Zoe Ingram: “Oh my Gouache – Der Anfänger- Guide fürs Malen mit Gouachefarben”

Zoe Ingram: “Oh my Gouache – Der Anfänger- Guide fürs Malen mit Gouachefarben”

Bisher habe ich ja immer mit Aquarellfarben gemalt. Dann stieß ich zufällig auf dieses Buch und damit auf die Farbgattung “Gouache”, von der ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gehört hatte. “Acryl”, klar, das sagt jedem etwas, aber “Gouache”?!
Da mich die Bilder (zum Beispiel die Raupen) im Buch so angesprochen haben, dachte ich: Das probierst Du jetzt mal aus.
Eine gute Entscheidung!

Inzwischen habe ich schon einiges nach Zoe Ingrams Anleitungen gemalt und kann sagen: Sowohl dieses Buch, als auch Gouache an sich, finde ich super!
Die Schritt-für-Schritt Erklärungen sind prima und (auch wenn Ihr es nicht glaubt) diese Raupen kann wirklich jeder malen. Sie sehen vielleicht schwierig aus, aber ich weiß jetzt: Das sind sie nicht. Aber der Reihe nach.

Ganz laienhaft ausgedrückt ist Gouache eine Art deckende Aquarellfarbe, mit der zum Beispiel Marc Chagall und Henri Matisse Werke gestalteten.
Was ich besonders toll finde ist, dass es (im Gegensatz zu Aquarell) egal ist, ob man zuerst die helle, oder die dunkle Farbe aufträgt. Es funktioniert beides.

Für mich war es sehr praktisch, dass es sich bei Gouache um eine wasserbasierte Farbe handelt.
Daher konnte ich einfach meine Aquarellpinsel* und mein Aquarellpapier* benutzen und musste mir nichts extra anschaffen.
Prima!

Das oben genannte Aquarellpapier ist günstig und nicht sonderlich hochwertig. Ich habe mir einen A3 Block angeschafft und schneide mir die Blätter immer so zurecht, wie ich es gerade brauche. Diesen Block habe ich schon ewig und meines Erachtens nach reicht die Qualität für Gouache vollkommen aus.

Das Einzige, was ich also noch benötigte war die Farben – und los ging´s.

Erste Schritte

Nach der Lektüre der Einführung habe ich (wie die Künstlerin es empfiehlt), erstmal einen Farbkreis gemalt und mich somit mit der Farbe vertraut gemacht. Das heißt ich habe aus den Primärfarben Rot, Gelb und Blau alle anderen Farben gemischt.
Das hat ganz gut geklappt und sah so aus:

An dieser Stelle noch ein Wort zu den Farben: Ich habe mir zuerst dieses günstige Farb-Set* gekauft.
Für den Anfang war es vollkommen ausreichend, doch inzwischen besitze ich auch fünf Gouache-Farbtuben von Schmincke* und muss sagen: Man merkt den Unterschied.
Ich finde, sie decken besser und aus diesen Farben kann man ja quasi alle anderen Farben mischen. Außerdem lösen sich die getrockneten Farbreste viel leichter von der Mischpalette ab. Das ist auch ein Pluspunkt, denn man spart beim Waschen der Palette viel Wasser.

Es hätte wahrscheinlich auch gereicht, wenn ich mir zusätzlich zu den günstigen Farben eine Tube hochwertiges Weiß zum Mischen gekauft hätte. Denn Weiß braucht man am häufigsten.
Ich habe gehört, dass das Titanweiß von Schmincke Horadam* toll sein soll, aber mir reichen jetzt erstmal die Farben, die ich besitze.

Was man auch noch braucht, ist eine kleine mit Wasser befüllte Sprühflasche.
Denn Gouache benutzt man nicht direkt aus der Tube, sondern fügt ein paar Tropfen Wasser dazu.
Da muss man am Anfang etwas experimentieren, aber inzwischen habe ich den Dreh raus.

Malen mit verschiedenen Materialien

Um die Farbe besser kennenzulernen, ermutigt Zoe Ingram einen dazu, einfach mal den Pinsel wegzulegen und mit anderen Materialien zu experimentieren. Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht.
In meinem Fall habe ich Lesezeichen mit der Hilfe von Spülschwämmen, Wolle, Büroklammern und Wattestäbchen kreiert. Lesezeichen kann man ja immer gebrauchen bzw. verschenken 🙂 .

Das war das Ergebnis:
(Das blau-grüne Lesezeichen (Spülschwamm) gefällt mir am besten.)

Weitere Lesezeichen

Anschließend habe ich mich an einem Holzmuster versucht, allerdings bei der Farbwahl etwas daneben gegriffen. Mein “Holz” ist zu orange geworden und sieht eher wie ein 70er Jahre-Muster aus.
Aber egal. Dies war eine tolle Übung zu den Themen “Pinselführung” und “Schichttechnik” – und Übung macht ja bekanntlich den Meister.

Bei Gouache ist es ja so, dass man die Farbe aus der Tube auf einen weißen Teller (oder eine Palette etc.) drückt.
Im Gegensatz zu Aquarell, kann man aber die Farbreste auf der Palette nicht immer wieder reaktivieren. Das bedeutet: Es ist ratsam nur wenig Farbe auf der Palette anzumischen und diese während des Malens immer mal wieder mit Wasser zu besprühen, damit sie nicht antrocknet.
Obwohl ich dies beherzigt habe, hatte ich irgendwie immer Farbe auf der Palette übrig.

Da ich diese keinesfalls verschwenden wollte, habe ich die Reste wild gemischt und Lesezeichen damit bestrichen.
Das hat total viel Spaß gemacht, da ich so Farbtöne erzeugt habe, die ich sonst vielleicht nie zusammengemischt hätte.

Nachdem die Farbe getrocknet war habe ich experimentiert und die Lesezeichen mit langen Pinselstrichen und Spritzern in verschiedenen
Goldtönen* versehen.
Anschließend habe ich meine „Werke“ mit Fixiermittel* besprüht.

Ich finde, sie sind ganz schick geworden :).

Der Vogel und die Raupen

Nach diesen eher “wilden” Techniken habe ich mich der klassischen Motivmalerei zugewandt und Zoe Ingrams Schritt-für-Schritt-Anleitungen ausprobiert.
Den Fasan habe ich noch mit freier Hand gezeichnet und bei den Raupen habe ich dann kapiert (bzw. den Text dazu genauer gelesen 😉 ), wie man sich das Leben leichter macht: Man paust die Raupen mit einem weichen Bleistift auf Transparentpapier*ab!
Danach dreht man das Transparentpapier um und fährt die Linien mit einem spitzen Stift nach.
Schon hat man eine “Kopie” auf dem Aquarellpapier und muss sie nur noch ausmalen.
Das ist total super und Zoe Ingram macht das mit ihren eigenen Skizzen genauso.

Hier der Vogel im Buch:

Meine Version:

Zoe Ingrams Raupen:

Meine Raupen:

Dieses wunderschön gestaltete, informative Buch war für mich perfekte Einstieg in das Malen mit Gouache.
Ich hatte super viel Spaß beim Experimentieren und kann Euch nur empfehlen: Probiert es doch auch mal aus!

» Blick ins Buch*


ISBN: 978-3-8307-1454-5
Verlag: Stiebner
Erscheinungsjahr: 2021
Seiten: 128
Preis: 19,90


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