Monatsrückblick – Mai 2022

Monatsrückblick – Mai 2022

Momentan komme ich nicht so wirklich zum Schreiben von Rezensionen. Das liegt zum einen daran, dass ich mich derzeit mit den Herbst-Neuerscheinungen beschäftige. Zum anderen bin ich wieder (oder besser gesagt immer noch) im absoluten Mal – und Zeichenfieber.
Zwar habe ich schon massenhaft Lesezeichen mit Aquarell, Gouache und Acrylstiften bemalt, aber irgendwie kann ich nicht damit aufhören. Es macht so viel Spaß!

Ich habe in diesem Monat auch ein Zeichenbuch entdeckt, dass mich sehr begeistert hat. Aber Gelesen habe ich natürlich auch. Ganz ohne geht es ja nicht. Wo kämen wir da hin 😉 ?!

Hier kurz & knapp meine Mai-Lektüren:

Dirk Labudde: “Digitale Forensik – Die Zukunft der Verbrechensbekämpfung”*

Mit dem Genre “True Crime” habe ich mich ja schon beschäftigt. (Die Bücher “Mindhunter – Die spektakulärsten Fälle der FBI-Spezialeinheit für Serienverbrechen” und „Psychopathinnen – Die Psychologie des weiblichen Bösen“ fand ich super!) Von den aktuellen Möglichkeiten der “Digitalen Forensik” hatte ich jedoch keinen blassen Schimmer.
Also war “Mission Weiterbildung” angesagt.

Aufmerksam wurde ich auf diesen Titel durch einen Artikel im Spiegel. Hier wurde über den ungeklärten Fall eines toten Mädchens berichtet, das unter einer Brücke aufgefunden wurde.
Ich meine mich zu erinnern, dass man bisher annahm, es sei von selbiger hinunter gefallen. Daher wurde der Fall als Unfall zu den Akten gelegt – und Jahre später wieder aufgerollt.

Dirk Labudde und seinem Team gelang es durch eine Neuvermessung des Geländes, sowie mittels alter Baupläne und Fotos (inzwischen sah es an diesem Ort ganz anders aus), den Tatort virtuell nachzubauen.
Danach konnten sie mit einem virtuellen Dummy zeigen, dass der Körper nicht ohne Fremdeinwirkung an der Fundstelle gelandet sein konnte.

Dieses Buch zeigt die Möglichkeiten und Grenzen digitaler Ermittlungsmethoden anhand verschiedener Fälle auf. Ein weiteres Beispiel ist der aufsehenerregenden Diebstahl der riesigen Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Bode-Museum in Berlin.

Wäre dieses Buch jetzt noch ein bisschen spannender und fesselnder geschrieben, fände ich es super. Stilistisch ist es meiner Ansicht nach jedoch ausbaufähig.
Thematisch aber finde ich es aber hochinteressant.
Ich habe sehr viel gelernt.

Anne Kubik: “Auf den Bleistift, fertig, los!”

Achtung: Wer jetzt denkt, dies hier sei eine Zeichenschule für Kinder, der liegt falsch!!
Hierbei handelt es sich um einen supertollen Anfänger-Zeichenkurs für ALLE.
Ihr braucht wirklich nur einen Bleistift, denn man kann direkt ins Buch malen.
Normalerweise mag ich das nicht, aber in diesem Fall finde ich es genial!

Zunächst gibt es ein paar Grundübungen (die richtig viel Spaß machen) zum Thema Schraffieren und Schattierung. Danach erklärt uns Anne, wie man Tiere, Gartengeräte, oder zum Beispiel Blumen zeichnet. Ihre Schritt-für-Schritt Anleitungen sind super!
Man kann gar nicht anders, als kreativ zu werden.

Ich habe zum Beispiel einen motzenden Otter gezeichnet. Sobald ich es geschafft habe, ihn zu einer Fotosession zu überreden, zeige ich ihn Euch 😉 .

Lesley Kara: “Die Lügen”*

Lizzis beste Freundin Alice ist bei einem Zugunglück ums Leben gekommen. Damals waren beide Mädchen dreizehn Jahre alt. Lizzie war dabei, als es geschah.
Erinnern kann sie sich an nichts, denn sie hatte einen epileptischen Anfall, als der Zug sich näherte.
Doch einige ihrer Mitschüler (und auch deren Eltern) glauben, dass Lizzie diesen Anfall nur vorgetäuscht hat, weil sie eifersüchtig auf die beliebte Alice gewesen ist – und dass sie Alice auf die Gleise geschubst hat.

Inzwischen sind viele Jahre vergangen. Lizzie konnte sich ein neues Leben aufbauen, wird bald heiraten und es vielleicht schaffen, ein Studium zu beginnen. Das wäre ein riesiger Fortschritt, denn bisher war sie dazu nicht in der Lage.
Da tauchen plötzlich seltsame Nachrichten auf.
Und nicht nur das…

Spannend, leichte Psychothriller-Kost.
Prima zum Weglesen für einen lauen Sommerabend auf dem Balkon.

Helene Flood: “Die Psychologin”*

Sara und Sigurd haben sich einen Traum erfüllen können: Ein eigenes Haus ganz in der Nähe von Oslo. Das Tolle: Sie mussten dafür nicht bezahlen, denn sie haben es geerbt.
Allerdings ist es in keinem sehr guten Zustand. Es muss unglaublich viel renoviert werden.
Zunächst machen sie sich mit Euphorie und Eifer an die Arbeit. Aber beide haben ja noch einen Job.

Sara hat sich als Jugendpsychologin selbständig gemacht und in einem kleinen Nebengebäude eine eigene Praxis eröffnet. Sigurd ist selbständiger Architekt und hat die Räumlichkeiten entworfen. Es ist wunderschön geworden. Fehlen nur noch die Klienten.

Dass das Anwerben nicht superleicht werden würde, war Sara ja klar. Aber dass es so schleppend vorangeht, hätte sie nie vermutet. Außerdem fehlt ihr jede Energie.
Sigurd muss jetzt auch wieder mehr arbeiten. Die Renovierung stockt. Nein, sie stagniert.
Außerdem ist Sara viel alleine im dunklen, kalten Haus.

Dann kommt der Abend, an welchem Sigurd zu seinen Freunden fährt, um dort zu übernachten. Ein paar Stunden später rufen besagte Freunde bei Sara an. Sie sagen, dass Sigurd nicht bei ihnen angekommen ist…

Interessant fand ich vor allem die Therapiestunden mit Sara und den Jugendlichen, sowie die Beschreibung der Beziehung zwischen Sigurd und Sara. Dieses zwischenmenschliche Ebene ist meiner Ansicht nach, die Stärke dieses Spannungsromans, den ich mir aufgrund des Klappentextes etwas anders vorgestellt hatte.
Gut geschrieben, aber kein Buch, an das ich mich lange erinnern werde.


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