Yotam Ottolenghi: “Simple”

Yotam Ottolenghi: “Simple”

In diesem Jahr habe ich das Kochen für mich entdeckt.
Erste Schritte machte ich mit Jamie Olivers 5-Zutaten Küche. Doch schon bald wollte ich mehr.
Aber einfach sollte es natürlich schon sein.

Ein Renner in der Buchhandlung in der ich arbeite, sind die Kochbücher des israelisch-britischen Kochs Yotam Ottolenghi. Bisher hatte ich das nie so wirklich verstanden, zumal seine Zutatenlisten für das Auge einer Anfängerin quasi endlos sind. Was man da alles braucht….!
Deshalb freute ich mich sehr, als “Simple” erschien, denn die meisten Rezepte in diesem Buch kommen mit nur zehn Zutaten aus – und sind (wie ich jetzt weiß) alles andere als langweilig.
Mein absoluter Liebling ist ein Salat mit Tahin und Za´atar.

Aber der Reihe nach:

Zunächst fiel mir auf, dass Yotam Ottolenghi nicht einfach nur Rezepte aufgeschrieben hat, sondern diesen immer einen kleinen persönlich verfassten Einleitungstext mit eigenen Erfahrungen und Tipps zum Gericht voranstellt, was sehr sympathisch ist.
So auch beim ersten Rezept, das ich nachgekocht habe:

Gnocchi alla Romana

Wir erfahren, dass diese Grießklößchen das “ultimative Familienessen” sind und Yotam Ottolenghi noch kein Kind und auch keinen Erwachsenen erlebt hat, der dieses Gericht nicht zu schätzen wusste. Mit einem Gläschen Rotwein und einem knackigen Salat lassen sich diese Gnocchi prima ergänzen.

Die Zubereitung ist ganz einfach: Butter, Grieß, Muskatnuss, Milch, Parmesan und Eigelbe auf dem Herd zu einem Brei verrühren, etwas abkühlen lassen, zu Würsten rollen und in zwei Stunden in den Kühlschrank legen.
Dort kann die Masse aber auch einen Tag lang bleiben, was prima ist, wenn man das Gericht vorbereiten möchte. Dann die Rollen in Scheiben schneiden, in eine Form legen, mit Cheddar bestreuen und in den Ofen schieben.
Am Ende der Garzeit einmal auf “Grillen” stellen und zack, schon sind die Gnocchi alla Romana fertig.
Lecker!

So sahen sie aus:

Das einzige, was ich anders machen würde, ist die Wahl der Käsesorte, mit der man die Gnocchi am Ende bestreut. Yotam Ottolenghi verwendet Cheddar, den ich, wie ich festgestellt habe, nicht so gerne mag.
Daher werde ich beim nächsten Mal einfach einen anderen Käse verwenden.

Zu den Gnocchi gab es:

Hackbällchen mit Ricotta und Oregano

Hierfür werden gehackte Zwiebeln, Knoblauch und Oregano angeschwitzt und eine Dose Tomaten hinzugefügt. Danach würzt man die Sauce und lässt sie einkochen.
Für die Hackbällchen mischt man gehackte Zwiebeln, Brotbrösel, Ricotta, Ei, Petersilie und Parmesan, würzt die Mischung und formt kleine Bällchen. Diese werden gebraten und anschließend lässt man sie in der zubereiteten Sauce ziehen. Fertig.Schnell gemacht und lecker.

Beim nächsten Mal werde ich jedoch den Knoblauch in den Hackbällchen weglassen. Das war nichts so meins. In die Sauce darf er aber!

So sahen meine Hackbällchen aus:

Nach diesen beiden eher “klassisch” angehauchten Gerichten, bin ich mutiger geworden und habe so einen Salat entdeckt, den ich sehr liebe und der inzwischen ein fester Bestandteil meines Speiseplans ist.
Schnell gemacht ist er auch.
Ein weiterer Pluspunkt!

Tomatensalat mit Tahin und Za´atar

Bevor ich diesen Salat zubereitet habe, wusste ich nicht, was Za´atar überhaupt ist.
Es handelt sich hierbei um eine in der orientalischen Küche sehr beliebte Gewürzmischung aus weißem Sesam, Thymian, Oregano, Sumach, Kreuzkümmel und Schwarzkümmel.
Diese in unserem kleinen orientalischen Lebensmittelgeschäft vor Ort zu bekommen war kein Problem.

Gleich vorweg: Ich liebe diese Mischung und bin sehr dankbar, dass ich durch “Simple” auf sie aufmerksam gemacht worden bin. Wenn irgendetwas nicht so schmeckt wie es soll, streue ich etwas Za´atar darüber und zack, schon sieht die Sache anders aus.
Aber ich schweife ab.

Zurück zum Salat: Man schneidet Tomaten klein, lässt sie abtropfen und fügt in Ringe geschnittene Frühlingszwiebeln, Paprikawürfel, gehackten frischen Koriander und gewürfelte Gurkenstücke hinzu.
Danach wird diese Gemüsesammlung mit Zitronensaft, Salz und Olivenöl abgeschmeckt und mit Feta versehen.
Über das Ganze streut man Za´atar und ein bisschen Tahin, ein Sesammus, das man in jedem orientalischen Lebensmittelmarkt bekommt und das dem Salat den letzten Schliff gibt.

Ich finde diesen Salat extrem lecker und kann ihn eigentlich immer essen. Wie heute Abend zum Beispiel.Ich bereite mir immer eine doppelte Portion zu, dann habe ich am nächsten Tag etwas für die Mittagspause.
Die Sauce mit dem Feta nehme ich dabei immer separat vom Gemüse mit. So bleibt alles schön knackig.

Sehr begeistert hat mich auch der

Butternusskürbis mit Mais-Salsa, Feta und Kürbiskernen

Dieses Rezept habe ich eigentlich nur zubereitet, weil ich noch Feta und frischen Koriander von obigem Za´atar-Salat übrig hatte.

Für dieses Kürbis-Gericht habe ich zum ersten Mal Maiskolben selbst angebraten und weiß jetzt: Es lohnt sich!
Und schwer ist es auch nicht.
Die Pfanne muss man allerdings danach etwas mehr schrubben, als sonst. Zumindest war das bei mir der Fall.

Die Maiskörnern schneidet man vom Kolben, fügt dann noch gehackte Chili, Limettensaft, Limettenabrieb, Öl, frische Minze und Koriander hinzu.
Die Salsa löffelt man über die im Ofen gegarten Kürbisspalten und garniert diese mit Feta und gerösteten Kürbiskernen. Fertig.
Erfrischend, lecker und einfach mal etwas anderes.
Super!

Hier ein Bild meines Gerichts.
Wie man sieht, habe ich in Sachen „Food-Fotografie“ auch Fortschritte gemacht 🙂

Ich bin durch dieses Buch ein absoluter Ottolenghi-Fan geworden und möchte noch viele “Simple” – Rezepte ausprobieren wie zum Beispiel den “Schwarzkohl mit Chorizo und eingelegter Zitrone”, oder die “Gerösteten Auberginen mit Curry-Joghurt”.
Es klingt alles so lecker!

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ISBN: 978-3-8310-3583-0
Verlag: Dorling Kindersley
Erscheinungsjahr: 2018
Seiten: 320
Preis: 28,00 €


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2 thoughts on “Yotam Ottolenghi: “Simple”
Biggi

Das ist lustig. Nach unserer Israel Reise ist heute das „Jerusalem“ Kochbuch von Ottolenghi bei mir eingezogen. Neben den Rezepten auch noch ein wenig Geschichte und großartig aufgemacht ?

Friederike

Ja, ich weiß – ich habe es mir auch schon zugelegt 🙂

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