Trotz ihrer Favoritenrolle bei den Spekulationen um den diesjährigen Literaturnobelpreis ist Swetlana Alexijewitsch für mich eine Überraschung, zumal die weißrussische Journalistin und Schriftstellerin eher Literatur schreibt, die im Sachbuchbereich anzusiedeln ist. Ihre Spezialität sind die “Annäherungen an das wahre Leben” mittels einer Collage des alltäglichen Lebens, wobei sie hier auf Kurzgeschichten, Essays und Reportagen zurückgreift.
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Längere Zeit lebte sie in Berlin, Stockholm und Paris und kehrte jedoch trotz der Tatsache, dass ihr Telefon abgehört wird und ihr öffentliche Auftritte verboten werden im Jahre 2011 nach Minsk zurück.
Im Jahre 2013 erhielt sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Heute hat sie nun den Literaturnobelpreis bekommen: „Für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt“.
Ich muß ehrlich sagen, dass ich bei der Verkündung etwas enttäuscht gewesen bin. Ich hoffe immer sehr auf Schriftsteller, die im Bereich der erzählenden Literatur angesiedelt sind. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass es Margaret Atwood, Joyce Carol Oates oder Amos Oz werden. Allerdings musste ich gerade beim Zusammenstellen dieses Textes feststellen, dass mich die Themen von Swetlana Alexijewitsch neugierig gemacht haben. Und ich denke, das Schöne an so einem Preis ist ja auch, dass Interesse für Autoren, mit denen man sich noch nicht befasst hat, geweckt wird.
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