Das Literarische Quartett: Die Bücher der Sendung am 8. Dezember 2017

Das Literarische Quartett: Die Bücher der Sendung am 8. Dezember 2017

Die letzte Sendung des Jahres steht an. In dieser wird der Showmaster Thomas Gottschalk zu Gast sein und was seinen Lesegeschmack betrifft, so hatte ich keinen blassen Schimmer, in welche Richtung dieser gehen könnte.
Jetzt wissen wir mehr, denn das sind die vier Bücher, über die gesprochen wird:

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Joachim Meyerhoff: “Die Zweisamkeit der Einzelgänger”

Joachim hat es in die Provinz verschlagen. Er ist nun Mitglied des Schauspielensembles in Bielefeld und so richtig rund läuft es für ihn noch nicht. Dann lernt er Hanna, die unglaublich intelligente und eloquente Hanna kennen, seine erste große Liebe.

Als er nach nach Dortmund ans Theater wechselt trifft er auf die Tänzerin Franka, mit der er die Nächte durchfeiert. Schon bald sind sie ein Paar und so pendelt er zwischen zwei Frauen und zwei Städten hin und her.
Zwischendurch ist er bei Ilse, der Bäckersfrau, in deren Backstube er sich so wohlfühlt, wie nirgends sonst.
Drei Frauen…kann das gut gehen?

Ein neuer Roman von Joachim Meyerhoff ist für mich immer ein Ereignis.
Seine autobiographischen Romane “Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war” und “Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke” haben mich restlos begeistert.
Inzwischen habe ich auch “Die Zweisamkeit der Einzelgänger” gelesen und bin wieder hingerissen. Er kann es einfach.

Dass Christine Westermann dieses Buch vorstellen wird, ist klar und wurde mir gerade beim Lesen eines Artikels in der Neuen Westfälischen Zeitung bestätigt.

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Peter Handke: “Die Obstdiebin”

Der vielfach ausgezeichnete Autor Peter Handke, der mit den Werken „Publikumsbeschimpfung“ und „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ in den 60er Jahren bekannt wurde, bezeichnet “Die Obstdiebin” als “Letztes Epos”. Nach der Lektüre des Kurztextes auf der Verlagsseite bin ich sehr unschlüssig, um was es hier geht.
Offensichtlich ist, dass “Die Obstdiebin” mit dem Stich einer Biene in den Fuß der Protagonisten beginnt. Der Leseprobe läßt sich entnehmen, dass dieser jenen Tag fortan als “Stich-Tag” bezeichnen wird, ein fast schon unterirdisches Wortspiel. Aber vielleicht meint Handke dies auch ironisch. Wer weiß.

Ich bin gespannt, was die vier Kritiker zu diesem Buch sagen werden. Für mich ist es, so glaube ich, eher nichts.

Ijoma Mangold (Die Zeit) und die Süddeutsche Zeitung haben “Die Obstdiebin” bereits besprochen und ich denke, dass Volker Weidermann diesen Titel für das Quartett ausgesucht hat.

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Ina Hartwig: “Wer war Ingeborg Bachmann?”

Die Literaturkritikerin Ina Hartwig promovierte über Marcel Proust, Elfriede Jelinek, Jean Genet und Robert Musil, schrieb unter anderem für die Frankfurter Rundschau, Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung, arbeitete für die Sendung Kulturzeit (3Sat) und ist derzeit Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt (Main).
Jetzt hat sie mit “Wer war Ingeborg Bachmann?” eine Biographie über eine der wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Schriftstellerinnen der Nachkriegsliteratur vorgelegt.

Das Hauptaugenmerk liegt dabei weder auf Bachmanns Beziehungen zu Max Frisch und Paul Celan, noch auf ihrem rätselhaften Tod, sondern unter anderem auf ihrem Dasein als intellektuelle Dichterin, die mit Witz und Klugheit zu überzeugen wusste.

Ich denke, dass Thea Dorn dieses Buch für das Quartett ausgesucht hat. Ganz kurz habe ich überlegt, ob es vielleicht auch Volker Weidermann sein könnte, doch aufgrund eines Artikels von Ina Hartwig in der Frankfurter Rundschau bin ich davon abgekommen.
In diesem Text macht sie deutlich, was sie von Volker Weidermanns Buch “Lichtjahre” hält: Nicht so wahnsinnig viel. Allerdings ist dieser Artikel auch schon über zehn Jahre alt. Aber das nur am Rande. Und vielleicht ist er ja auch nicht so nachtragend. Wer weiß.

Eva Menasse (Die Zeit) hat dieses Buch bereits besprochen.

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Stephen und Owen King: “Sleeping Beauties”

In einem kleinen Städtchen in den USA, in dem sich ein Frauengefängnis befindet, welches der größte Arbeitgeber der Region ist, geschehen seltsame Dinge. Aber nicht nur dort. Weltweit ist zu beobachten, dass Frauen, sobald sie einschlafen, von einer Art Kokon überzogen werden.
Ist dies geschehen, so sollte man nicht versuchen sie zu wecken bzw. den Kokon zu entfernen, denn sobald sie aufwachen, werden die weiblichen Wesen zu grausamen Bestien. Die übrig gebliebenen Männer beginnen sich die Frage zu stellen, ob die Frauen im Schlaf vielleicht an einem wunderbaren Ort sind und wütend werden, wenn man sie zwingt, diesen zu verlassen.

Allerdings gibt es eine Frau, die immun zu sein scheint und man überlegt, ob man eine Versuchsreihe mit ihr starten, oder sie besser gleich umbringen sollte. Sie könnte schließlich auch ein Dämon sein…

1974 veröffentlichte Stephen King sein Debüt “Carrie”, das ihn schlagartig berühmt machte. Sein zweiter Roman, “Shining” stürmte die Bestsellerlisten und seitdem wird Stephen Kings, dessen Romane sich bisher weltweit über 400 Millionen Mal verkauft haben, nicht müde nachzulegen.
In “Sleeping Beauties” schreibt er nun erstmals gemeinsam mit seinem Sohn Owen, dessen erster Roman “Double Feature” bisher nicht ins Deutsche übersetzt worden ist.
Seine Kurzgeschichten sind mit dem John Gardner Award for Short Fiction ausgezeichnet worden.

Der einzige Roman, den ich bisher von Stephen King gelesen habe, ist “In einer kleinen Stadt” und das ist jetzt auch schon 16 Jahre her. Ich weiß noch, dass ich diesen nicht schlecht fand, aber dass er auch Längen hatte.
“Es” wollte ich schon immer einmal lesen, doch bisher bin ich vom Umfang des Buches abgeschreckt worden.
Nun bin ich sehr gespannt, was die Mitglieder des Literarischen Quartetts zu “Sleeping Beauties” sagen werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht alle davon begeistert waren.
Einerseits wegen des Umfangs, denn wir haben es hier mit einem immerhin 960 Seiten starken Buch zu tun, andererseits aufgrund des Genres. Es ist das erste Mal, dass ein Horror-Roman besprochen wird und ich gehe davon aus, dass Thomas Gottschalk diesen ausgesucht hat.

Gerade habe ich die ersten Seiten gelesen und denke, dass das Gespräch über dieses Buch sehr unterhaltsam werden wird.

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» zum Interview mit Stephen und Owen King im Spiegel

Die Welt hat “Sleeping Beauties” bereits besprochen.

Mich persönlich reizt nur ein Titel dieser Sendung und den habe ich schon gelesen. Den neuen Meyerhoff. Aber die drei Stammmitglieder und Thomas Gottschalk werden bestimmt noch Weihnachtsgeschenktipps geben. Zumindest war dies im letzten Jahr der Fall.
Ob Volker Weidermann auf sein gerade erschienenes Buch “Träumer – Als die Dichter die Macht übernahmen” hinweisen wird, darüber können wir nur spekulieren.
Wir werden es am 8. Dezember um 23:25 erfahren.


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3 thoughts on “Das Literarische Quartett: Die Bücher der Sendung am 8. Dezember 2017
Bri

Lustig wäre, wenn nicht Gottschalk Stephen King eingebringen würde. Würde ich ihm übrigens schon zutrauen. Ich bin gespannt und werde zugucken. Ich mag Gottschalk 😉 Mag daran liegen, dass wir im Herzen beide blond sind und aus Franken stammen ;))) LG, Bri

    Friederike

    Ja, es wäre wirklich amüsant, wenn sich herausstellt, dass Thea Dorn Stephen King ausgesucht hat! 🙂

      Mikka

      Huhu!

      Diese Sendung war wirklich interessant, und ganz anders als erwartet! Ich war auch davon ausgegangen, dass Thomas Gottschalk wohl „Sleeping Beauties“ vorgeschlagen hätte. Überhaupt muss ich sagen, dass ich ihn anscheinend unterschätzt habe, ich fand seine Beiträge zur Sendung wohltuend durchdacht und fundiert.

      Ich muss allerdings zugeben, dass ich mit Peter Handke in diesem Leben wohl nicht mehr warm werde, ich kann mit seinen Büchern einfach nichts anfangen…

      Stephen King halte ich im Grunde für einen guten Schriftsteller, wobei ich diejenigen seiner Bücher bevorzuge, wo es nicht um Monster geht, sondern um den zwischenmenschlichen Horror. Aber in meinen Augen geht in der deutschen Übersetzung viel verloren, im Original gefällt mir sein Schreibstil deutlich besser.

      Ich habe deinen Beitrag für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt! HIER (mein Blogspot-Blog) und HIER (mein WordPress-Blog).

      LG,
      Mikka

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