Kira Gembri: “Die Schule der Wunderdinge – Hokus, Pokus, Kerzenständer”

Kira Gembri: “Die Schule der Wunderdinge – Hokus, Pokus, Kerzenständer”

Der Trend zu “Magischen Schulen” im Bereich Kinderbuch ist ungebrochen. Begonnen hat es vor gefühlt tausend Jahren mit Harry Potter und seitdem wird “Magie” in der Schule groß geschrieben. Man denke da nur an “ DieSchule der magischen Tiere“* oder “School of Talents”*.
Die Liste ist quasi endlos.
Mit “Die Schule der Wunderdinge” gibt es nun eine neue magische Reihe, die vor allem eins macht: Ganz viel Spaß, denn Kira Gembri hat so tolle Ideen!

Es geht um Tilly Bohnenstängel, deren Eltern sehr ordentlich sind. Im Gegensatz zu Tilly.
Das wäre jetzt eigentlich kein Grund zu glauben, dass Tilly vielleicht nicht mit ihren Eltern verwandt ist. Welches Kind ordentlicher Eltern ist denn im Alter von 10 Jahren auch schon superordentlich?!

Aber wenn wir ehrlich sind, so ist Tilly auch sonst

ganz anders, als ihre Eltern. Sie liebt es es, sich Dinge auszudenken, möchte später einmal Erfindern werden und zum Beispiel “Aufsprühbares Geschenkpapier” erfinden. Damit sie ihre Ideen (sie hat sehr viele davon) nicht vergisst, schreibt sie diese in ein Buch. (…aber eben nicht so ordentlich, wie ihre Eltern das tun würden.)

Dass Tillys Eltern ganz anders sind, als ihre Tochter, lässt sich schon an deren Lieblingsfarbe ablesen: Beige. Außerdem essen sie am liebsten trockene Haferkekse und trinken lauwarmen Tee.
Und jetzt sind sie auch in ihre Traumstadt gezogen: Nach Blasslingen.
Tilly war definitiv dagegen, denn Blasslingen sieht es so aus, wie es kling. Aber sie wurde ja nicht gefragt!

Tja und die neue Schule ist auch sehr blass und superlangweilig. Deshalb setzt Tilly sich gleich am ersten Tag auf den Flur, schreibt in ihr Erfindungsheft – und wird von der Hausmeisterin dabei erwischt. Wie blöd, oder?!
Nein, ganz im Gegenteil, denn die Hausmeisterin führt Tilly in einen Raum in dem sich eine Geheimtür befindet, die sich öffnet, wenn man die Wand kitzelt…

Dahinter verbirgt sich eine Treppe, die zur Wundervilla führt, in der es ganz viele Wunderdinge gibt (wie zum Beispiel eine Kuscheldecke, die (wie eine Katze) wirklich mit den Menschen kuschelt). Dinge, die auch Tillys Erfindungen sein könnten.
Das ist der Grund, weshalb die Hausmeisterin Tilly zu dieser Villa geführt hat.
Sie ist nämlich gar keine Hausmeisterin, sondern kümmert sich um die sogenannten “Wunderschüler”. Kinder, die hier beigebracht bekommen, Wunderdinge zu reparieren, zu beschützen (denn es gibt Wunderdiebe, die den Wunderdingen die Magie aussaugen können) und selbst herzustellen.
Sprich: Tilly bekommt jetzt die Gelegenheit, ihre Erfindungen Wirklichkeit werden zu lassen.
ist das nicht großartig?!

Des Weiteren erfährt sie, dass in Blasslingen nicht nur normale Menschen leben.
Weil der Ort eben so unscheinbar ist, sind einige “Eingeweihte”, deren Aufgabe es ist, die Wunderdinge zu beschützen, genau dorthin gezogen.
Tilly soll nun, zusammen mit Kindern von Eingeweihten, genau dies erlernen.
Dafür muss sie aber eine zunächst eine Eignungsprüfung bestehen: Sie soll 48 auf ein Wunderding aufpassen. Wenn ihr dies gelingt, ohne dass jemand merkt, dass sie einen magischen Schützling hat, wird sie zur Wunderschülerin ernannt. Das klingt doch machbar!

Doch während die anderen spektakuläre Wunderdinge bekommen (wie zum Beispiel einen Tarnumhang, der lange bei einem Rudel fliegender Teppiche gelebt hat und nun glaubt, selbst einer zu sein), bekommt Tilly: Einen verstaubten Kerzenständer.
Na super….

Auf einen Kerzenständer aufzupassen, das klingt ja wirklich einfach. Doch Achtung, das ist es nicht, denn dieser Kerzenständer ist definitiv anders.
Und vor allem eines ist er: So goldig und so liebenswert. Der dürfte sehr gerne auch einmal zu mir kommen. Ich würde ihn auch beschützen – vielleicht würde er dann auch für mich ein paar Rauchwolkenherzchen in die Luft puffen.

Bevor ich zu diesem Buch griff, war ich, was die Lektüre von Kinderbücher anbelangte, in einem “Leseloch”. Romane für Erwachsene gab es genug, die mich reizten, aber da ich (unter anderem) in der Abteilung für Kinder- und Jugendbücher arbeite, brauche ich ja neue Tipps für diese Zielgruppe. Doch nichts konnte mich packen. Ich habe zwar einige Bücher angefangen, aber eben nur angefangen und dann wieder abgebrochen.
Das ist ungünstig, denn wenn ich dieses “Abbrechverhalten” einmal angefangen habe, kann es sein, dass ich viele Bücher hintereinander zur Seite lege.

Dann kam zum Glück “Die Schule der Wunderdinge”. Ich hatte bei dieser Lektüre so viel Spaß, denn Kira Gembri sprüht nur so vor Ideen!
Der Kerzenständer ist so süß und der Teekessel, der anstatt zu pfeifen das Lied aus der Eiskönigin singt (“Ich lass los….lass jetzt los…der Dampf, er ist grenzenlo-hohos…”) ist der Hit!

Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band*.
Zum Glück ist er schon erschienen.

Ab 8 Jahren.

» zur Leseprobe (Band 1)*


ISBN: 978-3-401-60574-6
Verlag: Arena
Erscheinungsjahr: 2021
Illustration: Marta Kissi
Seiten: 200
Preis: 12,00 €


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