Meera Sodha: “Indisch vegetarisch – 130 schnelle & einfache Rezepte für jeden Tag”

Meera Sodha: “Indisch vegetarisch – 130 schnelle & einfache Rezepte für jeden Tag”

Seit ich mir vor einiger Zeit das Kochbuch “Original indisch” angeschafft habe, bin ich Meera Sodha vollkommen verfallen.
Nicht nur ihre Rezepte gelingen (auf Anhieb!) wunderbar und sind superlecker, nein die reine Lektüre ihrer Kochbücher ist zudem einfach ein Vergnügen. Ich hatte beim Lesen der kurzen Texte zu den Rezepten immer das Gefühl, dass Meera Sodha mit mir (und wirklich nur mir) plaudert.
Das ist wirklich bemerkenswert.

Dass ich mir ihr zweites Kochbuch “Indisch vegetarisch” zulegen würde, war also nur eine Frage der Zeit.
Und was soll ich sagen: Ich bin hin & weg!
Wenn ich (rein theoretisch) meine Kochbuchsammlung auf drei Titel reduzieren müsste (eine grauenhafte Vorstellung!!), so dürfte  Meera Sodhas “Indisch vegetarisch” definitiv im Regal bleiben. 

Die Zutaten, die man für die Rezepte benötigt, sind übrigens nicht so exotisch, wie man zunächst vermuten würde. Man bekommt alles im ganz normalen Supermarkt. Und wenn man einmal einen gewissen Grundstock an Gewürzen besitzt (Kreuzkümmel, Senfsamen, Garam Masala…) ist der Einkauf ein Kinderspiel.
Oft ist es so, dass ich nur noch das Gemüse kaufen muss, da ich sonst alles Zuhause habe.
Toll!

Inzwischen habe ich schon viele Rezepte nachgekocht und jedes einzelne war so gut – und so einfach zuzubereiten.
Aber beginnen wir (wo auch sonst?!) am Anfang.
Das erste Rezept, dass ich ausprobiert habe war:

Auberginen – Fesendschan

Hierbei handelt es sich um ein Gericht, das “häufig an den Tafeln der Mogul-Herrscher des 16. und 17. Jahrhunderts serviert wurde”.
Ich habe es hauptsächlich deshalb gekocht, weil ich einige Walnüsse (die bereits geschält waren, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte) geschenkt bekommen habe.

Mir macht es besonders Spaß, für Lebensmittel, die ich bereits besitze, ein Rezept zu finden. Auf diese Art und Weise habe ich schon Gerichte zubereitet, die ich sonst niemals ausprobiert hätte.
Wie zum Beispiel eben dieses, von dem ich allerdings kein Foto besitze, zumal es optisch jetzt keine wahnsinnige Schönheit war. Aber: Es zählen ja die inneren Werte.
Und die sind hier gewaltig!

Das “Auberginen Fesendschan” besteht aus zwei Komponenten. Einmal sind das in Stifte geschnittene Auberginen, die mit Öl, Salz und Pfeffer vermischt und dann 25 Minuten im Ofen gebacken werden.
Einfacher geht es nicht.
Die zweite Komponente ist eine Art Paste bzw. sehr dickflüssige Sauce. Um diese herzustellen, werden zunächst rote, in Streifen geschnittene Zwiebeln (lange) in der Pfanne angebraten.
Danach kommen zerdrückter Knoblauch, Honig, Cayennepfeffer, Zimt, Salz, schwarzer Pfeffer, und im Mixer zerkleinerte Walnüsse hinzu.
Dann schüttet man Gemüsebrühe in die Pfanne und lässt das Ganze einkochen. Wer will streut kurz vor dem Servieren Granatapfelkerne (geht auch ohne) und frischen Koriander darüber.
Das war’s auch schon.
(Meera Sodha verwendet zusätzlich noch Granatapfelsirup, doch da ich damals noch keinen besaß, habe ich ihn einfach weggelassen. Geschmeckt hat es trotzdem!)

Zu den Auberginen (die außen knusprig und innen wunderbar zart sind) und der würzigen Walnusspaste kann man Reis essen, oder das selbstgemachte “Naan-Brot” aus “Original indisch”, oder, wenn es schnell gehen muss, einfach Baguette, oder Brot.
Als ich dieses Gericht das erste Mal gegessen habe, bin ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr rausgekommen: “Wie beim Inder! Mhhhh!”.
So lecker – und so einfach!

Bei einigen Kochbüchern ist es (zumindest bei mir) so, dass ich drei, vier Rezepte ansprechend finde, mich aber die Mehrheit der Gerichte nicht wirklich reizt.
Nicht bei diesem Buch. Bei fast jedem Rezept denke ich “Oh, das koche ich noch!…..Und das auch!….Und das auch!”.
Viele Rezepte aus “Indisch vegetarisch” haben es auf meinen regulären Speiseplan geschafft.

Ein Gericht, das ich immer wieder zubereite ist zum Beispiel dieses hier:

Rehas Kartoffel-Zwiebel-Poha

Das hat zunächst einen ganz einfachen Grund: Es kommt ohne Knoblauch aus.
Wenn ich am Tag darauf in der Buchhandlung arbeite, koche ich am Abend davor einfach mehr und nehme die Reste für die Mittagspause mit.
Mit Knoblauchatem arbeitet es sich im Einzelhandel schlecht, deshalb müssen es Gerichte sein, die eben ohne jene (keine Frage, sehr schmackhafte) Zutat auskommen.

Der zweite Grund, weshalb ich mich für dieses Rezept entschieden habe, ist, dass ich durch den Supermarkt bummelte und mein Blick an einer Packung hängen blieb, auf der “Reisflocken” stand. Was nichts anderes ist, als eben Poha. Was für ein Zufall!
Beim reinen Blättern im Buch hatte ich mich gefragt, wo ich denn so eine Zutat herbekommen sollte. Der örtliche orientalische Lebensmittelmarkt hatte damals keine Reisflocken im Sortiment und so hatte ich das Rezept in meinem Kopf nach hinten geschoben.
Inzwischen habe ich immer Reisflocken im Schrank, denn ansonsten braucht man nur ganz alltägliche Lebensmittel für dieses Rezept – und hat schnell etwas Leckeres auf dem Tisch.

Was man natürlich benötigt, sind die namensgebenden Kartoffeln (in Würfel geschnitten), Zwiebeln (in Streifen), Erdnüsse, Kokosraspeln und frische Chilischoten. Alle anderen Zutaten sind Gewürze & Basics: Kreuzkümmelsamen, Senfsamen, Kurkuma, Rapsöl, Zitronensaft, Curryblätter (Frische Blätter habe ich hier noch nirgends gefunden. Getrocknete Curryblätter aus dem Orientalmarkt tun es hier aber auch) und Salz.

Zuerst röstet man die Erdnüsse, dann (in Öl) den Kreuzkümmel, die Chilis, Senfsamen und Curryblätter. Anschließend kommen die Zwiebeln und Kartoffeln hinzu. Diese werden angebraten und danach durch die Zugabe von Wasser quasi gedünstet.
Hierbei ist es von Vorteil, wenn man eine Pfanne mit Deckel besitzt.
Jetzt fügt man nur noch Kurkuma, Zitronensaft, die Kokosraspeln, Salz, die gewaschenen Reisflocken und etwas Wasser hinzu.
10 Minuten kochen lassen – fertig!

Zunächst dachte ich ja, dass das Ganze eine sehr trockene Angelegenheit werden könnte.
Doch dem ist nicht so. Es ist ein einfaches, leckeres Gericht, das sich prima zum Mitnehmen für die Mittagspause eignet und das mittlerweile ein fester Bestandteil meines Speiseplans ist.

Selbst gemachte Papadams mit Tomaten-Masala

Worauf ich mich in indischen Restaurants besonders freue, sind die dünnen, knusprigen Fladen, die als Beilage gereicht werden: Papadams.

Man kann sie als Fertigprodukt im Supermarkt kaufen und kurz in der Pfanne erwärmen.
Das habe ich auch getan, nur habe ich leider eine Sorte erwischt, die unglaublich scharf war.
(Wahrscheinlich stand das auch irgendwo auf der Packung, aber ich habe eben nicht genau hingeschaut. Bzw. hatte ich gar nicht gemerkt, dass es verschiedene Sorten gab. Für mich sahen alle Packungen gleich aus…)

Jedenfalls war ich sehr erstaunt, als ich in “Indisch vegetarisch” ein Rezept für Papadams entdeckte, die nicht in der Pfanne, sondern im Ofen zubereitet werden.
Interessant!
Man mischt Kichererbsenmehl, Schwarzkümmelsamen, gemahlenen Pfeffer, Salz, gemahlenen Kreuzkümmel, Cayennepfeffer (ich nehme nicht so viel davon, da ich Papadams nicht so scharf mag (siehe oben)) mit Öl und Wasser. Dann wird geknetet.
Anschließend muss der Teig kurz ruhen, bevor man ihn ausrollt und in den Oden schiebt. Dort bleibt er 20 Minuten, bis die Papadams hart sind.

Normalerweise haben Papadams ja eine runde Form, doch das habe ich mir gespart und den Teig einfach irgendwie ausgerollt. Geschmacklich macht das ja keinen Unterschied.
Dazu wird ein Tomaten-Masala aus Tomaten, Zwiebeln, Chilischoten, Koriandergrün, Salz und Limettensaft gereicht. Es ist nicht auf dem Foto zu sehen, aber es war sehr lecker und sehr erfrischend.

Als ich diese Papadams das erste Mal zubereitet habe, habe ich mich ans Rezept gehalten und Kichererbsenmehl verwendet. Inzwischen weiß ich: Mit ganz normalem Weizenmehl schmecken sie auch!
Ein toller Appetizer, oder Snack zwischendurch.

Und wenn man nicht weiß, was man (zum Beispiel zu Weihnachten) verschenken soll:
Der “Königliche Bombay Mix” (Nüsse und Gewürze (Garam Masala, Cayennepfeffer…) im Ofen gebacken) schmeckt nicht nur Queen Elizabeth. Auch meinen Kolleginnen hat die Nussmischung gemundet.
Und mir sowieso.

Das sind aber bei Weitem nicht alle Rezepte, die ich aus diesem Kochbuch nachgekocht habe.
Sehr lecker waren zum Beispiel auch:Das „Pachadi von Roter Bete“ (Rote Bete mit Kokosraspeln, Ingwer und Joghurt), das „Süßkartoffel-Vindaloo“ (eine Art Curry aus Süßkartoffeln, Zimt, Knoblauch, Tomaten, Pfeffer, Sternanis u.v.m.), der „Tomaten-Kichererbsen-Salat mit Limetten-Tarka“ (sehr lecker im Hochsommer!), die „Mini-Auberginen mit Erdnuss-Kokos-Füllung“ (ich habe normale Auberginen genommen, das geht auch) und der

Radieschensalat mit Zwiebeln und Granatapfel

Hier im Buch:

…und hier mein Ergebnis:

..gerade habe ich beim Durchblättern dieses Kochbuchs so viele Gerichte entdeckt, die ich noch nicht zubereitet habe und unbedingt ausprobieren möchte.
Ein wirklicher Fundus an aromatischen Gerichten, die einfach, schnell und vor allem eins sind: Unglaublich lecker.
Danke liebe Meera!

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ISBN: 978-3-8310-3237-2
Verlag: Dorling Kindersley
Seiten: 304
Erscheinungsjahr: 2017
Preis: 24,95 €


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