Monatsrückblick – April 2024

Monatsrückblick – April 2024

In diesem Monat habe ich unter anderem eines meiner belletristischen Highlights des Jahres 2024 entdeckt.
Und zwar dieses hier:

Sarah Gilmartin: “Service”

Es ist jetzt zehn Jahre her, dass Hannah im “T” als Servicekraft gearbeitet hat. Inzwischen ist sie wieder stabil. Meint sie zumindest.
Doch dann kommt der Schock: Sie soll als Zeugin vor Gericht aussagen. Dem hochdotierten Sternekoch Daniel wird vorgeworfen, sexuell übergriffig geworden zu sein.

Daniel selbst kann es nicht glauben. Wegen dieser absoluten Kleinigkeit muss er sein Restaurant schließen?!
Die Klägerin (eine Kellnerin) hat es doch bloß darauf abgesehen, seinen Ruf durch den Dreck zu ziehen und Schmerzensgeld zu bekommen.

Daniels Frau Julie steht unter Schock. Stimmt es, was Daniel vorgeworfen wird?
Ist das Ganze ein Racheakt? Oder kennt sie ihren Mann wirklich nicht…

Was für ein Buch! Ich bin total begeistert.
Zum einen finde ich das Setting wahnsinnig interessant: Ein Nobelrestaurant in Dublin mit einem Sterne-Koch, zu dem alle aufschauen, der sehr von sich überzeugt ist – und der sich alles erlauben kann.
Zum anderen sind die sich abwechselnden Erzählperspektiven sehr spannend: Hannah, Daniel selbst und seine Frau Julie, die ihr Leben lang hinter Daniels Beruf zurückstecken musste. Und die nicht glauben kann, dass er sich im Restaurant wirklich so benommen hat. Ist es wirklich ihr Mann, der solche Textnachrichten schreibt?!?!

Richtig gut!
Definitiv eines meiner Highlights des Jahres 2024.

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Claire Douglas: “Beste Freundin”

Jess arbeitet als Journalistin in einem kleinen Ort an der englischen Küste.
Viel passiert hier in der Gegend nicht. Besser gesagt: Viel ist hier nicht passiert.
Denn gerade eben wurde gemeldet, dass eine junge Frau zwei Menschen erschossen hat. Mutter und Sohn, die zusammen in einem etwas heruntergekommenen Haus lebten.

„Endlich mal was los!“, denkt Jess.
Doch ihre Stimmung nimmt rapide ab, als sie erfährt, dass es sich bei der Täterin um ihre Jugendfreundin handelt, zu der sie damals den Kontakt abgebrochen hat.

Das kann doch nicht sein! Die sanftmütige, ruhige, liebe Heather?!
Tja…Zeiten ändern sich. Und Menschen auch…

Was soll ich sagen: Wiedermal ein Claire-Douglas-Pageturner.
Ihre Psychothriller machen mir einfach Spaß und lesen sich wie Nichts. Bis auf einen habe ich jetzt auch alle durch :).

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David Walliams: “Spaceboy”

Ruth ist Waisenkind und lebt gezwungenermaßen bei ihrer garstigen Tante Dorothy in den USA der 60er Jahre. Dorothy ist ihre einzige Verwandte. Was für ein Pech. Für beide Seiten. Tante Dorothy kann Kinder nämlich nicht ausstehen!
Deshalb muss Ruth arbeiten und die Ställe der Straußenvögel ausmisten, denn Dorothy hat eine Straußenfarm.

Ruths´einzige Zuflucht ist ihr Teleskop, das ihr kleiner dreibeiniger Hund Juri (sein viertes Bein hat sie ihm aus einem Schneebesen gebastelt) irgendwo ausgebuddelt hat. Mit diesem Teleskop kann Ruth die Sterne betrachten und sich vorstellen, im Weltraum zu sein. Wie Juri Gagarin, der Kosmonaut, der als erster Mensch ins All geflogen ist. Und nach dem sie ihren Hund benannt hat.

Eines nachts schauen Ruth und Juri sich den Himmel an, als sie ein lautes Geräusch hören – und ihren Augen nicht trauen: Da fliegt ein UFO!!!! Und jetzt stürzt es ab!!! Direkt hinter der Straußenscheune!!
Die beiden rennen sofort zur Absturzstelle und werden Zeuge, wie etwas aus der fliegenden Untertasse steigt. Ein Außerirdischer. SPACEBOY

Ich bin ja ein absoluter David-Walliams-Fan. Sobald ich sehe, dass er ein neues Buch geschrieben hat, werde ich ganz hibbelig vor Vorfreude. (“Fing”*, “Das Eismonster”, “Propeller-Opa” und “Zombie-Zahnarzt” fand ich super!”

“Spaceboy” habe ich auch in einem Rutsch durchgelesen und hatte viel Spaß dabei (alles andere hätte mich jetzt auch gewundert).
Ein tolles, abenteuerliches, witziges Buch mit Weltraumraketen und verrückten Wissenschaftlern, in dem aber ein Thema im Vordergrund steht: Freundschaft. Außerdem erfahren wir, dass Hamster die intelligentesten Lebewesen des Planeten Erde sind, den ganzen Tag an Nüssen knabbern und dabei die Weltherrschaft planen.
Was der Sinn des Lebens ist, erfahren wir auch: SEI KEIN DÖDEL!

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Anna Woltz: “Skip und der Kaninchendieb”

Die drei Freunde Skip, Olena und Bennie verbringen viel Zeit in ihrem Baumhaus.
Auch Pluto (Bennies Hund) und Schnuffi (Skips Kaninchen) sind mit von der Partie.
Schnuffi wird immer im Rucksack hochgetragen und für Pluto haben sie extra einen Hundefahrstuhl aus einem Seil und Papas Winterjacke gebaut.
Es ist jetzt ja Sommer, da braucht er die Jacke sowieso nicht.

Als sie Schnuffi zum heutigen Baumhaus-Ausflug abholen möchten, müssen sie feststellen, dass die Tür zum Gehege offen steht und Schnuffi nicht mehr da ist. Wer hat ihn herausgelassen?
Das kann ja nur ein Mensch gewesen sein!( …oder ein Affe, oder ein sehr geschickter Elefant…)
Sofort machen sie sich auf die Suche. Sie fragen den Herrn in der Tierhandlung und werden Zeuge, wie eines der Mädchen aus der Nachbarschaft einen Kaninchenstall kauft….

Ich habe schon einige Bücher von Anna Woltz gelesen und jedes einzelne fand ich toll.
(Z.B. “Gips oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte” und „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“).
“Skip und der Kaninchendieb” ist das erste Buch für jüngere Kinder, das ich von ihr lese. Die Schrift ist sehr groß und die Sätze sind nicht lang, sodass es sich prima für alle ab 7 Jahren eignet. (Oder für jüngere Kinder zum Vorlesen.)

Das Tolle an diesem Buch ist, dass die Geschichte trotz aller Kürze intensiv und alles andere als platt ist. (Wäre es anders, wäre es auch kein Buch von Anna Woltz).
Es geht um Freundschaft, Vorurteile, falsche Verdächtigungen und um Skip, dessen Gedanken ganz schnell abschweifen, was Anna Woltz sehr eindrücklich und auf Augenhöhe mit Skip darstellt.

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Tobias Elsässer: “Mute”

Espe ist 16 Jahre alt, als sie mit ihren Adoptiveltern und ihren drei Geschwistern aufs Land zieht. Dort soll es ja so schön ruhig und idyllisch sein. Tja. Von wegen.

Plötzlich steht die Polizei vor der Tür und verhaftet Espes Eltern. Die vier Geschwister haben keine Ahnung, weshalb dies geschieht.
Das sagen sie auch den Psychologen und Polizisten, die sie befragen.
Sie sind doch eine ganz normale Familie! Oder etwa nicht?!

Dieses Buch ist eine der Jugendbuch-Neuerscheinungen, auf die ich mich in diesem Frühjahr am meisten gefreut habe. Das Ganze ist auch wirklich gut geschrieben und spannend. Allerdings ist es so, dass mit dem Klappentext leider fast alles erzählt ist.
Erst kurz vor Schluss erfahren wir, was hier wirklich läuft und da ist ja schon längst klar, dass nichts weiter passieren wird. Und das finde ich sehr schade, denn eigentlich fängt die Story hier ja erst so richtig an.
Fazit: Wirklich gut geschrieben, doch von der Story bzw. Spannung her wäre mehr drin gewesen. Allerdings könnte ich mir dieses Buch sehr gut als Schullektüre (vielleicht im Ethik-Unterricht ?!) vorstellen.

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