Monatsrückblick – Juni 2023

Monatsrückblick – Juni 2023

Im Juni habe ich Euch die Neuerscheinungen vorgestellt, auf die ich mich im Herbst 2023 besonders freue (dass ich mit der Lektüre der Frühjahrs-Novitäten noch nicht mal ansatzweise durch bin, dürfte niemanden wundern…) und natürlich habe ich auch gelesen.

Und zwar diese Bücher, die unterschiedlicher nicht sein könnten:

Frances Cha: “Hätte ich dein Gesicht”

Die Gesichts-Operation ist unumgänglich – und gehört inzwischen zum Standardprogramm.
Kyuri hat sich die Klink ausgesucht, weil sie aussehen möchte, wie Candy, die Frontfrau einer Band.

Als sie zufällig im Wartezimmer auf ihr Idol trifft, sieht sie keinen glänzenden Star, sondern ein verweintes Häufchen Elend mit einem dicken Pickel am Kinn.
Wie kann man sich nur so präsentieren! “Du hast doch alles, was du willst”, denkt Kyuri. Und weiter: “Ich würde dein Leben so viel besser leben, als du, hätte ich nur dein Gesicht.”

Kyuri hat ihrer Mutter gesagt, dass sie als Sekretärin in Seoul arbeitet. Das ist allerdings gelogen, denn sie arbeitet in einem “Room-Salon”, einem Ort, an dem Männer zum Trinken (und noch mehr) animiert werden…

An “Hätte ich dein Gesicht” bin ich zufällig geraten und ich finde es hochinteressant. Es geht um Frauen in der südkoreanischen Gesellschaft, um Erwartungshaltungen und um den unglaublichen Druck.
Kyuri ist nur eine der Protagonistinnen dieses Romans, der zeigt, dass es egal ist, welcher Gesellschaftsschicht jemand angehört: Der Druck (sowohl bezüglich der Leistung, der Arbeit und des Daseins an sich) ist der gleiche.

Ein tolles, tiefes, manchmal sehr trostloses, aber immer ehrliches Buch.

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Jennette McCurdy: “I’m Glad My Mom Died”

In diesem Buch schreibt die Autorin über ihr Leben als Kinderstar und die toxische Beziehung zu ihrer narzisstischen und absolut unberechenbaren Mutter Debra.

Eine Mutter, die selbst den Traum hatte, Schauspielerin zu werden. Da ihre eigenen Eltern dies nicht unterstützen, muss nun Jennette diesen Traum leben.

Gut, mag man jetzt vielleicht denken, das kennt man schon aus anderen Büchern.
Ja, aber nicht in diesem Ausmaß und nicht so!

Schon sehr früh lernte Jeannette, dass das Wichtigste ist, Debra glücklich zu machen und sie genau zu studieren. Dies ist die einzige Möglichkeit, sicherzustellen, dass sie so reagiert, wie ihre Mutter es möchte.

Debra unterrichtet Jennette selbst und sie duscht ihre Tochter – auch noch im Teenageralter. Genauso wie Jennettes Bruder, der mittlerweile 16 Jahre alt.
Als er es einmal wagte, zu sagen, dass er alleine duschen wolle, ist Debra ausgerastet. Seitdem lassen die beiden es über sich ergehen…

Als Jennette schließlich eine Rolle in der Serie iCarly auf Nickelodeon bekommt, glaubt sie, dass ihre Mutter endlich glücklich sein wird.
Doch weit gefehlt….

Was Jennette McCurdy erlebt hat, ist wirklich krass. Ich habe während des Lesen so oft den Kopf geschüttelt.
Um dieses Buch zu lesen, muss man übrigens weder die Autorin noch die Serie iCarly kennen. Mir war beides auch kein Begriff, weshalb ich zuerst nicht so sicher war, ob das überhaupt ein Buch für mich sein kann.
Aber einmal angefangen, konnte ich diese Lektüre nicht mehr weglegen.

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Markus Orths: “Billy Backe und der Lachende Drache”

Freunde der Lavalampe, bei Billy Backe geht es wieder abenteuerlich zu.
Wir begegnen einer schicken Hexe, die auf einem Staubsauger reitet, machen einen Stop in der Dschungel-Schule bei den Schummel-Schimpansen (und ihrem urlaubsreifen Lehrer).

Dieser fleht unsere Helden ihn doch bitte, bitte zu vertreten.

“Vielleicht für vier Wochen oder so?”
“Aber wir haben noch nie unterrichtet!”
“Das ist egal, die lernen eh nichts!”

Außerdem erfahren wir, wo der Schrönk eigentlich herkommt. Endlich!!!!

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Falls ihr noch kein Billy-Backe-Buch gelesen habt, so empfehle ich Euch, vorher Band 1 & 2 (ein Sammelband)* , oder Band 3 (“Billy Backe und der Wilde Süden“) zum Einstieg zu lesen. Dann habt ihr noch mehr Spaß.

Prima zum Vorlesen und Selbstlesen für alle von 5 bis 99 Jahren.

» zu meiner Besprechung von “Billy Backe und der Wilde Süden”

Lucy Clarke: “One of the Girls”

Lexie wird bald heiraten. Sie hätte sich ja gerne vor einem Junggesellinnenabschied gedrückt, doch ihre Kindheitsfreundin Bella hat dies natürlich nicht zugelassen.

Lexie, Bella und Robyn waren damals in der Schule unzertrennlich. Früher haben Lexie und Bella zusammen auf den Tischen getanzt und Party ohne Ende gemacht. Doch das ist lange her.

Inzwischen unterrichtet Lexie Yoga (was Bella total langweilig findet) und wird Ed heiraten, obwohl sie und Bella sich geschworen hatten, sich niemals zu vermählen.

Wenn alles nach Bellas Plan läuft, wird der Junggesellinnenabschied in Griechenland alte Zeiten wieder aufleben lassen. Allerdings kommen neben ihr, der Braut und Robyn noch Bellas Partnerin Fen, Ana (eine neue Freundin von Lexie, die sie bei Yoga kennengelernt hat) und Lexies Schwägerin in spe mit.

Schon am Flughafen wird klar, dass dieser Ausflug nicht ganz harmonisch verlaufen wird. Wobei diese Formulierung etwas untertrieben ist.
Der Urlaub wird eine Katastrophe, denn jede der Frauen hat etwas zu verbergen….

“One of the Girls” war genau das, was ich erwartet habe: Ein Psychothriller den man entspannt an einem lauen Sommerabenden auf dem Balkon runterlesen kann.

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