Monatsrückblick – Dezember 2024

Monatsrückblick – Dezember 2024

Im Dezember lese ich zumeist eher wenig, was mit dem Weihnachtsgeschäft und der Suche nach Weihnachtsgeschenken erklärt werden kann.
Vier Titel sind es dann doch geworden und zwei davon fand ich gut:

Daisy Alpert Florin: “Mein letztes Jahr der Unschuld”

Isabel studiert am Wilder College und möchte Schriftstellerin werden. Ihr Vater denkt, dass sie nach ihrem Studienabschluss als Anwältin oder etwas in der Art arbeiten wird.
Was er wohl dazu sagen würde, dass seine Tochter sich mehr mit Jungs beschäftigt, sich sorgt, dass vielleicht niemand kommt, der sie lieben wird und nicht im Entferntesten daran denkt, etwas anderes als das Schreiben zum Beruf zu machen..?

Isabel hat einige Selbstzweifel und denkt, dass ihre Geschichten nichts weiter sind als Geschichten über “Mädchen mit Gefühlen”.
Daher ist sie sehr erstaunt, als sie einen der begehrten Plätze im Seminar der preisgekrönten Autorin Joanna Maxwell bekommt und ein von Isabel bewunderter Kommilitone leer ausgeht.
Als das Seminar schließlich beginnt, sitzt am Pult jedoch nicht Joanna, sondern ein junger, gut aussehender und charmanter Mann. Mr. Connelly, der für Joanna eingesprungen ist. Es stellt sich heraus, dass er und Isabel die gleiche Lieblingsautorin (Edith Wharton) haben – und dass er Isabels Texte sehr mag.
Als er ihr in einer Stunde zuzwinkert, kann sie es gar nicht glauben. Warum sollte er…?! Das war bestimmt ein Versehen….oder doch nicht?

Wäre dieser Roman ein Buch des New-Adult-Genres, so wäre klar, dass das Ganze auf eine (tragische?!) Romanze zwischen Isabel und Connelly hinausläuft. Doch (wie im wahren Leben) ist der Fall wesentlich komplexer.
In diesem Buch geht es um das Erwachsenwerden, um Machtmissbrauch, Eifersucht, gekränkte Egos, Geheimnisse und darum, außen vor zu sein.

Bevor ich die Lektüre begonnen habe, habe ich sehr viele Bücher angefangen und zur Seite gelegt. Bei “Mein letztes Jahr der Unschuld” bin ich dann schließlich hängen geblieben. Der Grund war nicht unbedingt die Thematik, sondern der Tonfall.
Gerade eben habe ich gesehen, dass pociao diesen Titel übersetzt hat. Jetzt wundert es mich nicht mehr, dass ich schon nach zwei Seiten im Lesefluss war.
Die Übersetzerin hat nämlich z.B. “Eine Handvoll Staub” von Evelyn Waugh ins Deutsche übertragen. Ein für mich absolut geniales Buch!
Aber ich schweife ab.

“Mein Jahr der Unschuld” hat mir gut gefallen und wer diese Thematik in einer drastischeren Version lesen möchte, dem empfehle ich die Lektüre von “Meine dunkle Vanessa”.
Eines meiner Highlights des Jahres 2020.

» zur Leseprobe*

Paula Hawkins; “Die blaue Stunde”

James arbeitet für eine Stiftung, die sich um den Nachlass der berühmten (und inzwischen verstorbenen) Künstlerin Vanessa Chapman kümmert.Er ist fasziniert von ihrem Werk und gilt als Chapman-Experte.
Momentan werden Chapmans Bilder und Skulpturen in der Tate Modern ausgestellt, darunter auch das Werk “Division II”. Und genau um dieses geht es. Ein Besucher der Ausstellung, ein renommierter Anthropologe, ist sich sicher, dass das Objekt einen menschlichen Knochen enthält. Das muss nun untersucht werden.
Die Frage ist: Woher hatte die Künstlerin den Knochen – und vor allem: Stammt er vielleicht von Julian, Chapmans nicht gerade treuem Ehemann, der vor 20 Jahren spurlos verschwunden ist…?!Paula Hawkins hat ja vor einigen Jahren mit “Girl on the train” einen Bestseller geschrieben. Ich habe diesen erst sehr spät gelesen und fand ihn okay, war aber nicht hin und weg. Später habe ich es noch mit “A Slow Fire Burning” versucht, jedoch die Lektüre abgebrochen.
Da es in “Die blaue Stunde” um Kunst geht, was ich ja generell interessant finde, dachte ich: Probiere ich es nochmal. Und: Es hat mir gefallen. Klar, ein paar Dinge, wie z.B. die Dreiecksgeschichte zwischen James, seiner Frau und seinem Chef hätte man meiner Ansicht nach gut weglassen können, aber sonst war es wirklich gut.Ein Hinweis: Wer hier auf einen Krimi/Thriller hofft (obwohl ROMAN auf dem Cover steht), der wird enttäuscht sein. Es ist definitiv ein Roman, in dem es meiner Ansicht nach vor allem um eins geht: Um Einsamkeit, verletzte Gefühle und darum, nicht dazuzugehören.

» zur Leseprobe*

Claire Douglas: “Liebste Tochter”

Saffy hat von ihrer Großmutter ein kleines Cottage geerbt. Niemand wusste, dass dieses Haus überhaupt existiert, deshalb ist die Überraschung groß. Die Nachricht kommt zu einem guten Zeitpunkt, denn Saffy ist schwanger und sie und Tom könnten sich ein eigenes Häuschen niemals leisten.
Natürlich muss renoviert werden. Viel können die beiden selbst erledigen, aber für den Anbau brauchen sie natürlich Experten.
Doch beim Ausheben finden die Bauarbeiter etwas, das nicht in den Garten gehört: Zwei Leichen…

Das war der einzige Claire-Douglas-Krimi, den ich noch nicht gelesen habe. Ihre bisherigen Bücher (bis auf “Missing”) waren für mich absolute Pageturner.
Nach der Lektüre von “Liebste Tochter” kann ich sagen: Es war okay, aber nicht so gut wie “Girls Night” .

» zur Leseprobe*

Ruth Ware: “One perfect couple”


Lyla hangelt sich von einem befristeten Job an der Uni zum anderen. Momentan arbeitet sie an einem Projekt, das nicht die gewünschten Ergebnisse bringt.
Im Klartext heißt das: Die Fördergelder werden wahrscheinlich in ein anderes Projekt fließen – und Lyla wird weder Anerkennung bekommen, noch von einem privaten Labor abgeworben werden.
Das Problem ist, dass ihr unerschütterlich positiver Freund Nico keinen festen Job hat. Er ist Schauspieler. Ein Schauspieler ohne Aufträge. Ihren gemeinsamen Lebensunterhalt finanziert Lyla.

Dann bekommt Nico das Angebot, bei einer Realityshow auf einer tropischen Insel mitzumachen. Die Sache ist, dass er alleine nicht daran teilnehmen kann: Es ist eine Show für Paare – und das Konzept ist noch geheim. Schließlich lässt Leyla sich überreden – vielleicht ist die Sendung wirklich Nicos Durchbruch.
Einige Tage später wünscht sie sich sehnlichst, den Vertrag nicht unterschrieben zu haben…

Meine Erwartungen an dieses Buch waren nicht hoch und dafür war es auch vollkommen okay. Natürlich sind die handelnden Personen sehr schablonenhaft angelegt. Die intelligente Biologin, die alles hinterfragt und analysiert und der wahnsinnig gut aussehende Schauspieler, der immer positiv ist und sich nicht viele Gedanken macht.
Anfangs dachte ich, dass die Realitywelt das Buch interessant machen könnte, doch eigentlich ist das nur der Aufhänger. Im Prinzip geht es um den Kampf ums Überleben auf einer Insel, so wie ich es schon x-Mal (und ehrlicherweise auch schon besser) gelesen habe.
Mein Fazit: War okay, muss man aber nicht lesen.

» zur Leseprobe*


Das könnte Dich auch interessieren:

*Affiliate Link

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Neueste Kommentare

Archive