Monatsrückblick – März 2023

Monatsrückblick – März 2023

Im März habe ich die letzten Vorschauen für das Frühjahr 2023 gesichtet und noch viele Titel entdeckt, die mich sehr interessieren.
Gemalt habe ich natürlich auch und wenn ihr euch für meine Ergebnisse interessiert, könnt ihr gerne auf meinem Instagram-Account vorbeischauen.

Das Malen hält mich aber natürlich nicht von den Büchern fern.
In diesem Monat ist mein Lesestapel zu einem Viertel ernst und zu drei Vierteln extrem unterhaltsam.
Ich kann Euch zum Beispiel gleich den ersten Titel hier sehr empfehlen:

Liz Nugent: “Auf der Lauer liegen”

Lydia und Andrew haben ein kleines Problem.
Der eigentliche Plan war, dass Annie und Andrew aus dem Auto am Strand aussteigen. Doch da die beiden ewig sitzen bleiben, ist Lydia klar, dass da etwas schief gelaufen sein muss.

Sie nähert sich und sieht, dass Andrew gerade dabei ist, Annie zu erwürgen. Der Mann hat sich ja echt nicht im Griff. Nicht mal an einen einfachen Plan kann er sich halten…

Als Andrew Lydia bemerkt, lässt er von Annie ab.Aber diese sieht gleich, dass da wohl nichts mehr zu machen ist – und greift zur Lenkradkralle.
Alles muss man selber machen….
Und jetzt liegt das “kleine Problem” im Kofferraum.

Ein wirklich außergewöhnlicher Krimi, der brillant geschrieben ist und mir wahnsinnig viel Vergnügen berietet hat.
Liz Nugent lässt in jedem Kapitel eine andere Figur erzählen und so erfährt man nach und nach, was da eigentlich Sache ist. Oder eben auch nicht.
Denn sowohl Lydia, als auch Andrew, der gemeinsame Sohn Laurence und dessen Freundin – sie alle sind nun ja, etwas speziell. In unterschiedlichen Gewichtungen. Und genau das macht diesen Krimi zu genial.

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich besonders mit dieser einen Person nichts zu tun habe. Da würde ich durchdrehen bzw. mein Handy entsorgen und verschwinden. In den Urwald oder zum Mond. Oder in eine anonyme Selbstversorger-Kolonie in der Tiefsee….

Was ich sagen will ist: “Auf der Lauer liegen” ist richtig, richtig gut.
Daumen hoch!

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P.S.: Ich freue mich schon auf Liz Nugents “Kleine Grausamkeiten”*. Das liegt hier schon parat.

Salah Naoura: “Das Schloss der Smartphone-Waisen”

Marla ist ein Waisenkind – und das kam so: Ihre Eltern skypten mit ihr, winkten und gingen in diesem Moment zwei Schritte rückwärts, um besser auf dem Display ihres Smartphones zu sehen zu sein.
Dummerweise befanden sie sich vor besagten beiden Schritten bereits am westlichsten Punkt Europas. An einer hohen Klippe…

Inzwischen sind viele Jahre vergangen und Marla hat “Smart e.V.” gegründet. Ein Wohnheim für Smartphone-Waisenkinder.
Dort lebt zum Beispiel Leo, dessen Mutter Influencerin war und Werbung für extravagante Kleidung machte. Sie stieg mit Turnschuhen auf eine mexikanische Stufenpyramide, um ein rotes Kleid mit langen Bändern in Szene zu setzen. Oben angekommen, wechselte sie die Schuhe.
Die roten Lackschuhe mit hohen Absätzen passten perfekt zum Kleid, doch leider verfingen sie sich in den Bändern, während sie das perfekte Selfie machen wollte…

Leo und die anderen Kinder fühlen sich jedenfalls sehr wohl bei Marla, doch dann bekommen sie die Nachricht, dass ihnen die Wohnung gekündigt wird und sie ausziehen müssen. Was nun…?!

Jetzt sitzt ihr sicherlich vor diesem Text, schlagt die Hände über dem Kopf zusammen und ruft: “Wie grausam und tragisch! Das kann man doch niemandem empfehlen!!”
Und ich rufe “Doch! Kann man!” Denn es ist ein Buch von Salah Naoura – und es ist super lustig. Das finde übrigens nicht nur ich, sondern auch u.a. eine 9-jährige Kundin aus der Buchhandlung, die meinte, sie habe sich kaputtgelacht. (..und gleich den “Ratz-Fatz-x-weg-23” hinterher gelesen.)

Ich jedenfalls liebe Salah Naouras Humor und für mich ist es immer ein Ereignis, wenn ein neues Naoura-Buch erscheint. Er hat so tolle Ideen!
Ich finde es zum Beispiel klasse, dass die Kinder in ihrem Erpresserbrief Marlas Festnetznummer angeben und Kalli bei seinen Vorbereitungen auf den Einbruch im Museum den Fahrplan der Nachtbusse studiert.

Tiptop!

Ab 8 Jahre.

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Louie Stowell: “Loki – Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)”

Loki (eine Figur aus der nordischen Mythologie) hat so viel Mist angestellt, dass Odin ihn auf die Erde verbannt. In der Gestalt eines elfjährigen Jungen.
Wie demütigend!

Noch schlimmer ist, dass Loki eine Art Familie zur Seite gestellt bekommen hat, damit sein Dasein auf der Erde nicht auffällt.
Aber sind wir mal ehrlich, das ist auch nur ein Vorwand, denn Lokis “Vater” (Der Wächtergott Heimdall) und “Mutter”(die Riesin Hyrrokkin) sind nichts anderes als Aufpasser.
Das ALLERSCHLIMMSTE ist aber die Tatsache, dass Thor auch mit auf der Erde ist und Lokis Bruder spielt. Ausgerechnet Thor! Der eingebildete und wunderschöne Thor!! Das darf doch nicht wahr sein!!!

Eine super witzige Kombination aus “Gregs Tagebuch”*,
Percy Jackson* (nur eben in der nordischen Mythologie) und ein bisschen David – Walliams – Humor.
Toll ist auch, dass die Figuren, ihre Eigenschaften und so manche Handlungen wirklich auf der nordischen Mythologie basieren.
Der Knaller ist Thor mit seinem Hammer-Fetisch….:).

Ab 9 Jahre.

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Heidi Benneckenstein: “Ein deutsches Mädchen”

In diesem Buch erzählt uns die Autorin davon, wie es ist, in einer Familie aufzuwachsen, die den Nationalsozialismus lebt und den Holocaust leugnet.

Schon früh wird sie auf konspirative Ferienfreizeiten geschickt, in welchen alle (auch die Kleinsten) gedrillt werden. Dort stehen zum Beispiel das Lösen von Kreuzworträtseln mit NS-Terminologien, als auch das Aussägen des Deutsche Reichs in den Grenzen von 1937 auf dem Programm.
Mit 15 ist sie bei Aufmärschen der rechten Szene dabei und verprügelt einen Fotografen.

Erst als Heidi ihren Freund kennenlernt, der ebenfalls der rechten Szene angehört, beginnt sie an ihrer bisherigen Überzeugung zu zweifeln. Denn ihr Freund zweifelt auch.
Mit 20 beginnen die beiden, ihren Ausstieg zu planen, doch dies ist nicht so einfach…

Bisher hatte ich noch keine Aussteiger-Bücher aus diesem Bereich gelesen und da dieser Bericht schon lange auf meinem eReader war, dachte ich, es wäre jetzt mal an der Zeit, mich mit dieser Thematik zu befassen.

Ein sehr interessantes Buch über das Hinterfragen der eigenen Überzeugung und den Mut, sich von diesen loszulösen.

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