William E. Bowman: „Die Besteigung des Rum Doodle“

Die Besteigung des Rum Doodle von William E BowmanDer Rum Doodle ist der höchste Berg der Welt und eine Gruppe von britischen Bergsteigern (inklusive einem Arzt, der ständig krank ist) macht sich auf, diesen zu besteigen.
Die Probleme beginnen schon vor der Abreise, zumal der Navigator der Expedition, trotz Einsatz seines Kompasses, den Ort der Vorbesprechung nicht findet.
Auch der Dolmetscher scheint seiner Aufgabe nicht so ganz gewachsen zu sein, da sie bei der Ankunft am Fuße des Rum Doodle anstatt der geforderten 3.000 Träger derer 30.000 vorfinden. Es handelte sich da wohl um ein kleineres sprachliches Missverständnis.
Auch die kulinarische Seite der Expedition scheint bedroht, zumal es der einheimische Koch aufs Beste versteht, aus jeder Kombination hochwertiger Lebensmittel einen gelinde gesagt fürchterlichen Brei zu kochen. Alle Versuche den Koch auszutricksen, ihre Mägen zu schonen und den Koch in einem der Lager am Berg zurückzulassen scheitern – sie werden ihn einfach nicht los.
Was sie alles auf dieser Bergtour erleben ist köstlich, die Szene in der sie alle lernen mit Funkgeräten umzugehen genial – die Story mit den Seehunden ist einzigartig!.
Ich könnte jetzt noch ewig so weiter machen und Episode für Episode nacherzählen und in Erinnerungen schwelgen, denn hochkomisch sind diese Vorkommnisse am Berg und dabei very british, was ich ja sehr schätze.

Eins meiner Lieblingsbücher seit ich 15 bin ist ja „Drei Mann in einem Boot“ von Jerome K. Jerome. Ich habe es unzählige Male gelesen und jedes Mal wieder so viel gelacht.  Lange habe ich nach einem Buch gesucht, das so ähnlich ist und habe es jetzt endlich gefunden „Die Besteigung des Rum Doodle“- ein Buch, das in Bergsteigerkreisen längst Kult ist.

P.S.:  William E. Bowman (1911–1985) war Ingenieur und begeisterter Bergsteiger, hat aber niemals die Grenzen Englands verlassen. Er schrieb in seiner Freizeit leidenschaftlich gern, vor allem Bücher zur Relativitätstheorie, die leider nie veröffentlicht wurden.

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ISBN: 978-3-442-15809-6
Verlag: Goldmann
Preis: 9,99 €


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Juli Zeh: „Treideln“

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Bisher gab es eine Ausnahme: „Drei Männer in einem Boot“*von Jerome K. Jerome. Das habe ich bestimmt schon zehnmal gelesen.

Seit ein paar Tagen gibt es aber ein zweites Buch, das ich erneut gelesen habe: „Treideln“ von Juli Zeh.
Ich hatte es vor ca. anderthalb Jahren schon einmal gelesen und fand es damals schon großartig. Sprachlich, thematisch – alles hat hier gepasst.
Jetzt wollte ich nur einfach nochmal „kurz rein lesen“…und bin nicht mehr davon weggekommen.

Juli Zeh wird von der Goethe Universität in Frankfurt zur Frankfurter Poetikvorlesung eingeladen.
Sie hat keine Lust, sieht auch den Sinn dieser Veranstaltung nicht so ganz und sagt mit der Begründung „Zeitmangel“ ab. Woraufhin ihr die Universität schreibt, die Veranstaltung würde ja zweimal im Jahr stattfinden und sie könne ja dann einfach das nächste Mal kommen. So ein Mist.

Allerdings hat sie sich dann doch überwunden und im Sommer 2013 ein Poetikseminar in Frankfurt gehalten und sprach darüber, wie es ist Autorin zu sein. Über die Angst des Nichtsgelesenwerdens und dass ihr seit vier Jahren jeder zweite Veranstalter einer Lesung schreibt, Herta Müller sei ja schließlich auch schon mal dagewesen und deshalb solle sie auch kommen.

In diesem Seminar erzählt Juli Zeh auch, wie es ist, immer erklären zu müssen, was sie warum geschrieben habe. Und dass sie bei Interviews zu diesem Thema immer so rumstammele.
In den ersten Interviews zu ihrem neuen Roman „Nullzeit“ zum Beispiel sei sie gefragt worden sei, ob Sven der Prototyp des verantwortungsscheuen Vierzigjährigen wäre. Woraufhin sie fragte: „Welcher Sven?“ Bei ihr im Kopf hieß er immer noch Olli.
Erst kurz vor dem Druck hatte sie den Namen geändert und nun fragt sie sich, ob der Interviewer jetzt denkt: „Die hat das Buch doch gar nicht selbst geschrieben….“

Juli Zeh erzählt uns, dass sie, wenn sie an Schulen eingeladen ist auf die berühmte Frage des Lehrers: „Was hat sich der Autor dabei gedacht?“ gerne antworten würde: „Überhaupt nichts!“, dass sie verzweifelt versucht eine zweite blaue Tonne für den Papiermüll zu bekommen (die Korrespondenz mit der Abfallberatung des Landkreises Mittelbrandmark ist einfach super – ich habe mich so amüsiert), warum es für Schriftsteller so wichtig ist zu schlafen und wie die Figur des Karl Treidel (der Titelgeber dieses Buches) in ihrem Kopf entsteht.

Ich könnte jetzt x verschieden Beispiele nennen, die es geschafft haben mich an dieses Buch zu fesseln…da ich aber nicht alles vorweg nehmen will, höre ich jetzt auf und sage zum Abschluss:„Treideln“ ist irrsinnig unterhaltsam und dabei sehr klug.
Juli Zeh hat eine bestechend scharfsinnige Art zu schreiben und verpackt das Ganze in einen wunderbaren Plauderton.
Ich habe viel gelacht, aber hatte auch viele Aha-Erlebnisse, was das Schriftsteller-Dasein anbelangt und das hat mir richtig gut gefallen.

Und wie schon gesagt, alleine die Tatsache, dass ich dieses Buch zweimal gelesen habe, sagt eigentlich schon alles.

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ISBN: 978-3-442-74814-3
Verlag: btb
Erscheinungsjahr: 2015
Seiten: 208
Preis: 8,99 €


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