Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Herbst 2019 // Teil 2

Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Herbst 2019 // Teil 2

Nach dem ersten, folgt hier der zweite Teil der Neuerscheinungen, auf die ich mich in diesem Herbst besonders freue:

Thomas Meyer: “Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin”

Motti war immer brav. Bis zu dem Tag, an dem er sich in eine nicht-jüdische Schickse verliebte, was seiner Mame gar nicht gepasst hat.
Jetzt hat er sein Zuhause verloren und wird von einer Art Selbsthilfegruppe aufgenommen: Den “Verlorenen Söhnen Israels”.

Schon nach den ersten Sitzungen ist klar, dass es dieser Gruppierung um etwas ganz anderes geht, als darum, sich selbst zu bemitleiden. “Die Söhne Israels” wollen die Weltherrschaft!
Besonders weit sind sie mit ihrer Planung aber noch nicht….
Doch jetzt ist Motti ja da.

Der muss sich nun mit der schönen Spionin Hulda auseinandersetzen, denn die Nazis wollen auch die Weltherrschaft, haben aber bisher außer der Veröffentlichung von Botschaften mit Grammatikfehlern nichts geschafft…

Thomas Meyers „Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse“ war eines der ersten Bücher, die ich hier im Blog vorgestellt habe.
Ich erinnere mich, dass ich dieses Buch nicht mehr weglegen konnte, denn Thomas Meyer schreibt sehr humorvoll und intelligent.
Da ich niemals damit gerechnet habe, noch einmal etwas von Motti zu hören, freue ich mich nun um so mehr auf diesen Roman.

Dieses Buch erscheint Mitte September 2019.

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Amélie Nothomb: “Klopf an dein Herz”

Dass Diane kein Wunschkind gewesen ist, lässt ihre Mutter sie täglich spüren.
Doch Diane ist stark, studiert Medizin und lernt dabei Kardiologin Olivia kennen.
Die beiden freunden sich an und bald sind sie unzertrennlich.
Dann jedoch erfährt Diane, dass sie von Olivia nur ausgenutzt wird…

Die Bücher von Amélie Nothomb liebe ich sehr, denn sie hat einen wunderbar ironischen Humor und schreibt messerscharf.
Eines meiner Lieblingsbücher der belgischen Schriftstellerin ist “Mit Staunen und Zittern”, in dem es um das Arbeitsleben in Japan geht. Ein Buch, das ich immer wieder lesen könnte.
Amélie Nothomb ist eine Vielschreiberin. Jedes Jahr erscheint ein neues Buch, sodass man gar nicht hinterher kommt.
Worüber ich mich jetzt aber nicht beschweren möchte, denn ich freue mich über jede einzelne Novität aus ihrer Feder.

“Klopf an mein Herz” erscheint Ende August 2019.

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R.O. Kwon: “Die Brandstifter”

Phoebe und Will lernen sich im ersten Semester an der Uni kennen.
Beide verschweigen etwas. Will seine Herkunft (er stammt aus sehr einfachen Verhältnissen) und Phoebe den Tod ihrer Mutter, an dem sie sich selbst die Schuld gibt.

Während Will sich als mittelloser Student, der aufgrund eines Stipendiums an die Uni gekommen ist, sehr schwer tut, lernt Phoebe viele andere Menschen kennen. Jedoch sind es leider nicht immer die Aufrichtigsten.
John Leal ist der Anführer einer christlichen Sekte und sieht, dass Phoebe aufgrund ihrer Schuldgefühle leicht zu beeinflussen ist.
Sie gerät in seinen Bann, während Will ihn sofort durchschaut.
Das hilft allerdings wenig, denn er muss hilflos zusehen, wie Phoebe sich zunehmend radikalisiert…

In den USA war dieses Buch, an welchem R.O. Kwon zehn Jahre lang geschrieben hat, ein Bestseller und für viele Literaturpreise nominiert.
Auf meinem Nachttisch liegt es bereits.

Erscheint Ende Juni 2019.

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Ocean Vuong: “Auf Erden sind wir kurz grandios”

Den Brief wird seine Mutter zwar nicht lesen können, aber wie soll er all das denn sonst ausdrücken.
Seine Gefühle, seine Herkunft und davon, wie es ist, Außenseiter zu sein. Und sich zu verlieben. In einen amerikanischen Jungen.

Aber nicht nur von dieser ersten, tragischen Liebe erzählt Vuong, sondern auch von seiner vietnamesischen Großmutter, die schizophren war und ein Kind von einem amerikanischen Soldaten erwartete.
Seine Mutter ist das Ergebnis eines in Vergessenheit geratenen Kriegs. Sie arbeitet in einem Nagelstudio, spricht kaum Englisch und benutzt dann und wann auch ihre Hände, um auszuholen – und zuzuschlagen…

Ocean Vuong ist für seine Lyrik bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Die Stimmen zu seinem ersten Roman “Auf Erden sind wir kurz grandios” überschlagen sich bereits.
Die Schriftstellerin Celeste Ng, die mit “Was ich euch nicht erzählte” eines meiner Lieblingsbücher des Jahres 2016 geschrieben hat, bezeichnete Vuongs Roman als “leuchtend, betäubend, dringlich” und “notwendig”.
Das wird bestimmt toll!

Erscheint Mitte Juli 2019.

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Raphaela Edelbauer: “Das flüssige Land”

Die Eltern der Physikerin Ruth sind bei einem Unfall ums Leben gekommen und haben verfügt, dass sie im Ort ihrer Kindheit begraben werden wollen. Doch dies stellt sich als schwierig heraus, denn in Groß-Einland möchte man keine Fremden haben.

Ruth gelangt dennoch in den Ort und stellt fest, dass es unter diesem einen riesigen Hohlraum gibt, der das Leben der Bewohner anscheinend stark beeinflusst.
Jeder weiß von diesem Loch, doch niemand spricht darüber. Auch nicht, als klar wird, dass das Dorf einzubrechen droht.Je mehr Ruth nachbohrt, umso beharrlicher wird geschwiegen.
Die Frage ist: Warum?

Das klingt interessant!
Für einen Auszug aus diesem Roman ist Raphalea Edelbauer mit dem Publikumspreis des Bachmann-Wettbewerbs ausgezeichnet worden.

Erscheint Ende August 2019.

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Claire Adam: “Goldkind”

Paul ist nicht nach Hause gekommen. Sein Vater Clyde weiß, dass er nur kurz einen Spaziergang durch den Busch auf der gegenüberliegenden Straßenseite machen wollte. Doch das hilft jetzt auch nichts.

Tage vergehen und Clyde macht sich immer mehr Sorgen. Das ist allerdings nichts Neues, denn er hat sich schon sehr oft Sorgen um Paul gemacht und sich über ihn geärgert.
Pauls Zwillingsbruder Peter ist da ganz anders. Ein wahrer Musterknabe.
Dann meldet sich Pauls Entführer und stellt Clyde vor eine schwere Entscheidung…

Jennifer Clement, die mit “Gebete für die Vermissten” eines meiner Lieblingsbücher des Jahres 2016 geschrieben hat, äußerte sich sehr begeistert zu Claire Adams “Goldkind”. Daher freue ich mich sehr darauf, diesen Titel zu lesen.

Erscheint Anfang Januar 2020.

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Michaela Kastel: “Worüber wir schweigen”

Vor 12 Jahren hat Nina ihren Heimatort verlassen. Fluchtartig.
Jetzt ist sie wieder da und trifft sich mit ihrer alten Clique.
Das passt nicht allen, denn bei diesem Treffen werden Erinnerungen an etwas geweckt, was alle lieber totschweigen würden..

Obige Beschreibung klingt zwar nicht besonders aufregend und hätte mich jetzt auch nicht weiter interessiert, wenn ich nicht Monika Kastels Debütkrimi “So dunkel der Wald” gelesen hätte.
Dieser hat mich sprachlich als auch thematisch vollkommen begeistert, sodass ich mich sehr darüber freue, dass sie ein neues Buch geschrieben hat.

Erscheint Ende Oktober 2019.

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Julie Otsuka: “Als der Kaiser ein Gott war”

Als sie bei der Post den Evakuierungsbefehl liest, ist für sie (wie auch für zehntausende andere japanischstämmige Amerikaner) klar, dass ihr nichts anderes übrig bleibt, als nach Hause zu gehen und für sich selbst, als auch für ihre Familie zu packen.

Wir schreiben das Jahr 1942, in welchem Japan und die USA sich im Krieg befinden, weshalb japanisch aussehende Menschen als Sicherheitsrisiko angesehen werden.

Bisher waren alle Nachbarn freundlich zueinander, doch jetzt wird die Stimmung anti-japanisch. Bald schon werden die Menschen in Internierungslager deportiert und leben fortan in Baracken hinter Stacheldraht.
Die Angst wird nie wieder aus ihrem Leben verschwinden. Auch nicht, als sie zurückkehren…

Schon in ihrem ersten Roman befasste sich Julie Otsuka mit der amerikanisch-japanischen Geschichte und hat mich damit sehr begeistert.
“Wovon wir träumten” war das allererste Buch, das ich hier im Blog skizziert habe.
Daher freue ich mich sehr, endlich mehr von ihr lesen zu können.

Erscheint Anfang September 2019.

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Catherine Lacey: “Das Girlfriend-Experiment”

Kurt ist Schauspieler und hat den Traum, die perfekte Beziehung zu finden.
Da sich dies als unmöglich herausstellt, beschließt er das “Girlfriend-Experiment” zu starten.

Für jede seiner Empfindungen und Bedürfnisse ist fortan eine andere Frau zuständig. Die eine ist eher mütterlich und wäscht für ihn, mit der anderen streitet er sich.
Die wichtigste Freundin ist wohl die, die für die emotionale Seite zuständig ist. Er hat viele Frauen gecastet und Mary hat die “Rolle” bekommen.
Allerdings ist es so, dass sie diesen ungewöhnlichen Job sehr dringend benötigt, um sich ihre Schmerztherapie leisten zu können…

Dieses Buch klingt ein bisschen wie die Vorstufe zu Emma Braslavskys Roman “Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten”, eine Neuerscheinung, auf die ich ebenfalls sehr gespannt bin. In jenem Buch geht es darum, dass sich Roboter um unsere Gefühle kümmern.
Bei Catherine Lacey sind es(noch) Menschen….

Vielleicht lese ich das “Girlfriend-Experiment” (das von der gleichen Übersetzerin ins Deutsche übertragen wurde, die auch z. B. Jonathan Franzen übersetzt) zuerst.

Erscheint Mitte Juli 2017.

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Sharlene Teo: “Schöne Monster”

Szu ist 16 Jahre alt, lebt in der Hitze Singapurs und steht im Schatten ihrer Mutter. Diese war in den 70er Jahren eine gefragte Schauspielerin und brillierte in einem Kult-Horrorfilm.
Die Betonung hierbei liegt auf dem Wörtchen “war”.
Dann lernt Szu Circe kennen. Die wilde, charmante, kluge Circe, durch welche es Szu gelingt, dich aus den Klammern ihrer Mutter zu befreien.

Der Verlag schreibt, dass Sharlene Teo “giftig schimmernde Sätze” formuliert und dabei die Einsamkeit der Jugend brillant einzufangen weiß.
Dabei zeigt sie, wie normale Menschen durch einen einzigen kleinen Zwischenfall zu Monstern werden können.
Ian McEwan hat sich sehr begeistert zu diesem Debütroman geäußert.
Mal schauen, ob ich ihm zustimmen werde.

Erscheint Mitte September 2019.

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Helga Flatland: “Eine moderne Familie”

Die Kinder sind bereits erwachsen, haben interessante Berufe und verstehen sich blendend. Sowohl untereinander, als auch mit ihren Eltern, bei welchen sie sich sonntags stets zum Essen treffen und auch ihre eigenen Kinder mitbringen.
Auch die Sommerferien verbringen sie gerne gemeinsam.

Dann jedoch wird den dreien eröffnet, dass die Eltern sich scheiden lassen wollen.
Das Familienidyll bricht auseinander…

Erscheint im September 2019.

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Michelle McNamara: “Ich ging in die Dunkelheit”

Innerhalb der Zeitspanne von ´76 bis ´86 wurde Kalifornien von einer grausamen Mord- und Vergewaltigungsserie heimgesucht. Der Mörder kam quasi aus dem Nichts, vergewaltigte sein Opfer und erschlug sie mit einem Haushaltsgegenstand. Gefasst wurde er nie.

Dieser Fall wurde zur Lebensaufgabe der amerikanischen Journalistin und Autorin Michelle McNamara. Sie ermittelte und schrieb viele Artikel, um das öffentliche Interesse an der Aufklärung des Falls nicht abflachen zu lassen.
Jedoch verstarb McNamara kurz vor der Fertigstellung des Buchs, das zwei befreundete Journalisten für sie beendeten.
Zwei Monate nach dem Erscheinen von “Ich ging in die Dunkelheit” konnte der “Golden-State-Killer” gefasst werden.

Dieses Buch erscheint Ende August 2019.

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7 thoughts on “Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Herbst 2019 // Teil 2
Marius

Eine tolle Auswahl. Davon hab ich auch ein paar Titel in meiner Liste. Ich bin sehr gespannt!

Tina

Hach, was für eine schöne Auswahl! Auf Nothomb. Vuong und Teo freue ich mich auch schon sehr! Julie Otsukas Buch sieht in der deutschen Ausgabe auch richtig schön aus – zu schade, dass die englische Ausgabe seit einer ganzen Weile ungelesen in meinem Regal steht, sonst hätte ich da vermutlich zugeschlagen. Ich kann den Herbst kaum erwarten!!

Liebe Grüße
Tina
https://killmonotony.de

    Friederike

    Ja, ich auch nicht! Es kommen so viele tolle Titel. „Das flüssige Land“ durfte ich schon vorab lesen und bin hin und weg!

    Viele Grüße,
    Friederike

Ingrid Härtel

Haben Sie „Die Sommer“ von Ronya Othmann schon gelesen?

Ich habe es mir gerade bestellt.

LG I. Härtel

    Friederike

    Nein, noch nicht. Danke für den Tipp!

Ingrid Härtel

Liebe Friederike,
kurze Rückmeldung zu „Die Sommer“ von R. Othmann, junge Autorin, für mich schöner Schreibstil. Ich habe es mit viel Nicht-Wissen der Geschichte der Kurden und Mitgefühl für die Zerrissenheit gelesen. Es ist wie eine Art Aufschrei und lässt mich dann am Ende etwas verwirrt alleine.
Danach las ich „Arminuta“ von Donatelle di Pietrantonio, das sprang mich in einer kleinen Buchhandlung in Herzogenaurach an. Fand ich auch sehr lesenswert, eine eigenartige Geschichte aus den 70er Jahren, die aber ans Herz geht. Brutal ehrlich und anrührend authentisch. – Ich weiß, Sie geben hier die Tipps:))

Jetzt durchforste ich wieder Ihre Tipps.

Ganz herzliche Grüße
Ingrid

    Friederike

    Liebe Ingrid,

    ist notiert. Vielen Dank für die Tipps!

    Viele Grüße,
    Friederike

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