Da in diesem Monat die Longlist des Deutschen Buchpreises veröffentlicht worden ist, sind auch drei Titel auf meinem Stapel der gelesenen Bücher, die auf eben dieser stehen. Diese waren sehr unterschiedlich, aber jedes einzelne hat mich auf seine Art und Weise fasziniert.
Und wenn ich mir diesen Monat sonst so anschaue, stelle ich fest: Ich hatte viel Zeit zum Lesen – es waren aber auch wirklich tolle Bücher darunter:

Adam Thirwell: “Grell & süß”
Er hat eigentlich alles: Einen guten Job, eine schöne Frau, ein Haus. Doch dann will er mehr. Es kommt zu einer Orgie und einem Schusswechsel. »Ein wundervoll ausgeklügelter Roman über Sex, Liebe, Verlust und Moral – eine Glanzleistung.« sagt Daniel Kehlmann. Ich bin da zwiegespalten: Einerseits fand ich die Gendankengänge des Protagonisten sehr treffend und anregend, andererseits ging mir das innere Monologisieren dezent auf die Nerven.

Gregoire Delacourt: “Im ersten Augenblick”
Arthur ist Automechaniker und traut seinen Augen kaum, als eines Tages Scarlett Johansson bei ihm vor der Tür steht.
Klassischer Fall von “Das Cover passt nicht zum Inhalt”. Der Umschlag impliziert romantischen Kitsch, doch kitschig ist dieses Buch absolut nicht, sondern sehr französisch und originell.

Tom Leveen: “Ich hätte es wissen müssen” (Jugendbuch)
Mitten in der Nacht klingelt das Handy der 16-jährigen Tori. Der Anrufer heißt Andy und bittet Tori, ihm einen einzigen Grund zu nennen, warum er nicht Selbstmord begehen soll. Tori hätte sehr viele Gründe aufzulegen. Sie tut es jedoch nicht…
Spannend, schnell, fesselnd.

Lily King: “Euphoria”
Von realen Ereignissen im Leben der berühmten Ethnologin Margaret Mead inspiriert, erzählt Lily King von der Feldforschung, den Stämmen in Neuguinea und einer Dreicksbeziehung zwischen den Ethnologen.
Sehr intensiv, ich konnte den Urwald spüren!
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Daniel Woodrell: “In Almas Augen”
Ein Tanzlokal ist explodiert und auch Jahre später weiß man nicht, wer für die vielen Toten und Verletzten verantwortlich ist.
Sprachlich gut, allerdings hat mich die Story nicht so recht packen wollen.

Karl Wolfgang Flender: “Greenwash Inc.”
Thomas lebt für seine Agentur, die ihren Kunden hilft, wenn eine Textilproduktionsstätte in Indien abgebrannt ist und die Nachricht dem Kunden nicht schaden soll.
Ein cooler Hipster-Roman ohne Work-Life-Balance.
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Katharina Hartwell: “Der Dieb in der Nacht”
Felix Heller wird seit Jahren vermisst. In einer Bar meint Paul in wieder zu erkennen. Aber ist er es wirklich?
Eine Geschichte, vom Hoffen, vom Leben und vom Wunschdenken, die ich sehr gerne gelesen habe.

Roman Graf: “Niedergang”
Louise und Andre haben eine große Wanderung in der Schweiz geplant. Doch als es losgehen soll, ist das Wetter schlecht und Louise hat keine Lust mehr auf die Tour.
Fesselnd vom Anfang bis zum Ende!
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Kelly Fiore: “Der tiefe Fall der Cecilia Price” (Jugendbuch)
Cecilia hat ihren drogensüchtigen Bruder umgebracht. Wie konnte es so weit kommen?
Ganz gut gemacht, hat mich aber letztendlich nicht vollkommen überzeugen können.

Kai Weyand: “Applaus für Bronikowski”
Das erste Buch der Longlist.
Nies kommt per Zufall an einen neuen Job: Er wird Bestattungshelfer. Sein Umfeld ist da eher weniger begeistert…
Ich hatte viel Spaß beim Lesen, vor allem aufgrund des schön ironischen Tonfalls.
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Anke Stelling: “Bodentiefe Fenster”
Das zweite Buch der Longlist.
Sandra lebt in einem Gemeinschaftshaus und grübelt sehr viel nach. Über ihr Leben, darüber, ob sie die Kinder wirklich hat bekommen sollen und ihre Funktion in der Gesellschaft.
Toller Tonfall – tolles Buch.
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Valerie Fritsch: “Winters Garten”
Das dritte Buch der Longlist.
Die Welt wird unter gehen. Anton flieht mit seiner Freundin an den Ort seiner Kindheit. Doch auch dort ist es nicht wie damals.
Sprachgewaltiges, dystopisches Szenario.
Daumen hoch!
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