Brigitte Lesetipps: Der große Leseherbst 2018 – Die besten neuen Bücher

Brigitte Lesetipps: Der große Leseherbst 2018 – Die besten neuen Bücher

Kurz vor der Frankfurter Buchmesse erscheinen traditionell die Bücher-Beilagen verschiedener Zeitungen und Magazine.
Den Auftakt macht in diesem Herbst die Zeitschrift „Brigitte“ und empfiehlt unter anderem einen Roman, der zu meinen absoluten Lesehighlights des Jahres 2018 zählt:

Minna Rytisalo: “Lempi”

Nach nur sehr wenigen gelesenen Seiten war mir klar, dass ich ein ganz wunderbares Kleinod in den Händen halte.
Zärtlich, spannend und überraschend schreibt Minna Rytisalo von Viljami, der um seine große Liebe Lempi trauert. Aber war sie wirklich so, wie er sie in Erinnerung hat?

Eine großartige Entdeckung!

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Anita Brookner: “Ein Start ins Leben”

Mit 53 Jahren veröffentlichte Anita Brookner ihren Debütroman “Ein Start ins Leben”, in welchem es um Dr. Ruth Weiss geht, die sehr schön, jedoch auch sehr einsam ist und sich während der Lektüre von Balzacs Werken fragt, ob die Ursache für ihr einzelgängerisches Dasein in ihrer Kindheit bzw. Jugend zu finden sein könnte.
Dies ist durchaus vorstellbar, denn Ruths Mutter (eine Schauspielerin, die am Ende ihrer Karriere angelangt ist) und Vater sind ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr aufgestanden und haben sich von einer (etwas unwilligen und mürrischen) Haushälterin Cocktails ins Bett servieren lassen…

Vor ihrer Karriere als Romanautorin studierte Anita Brookner Kunst und war die erste Frau, die in Cambridge die “Slade-Professur” innehatte. Nebenher veröffentlichte sie unter anderem Künstlerbiografien und ein Werk über die Kunstkritik in den Büchern von Diderot, Zola, Stendhal und anderen Schriftstellern.
Des Weiteren schrieb sie für die Fernsehserie “1000 Meisterwerke” Texte über Gemälde von Künstlern wie zum Beispiel Cézanne.
Für ihren Roman “Hotel du Lac” (der in deutscher Übersetzung leider vergriffen ist) erhielt Brookner 1984 den Booker-Prize.

Jetzt ist Anita Brookners Debüt “Ein Start ins Leben”, das der Guardian als “schwarzhumorig, düster, und sehr, sehr witzig” bezeichnet, neu übersetzt worden.
Brigitte-Kulturredakteurin Meike Schnitzler schreibt, dass es sich hierbei um einen sehr britischen, skurrilen Roman handelt – und da ich britischen, humorvollen Büchern prinzipiell nicht widerstehen kann (der britische Kultschriftsteller Evelyn Waugh zählt zu meinen absoluten Lieblingsautoren) ist klar, dass ich diesen Roman demnächst lesen werde.

Ich freue mich sehr darauf, denn ein Buch, das mit dem Satz “Mit vierzig wurde Dr. Weiss klar, dass die Literatur ihr Leben ruiniert hatte.” beginnt, kann doch nur gut sein, oder?!

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Missmesmerized und SL Leselust haben dieses Buch bereits besprochen.

Bernhard Aichner: “Bösland”

Im Sommer 1987 ermordet der 13-jährige Ben seine Mitschülerin. Auf dem Dachboden. Mit einem Golfschläger.
Ein Unfall war es nicht, denn er schlägt nicht nur ein, sondern sieben Mal zu – und außerdem sind Bens Fingerabdrücke auf dem Schläger.
Der Fall ist für die Ermittler klar: Ben ist schuldig und kommt in die Psychiatrie.

30 Jahre später führt er ein ruhiges, zurückgezogenes Leben, bis er sich aufgrund eines alten Urlaubsfotos erinnert, dass er damals nicht alleine mit dem Mädchen auf dem Dachboden gewesen ist…

Vor zwei Jahren habe ich Aichners Krimi “Totenfrau” gelesen und hatte sehr viel Freude an seiner doch sehr eigenen Hauptfigur, der Bestatterin Blum.
Dass Bernhard Aichner bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet worden ist, kommt nicht von ungefähr.
“Bösland” hört sich etwas anders an, als seine Blum-Krimis. Nicht so skurril, sonder eher hart. Aber auf jeden Fall gut.
Ich bin gespannt – das Buch liegt bereits auf meinem Nachttisch parat.

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Krimimimi hat dieses Buch bereits besprochen.

Antonella Lattanzi: “Noch war es Nacht”

Auch in diesem Roman geht es um Gewalt, denn Vito liebt Carla (mit der er drei Kinder hat) zwar sehr, verprügelt sie jedoch fast täglich.
Vor zwei Jahren hat Carla es geschafft, sich zu trennen. Zusammen mit ihrer jüngsten Tochter Mara ist sie ausgezogen, doch Vito verfolgt sie ständig und hört nicht auf, ihr zu drohen.

Jetzt steht Maras dritter Geburtstag an und da ihre Tochter sich sehr wünscht, ihren Vater an diesem Tag zu sehen, gibt Clara nach und lädt ihn zusammen mit ihren beiden älteren Kindern ein.
Alles scheint gut zu laufen, doch nach der Feier ist Vito verschwunden…

Eine Verfilmung dieses Romans, der laut Brigitte Redakteurin Daniela Stohn bis zum
Ende spannend bleibt, ist in Planung und ich werde auf jeden Fall einmal in dieses Buch hineinlesen.
Der Plot klingt jedenfalls interessant.

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Elizabeth George: “Wer Strafe verdient”

Die Amerikanerin Elizabeth George unterrichtete vor ihrer Karriere als Schriftstellerin unter anderem Creative Writing an verschiedenen Universitäten. Während eines Krimi-Schreibkurses im Jahr 1983, setzte sie sich an den PC, um ihren Schülern zu demonstrieren, wie das Schreiben eines Krimis funktioniert.
Beim texten merkte sie, wie leicht ihr diese Art von Geschichte von der Hand ging und ehe sie es sich versah, war ihr erster Kriminal – bzw. Gesellschaftskriminalroman fertig: “Gott schütze dieses Haus”.

Es war der erste Krimi ihrer berühmten Inspector-Lynley-Reihe, aus der ich, wie ich zugeben muss, noch keinen einzigen Titel gelesen habe.
Seit Jahren habe ich dies vor, doch mir kommt immer irgendeine andere Neuerscheinung dazwischen. Vielleicht schaffe ich es ja dieses Mal.

“Wer Strafe verdient” ist bereits der 20. Fall mit Inspector Lynley und es geht um einen Diakon, der sich während seiner Inhaftierung (der Vorwurf lautete Kindesmissbrauch) erhängt hat. Sein Vater ist sich allerdings zu hundert Prozent sicher, dass der Verdacht jeglicher Grundlage entbehrt.
Inspector Lynley wird eingeschaltet und hat bald Zweifel daran, dass es sich um Selbstmord handelt – und daran, dass jeder in der Kleinstadt die Wahrheit sagt…

Das klingt spannend! Die Frage ist nur: Wann soll ich diese 864 Seiten lesen?!

Dieses Buch erscheint am 8.10.2018.

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3 thoughts on “Brigitte Lesetipps: Der große Leseherbst 2018 – Die besten neuen Bücher
Constanze Matthes

Ich muss gestehen, ich kaufe mir die Brigitte auch dann und wann einmal. Die Literaturtipps finde ich sehr interessant. Lempi steht bei mir auch hoch im Kurs. Danke für diese Zusammenstellung. Viele Grüße

Silvia

Schöne Buchtipps! Dann werde ich mir Lempi mal zulegen, wollte ich sowieso schon. Elizabeth George haben wir vor ein paar Jahren aufgegeben. Diese Serie war für mich überreitet. Die ersten Bände hatten meinem Mann und mir noch gut gefallen. Versuch es doch mal mit einem Hörbuch? Dazu eignet sich Elizabeth George ganz gut.
Viele Grüße
Silvia

Friederike

Danke für den Hörbuch-Tipp und viel Vergnügen mit Lempi wünscht

Friedeirke

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