Der Literatur-Spiegel im Dezember 2018: Die 20 Bücher des Jahres 2018 – Meine Highlights

Der Literatur-Spiegel im Dezember 2018: Die 20 Bücher des Jahres 2018 – Meine Highlights

Traditionell kürt der Literatur-Spiegel im Dezember “Die besten Bücher des Jahres”.
In diesem Jahr sind unter anderem zwei Titel darunter, die auch zu meinen Lieblingsromanen des Jahres 2018 zählen.

Das sind meine Highlights dieser Ausgabe:

Karen Duve: „Fräulein Nettes kurzer Sommer

Karen Duve hat sich hier einen Ausschnitt des Lebens der Dichterin und Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff vorgenommen und einen Knaller geschrieben.
Ich war nach der ersten Seite schon hin und weg!

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Dörte Hansen: Mittagsstunde

Nach Dörte Hansens Debütroman “Altes Land”, der mir sehr gut gefallen hat, habe ich etwas gezögert, bevor ich ihren neuen Roman “Mittagsstunde” angefangen habe. Denn meine Erwartungen waren hoch und schon oft bin ich vom zweiten Titel eines Schriftstellers enttäuscht gewesen.
Nicht so in diesem Fall!

In „Mittagsstunde“ geht es unter anderem um Ingwer Feddersen, der dem dörflichen Leben entflieht, um in der Stadt zu studieren. Doch die Flucht gelingt nicht wirklich.
Für alle Dörfler ist er fortan “Der Philosoph – für seine Kommilitonen “Der Bauer”….

Ich finde, dass Dörte Hansen sich mit “Mittagsstunde” selbst übertroffen hat.
Großartig!

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Fernando Aramburu: “Patria”

In seinem viel gelobten Roman erzählt Fernando Aramburu am Beispiel zweier zunächst befreundeten, dann verfeindeten Familien, von der ETA, die die Unabhängigkeit des Baskenlandes von Spanien in den 60er Jahren durch den sogenannten “Freiheitskampf” erreichen wollte.
2011, vier Jahre nachdem fast 900 Menschen getötet worden sind, ruft die ETA das Ende des bewaffneten Kampfes aus.
Genau hier setzt “Patria” ein.

Es handelt sich hier um eine sich über drei Generationen erstreckende Familiensaga die zunächst altmodisch wirkt, jedoch gleichzeitig ein “multiperspektivisches Kunstwerk” ist, so der Spiegel-Autor Wolfgang Höbel.
Neun Figuren läßt der Autor in 120 kurzen Kapiteln sprechen: Täter, Opfer, Mitläufer, Fanatiker und Freunde, die früher zusammen Rennrad fuhren und jetzt Todfeinde sind.

“Patria” ist bereits vielfach ausgezeichnet worden – unter anderem mit dem bedeutendsten Literaturpreis Spaniens.
Da ich mich bisher mit diesem Thematik noch nicht beschäftigt habe und es immer spannend finde, durch Geschichten Wissen vermittelt zu bekommen, setze ich dieses Buch auf meine Leseliste.

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Constanze von Zeichen & Zeiten und Petra von literaturreich haben dieses Buch bereits besprochen.

Eva Illouz: “Warum Liebe endet – Eine Soziologie negativer Beziehungen”

In ihrem neuen Buch beschäftigt sich die israelische Soziologin Eva Illouz mit dem mysteriösen Moment, in dem die Liebe endet und der (im Gegensatz zum Moment, in welchem die Liebe zwischen zwei Menschen beginnt), kaum dargestellt bzw. thematisiert wird.
Ein hochinteressantes Thema.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Autorin mit der Liebe befasst. Seit zwei Jahrzehnten forscht sie zur Thematik des Konsumkapitalismus im Bezug darauf, wie dieser das Gefühlsleben der Menschen im Laufe der Zeit verändert hat.
“Der Konsum der Romantik – Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus” erschien im Jahr 2007 in deutscher Sprache.
2012 veröffentlichte sie ihr Werk “Warum Liebe weh tut – Eine soziologische Erklärung”, in dem die Autorin (die 2009 von der “ZEIT” zu einer der zwölf Intellektuellen gewählt wurde, die sehr wahrscheinlich das Denken unserer Zukunft verändern werden) veranschaulicht, inwieweit die jeweiligen gesellschaftlichen Bedingungen den Liebesschmerz prägen.
Dies sind jedoch nur zwei Beispiele. Die Liste ihrer Veröffentlichungen ist wesentlich länger.

Die Spiegel-Autorin Elke Schmitter schreibt, dass Eva Illouz weder moralisiert, noch predigt, noch Tipps gibt, sondern Statistiken analysiert, Beobachtungen bzw. Hypothesen verknüpft und Erfahrungsberichte zitiert. Vor allem aber “regt sie an über Gefühle und Intimität in befreiender Weise nachzudenken”.

Ich bin gespannt!

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Davide Morosinotto: “Verloren in Eis und Schnee”

Nadja und Viktor sind Zwillinge und 13 Jahre alt, als die deutsche Armee im Sommer 1941 Leningrad bedroht.
Tausende von Kindern, darunter auch Nadja und Viktor, werden evakuiert, wobei ihnen ihre Mutter eingeschärft, einander auf keinen Fall zu verlieren.
Doch schon am Bahnhof geschieht es. Die beiden werden getrennt und während Nadja auf einer Festung im Ladogasee landet, gerät Viktor in ein Straflager im Osten.
Beide haben fortan nur noch ein Ziel: Einander wiederzufinden.

Ihr Vater hat ihnen vor einiger Zeit rote Spiralhefte geschenkt und sie dazu aufgefordert gemeinsam Tagebuch zu führen. Und genau dieses dürfen wir jetzt lesen.
Aber nicht nur wir, sondern auch Oberst Smirnow, der 1946 Kommissar für Innere Angelegenheiten ist. Ihm liegen genau diese Hefte vor, die brisante Informationen enthalten. Smirnow soll darüber entscheiden, ob Nadja und Viktor sich “nur” antisowjetische Aktivitäten begangen haben – oder eine Straftat.

Von David Morosinottos erstem Kinderroman “Die Mississippi-Bande” war eine meiner Kolleginnen hellauf begeistert. Dennoch habe ich erst nach der Lektüre des Artikels von Spiegel-Autorin Agnes Sonntag einen Blick in sein neues Buch geworfen.
Warum ich so lange damit gewartet habe, ist mir ein Rätsel, denn schon die Leseprobe hat mich begeistert.
Ich freue mich sehr auf diese Lektüre.

Ab 12 Jahren.

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Inzwischen habe ich dieses Buch gelesen und bin hin und weg!

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5 thoughts on “Der Literatur-Spiegel im Dezember 2018: Die 20 Bücher des Jahres 2018 – Meine Highlights
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Constanze Matthes

Ich danke Dir für die freundliche Erwähnung und die Verlinkung und setze das erwähnte Jugendbuch gleich mal auf meine Leseliste. Viele Grüße

    Friederike

    Immer gerne.
    Viel Spaß beim Lesen!

    Viele Grüße,
    Friederike

Petra Reich

Patria war auch für mich ein literarischer Höhepunkt des Jahres. Und Mittagsstunde ist auch noch dran, dieses Jahr. Fräulein Nette muss wohl bis 2019 warten. Ich danke für deine freundliche Erwähnung und wünsche eine schöne Vorweihnachtszeit! Liebe Grüße, Petra

    Friederike

    Liebe Petra,

    immer gerne.
    Ich wünsche Dir ebenfalls eine schöne Vorweihnachtszeit und frohes Lesen.

    Viele Grüße,
    Friederike

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