie beobachtet….

Nachdem ich den neuesten Psychokrimi “Girls Night” gelesen habe, war klar, dass dies nicht mein letzter Claire-Douglas-Krimi sein wird. Da ich mal wieder x-Bücher angefangen und zur Seite gelegt habe und “Still Alive” schon lange auf meinen eReader war, dachte ich: “Das liest Du jetzt!”. Eine gute Entscheidung, denn auch “Still Alive” ist spannend und wartet mit Wendungen auf, die ich nicht vorhergesehen habe.
Stellt sich nur eine Frage: Was lese ich bloß danach????

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