Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Herbst 2022

Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Herbst 2022

Nach und nach veröffentlichen die Verlage gerade ihre Neuerscheinungen für den Herbst 2022. Ich bin zwar mit der Lektüre der Frühjahrsnovitäten noch nicht mal ansatzweise durch,
aber das ist ja auch nicht schlimm.
Über die Ankündigung neuer Romane freue ich mich immer!

Hier sind sie also: Die Neuerscheinungen des kommenden Herbstes, auf die ich besonders gespannt bin:

Silke Stamm: “Hohe Berge”

Sie kennen sich nicht, doch das ist bei solchen Touren ja nichts Ungewöhnliches.
Die nächsten Tage werden die Teilnehmer auf Skiern gemeinsam das Hochgebirge durqueren. Ein Abenteuer, nicht nur der Extrembedingungen wegen, sondern auch weil sie sich zwangsläufig sehr nahe kommen werden – und einander vertrauen müssen.

Bald schon stellt die Erzählerin fest, dass ihr genau das Probleme bereitet. Sie kann die Kontrolle nicht abgeben. Außerdem spürt sie die unausgesprochene Erwartungshaltung der anderen, die sie unsicher werden lässt.
Dann löst sich eine Lawine…

Als ich diesen Plot zum ersten Mal las, kam mir der Roman “Niedergang” von Roman Graf in den Sinn. Es ist einige Jahre her, dass ich diesen mit Begeisterung gelesen habe – und noch immer ist es mir präsent.
Ich bin gespannt darauf zu erfahren, was Silke Stamms Figuren in den Bergen erleben werden.

Dieser Roman erscheint Anfang September 2022.

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Dörte Hansen: “Zur See”

Familie Sander (bestehend aus Hanne und ihren drei erwachsenen Kindern) lebt in einem der beiden Dörfer auf einer kleinen Insel in der Nordsee.
Eine Stunde braucht man mit der Fähre dorthin. Oder länger. Je nach Wetterlage.

Der Vater wollte mit der Schifffahrt nichts mehr zu tun haben – und mit der Familie auch nicht.
Jetzt hat der älteste Sohn das Kapitänspatent verloren. Dennoch kreisen seine Gedanken ständig um die See und das Wetter. Außerdem lebt er in ständiger Angst vor dem größten aller Stürme.

Tochter Eske hat vor etwas anderem Angst: Vor den Unmengen an Touristen, die die Insel heimsuchen. Die Inselkultur verkommt zur Folklore.
Henrik ist der der jüngste Sohn der Familie. Der Einzige, der zufrieden ist und der von Anfang an nichts mit der Schifffahrt anfangen konnte.
Dann kommt das Jahr, das alles verändern wird.

Ein neuer Roman von Dörte Hansen! Ich freue mich so auf dieses Buch, denn “Altes Land” und “Mittagsstunde” fand ich so toll!

Erscheint Ende September 2022.

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Chloë Ashby: „Das Leben in Nuancen“

Während ehemalige Klassenkameraden beginnen, erste berufliche Erfolge zu feiern, schlägt sich Eve mit Mitte zwanzig als Putzkraft und mit Gastrojobs durch.
Sie hat es aufgegeben, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Denn jetzt mal ehrlich: Was soll das alles?
Seit ihre beste Freundin Grace gestorben ist, hat das Dasein an Sinn verloren. Nein, ehrlich gesagt, ist da so gar nichts mehr.
Hilfe schlägt Eve aus und hält alle ( ob sie es jetzt gut meinen, oder nicht) auf Distanz.

Dann verliert sie das Wenige, das sie noch hat: Der Vermieter kündigt Eve die Wohnung und kurz darauf verliert sie ihren Arbeitsplatz.
Schließlich nimmt sie einen Job als Aktmodell an einer Kunsthochschule an. In diesen Stunden ist sie durch nichts abgelenkt und hat Zeit, darüber nachzudenken, ob sie verhindern kann, dass ihre selbstzerstörerischen Tendenzen grenzenlos werden.
Und darüber, dass vielleicht die einzige Möglichkeit dies zu verhindern, darin besteht, sich mit dem Tod ihrer Freundin auseinanderzusetzen.

Chloë Ashby ist Journalistin und hat bereits viele Interviews mit Personen aus der Kunst- und Kulturszene geführt. Zum Beispiel mit Damien Hirst und Ottessa Moshfegh, deren Roman “Eileen” ich so großartig fand.

„Das Leben in Nuancen“ ist Chloë Ashbys Debütroman und erscheint Anfang November 2022.

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Sorj Chalandon: „Verräterkind“

Er hat sich nie getraut, seinen Vater zu fragen, was er während der Zeit der Besatzung getan hat.
Angst hatte er, vor dessen Reaktion, denn der Vater ist nach wie vor unberechenbar und neigt zur Gewalt.

Inzwischen arbeitet der Erzähler als Journalist und berichtet über den Fall des NS-Verbrechers Klaus Barbie, den “Schlächter von Lyon”. Während des Prozesses bekommt er die Nachricht, dass dem Gericht auch die Akte seines eigenen Vaters vorliegt…

Das klingt hochinteressant!

Erscheint Mitte November 2022.

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Karine Tuil: “Diese eine Entscheidung”

Alma ist Untersuchungsrichterin und muss eine schwere Entscheidung treffen.
Es geht um einen jungen Mann, der unter Terrorismusverdacht und im Hochsicherheitstrakt sitzt.
Doch die Beweislage ist nicht ganz eindeutig bzw. extrem kompliziert.
Soll sie ihn freisprechen, oder inhaftieren? Alma weiß es nicht.

Auch ihr Privatleben ist derzeit nicht einfach, denn sie muss feststellen, dass ihre Ehe keine Zukunft mehr hat.
Alma stürzt sich in eine Affäre mit einem Anwalt. Tja und dann kommt heraus, dass ausgerechnet dieser Anwalt den Terrorverdächtigen verteidigt, über dessen Schicksal sie entscheiden muss…

Eine meiner Kolleginnen war ganz begeistert von Karine Tuils Roman “Die Gierigen”* . Vielleicht lese ich diesen jetzt ja endlich mal, denn “Diese eine Entscheidung” erscheint erst Ende September 2022.

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Alexandra Stahl: „Wenn, dann trifft es uns beide“

Alexandra Stahl beschreibt hier zwölf Versionen eines Gefühls, das man unter Umständen als Liebe bezeichnen könnte. Wäre diese nicht abhanden gekommen, oder vollkommen sinnlos. Oder einfach so anstrengend, dass sich diese Investition sicher nicht rechnen wird.

Diese Stories spielen in einer Welt, in der einige Menschen zwei Bildschirme besitzen. Aber blöderweise nur ein Gehirn. In einer Welt, in der Tiere Stimmungsaufheller bekommen, um besser drauf zu sein – und einen eigenen Instagram-Account haben.
Sie spielen im Hier und Jetzt.

Früher konnte ich ja mit Erzählungen nicht viel anfangen. Doch seit ich “Zehnter Dezember” von George Saunders gelesen hat, hat sich dies geändert. Seine Storys haben mich total begeistert.
Deshalb freue ich mich auf dieses Buch.

„Wenn, dann trifft es uns beide“ erscheint Ende Juli 2022.

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Andrés Barba: “Die leuchtende Republik”

Bisher war es ruhig in San Cristóbal, einer kleinen verschlafenen Stadt in der Provinz Lateinamerikas. Doch dann kamen sie. Die fremden Kinder von der anderen Seite des Flusses.

Man versucht sich zu sagen, dass es nur Kinder sind, doch sie sind anders. Sie sprechen eine fremde Sprache, sie klauen, sie essen die Vorräte auf und sie machen den Menschen in San Cristóbal Angst.

Und irgendwann müssen sie sich die Frage stellen, wie lange sie dem Treiben noch zuschauen können – und ab wann es heißen wird: Auge um Auge. Zahn um Zahn.

Ein preisgekrönter Roman, von einem der besten zehn zeitgenössischen Schriftstellern Spaniens, so schreibt die Literaturzeitschrift “Granta”.

Ich jedenfalls finde, dass der obige Plot hochspannend klingt und würde dieses Buch am liebsten jetzt sofort lesen.
Aber da muss ich mich wohl noch etwas gedulden, denn “Die leuchtende Republik” erscheint erst Mitte September 2022.

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Kerstin Brune: “Die Jahre des Maulwurfs”

Über 30 Jahre ist sie her, die Zeit auf dem Dorf. Die Zeit der Kindheit und Jugend – die Zeit mit Tanja. Tanja, die so anders war, als alle anderen. Rebellisch, mutig, verrückt und ansteckend. Das ein oder andere bizarre Abenteuer ging auf ihre Kappe.
Das Einzige, was sie von Tanja besitzt, ist Herr Klotho. Ein ausgestopfter Maulwurf, der sich jetzt in ihrer Tasche befindet.
Zusammen fahren sie gen Heimat und jetzt hat sie Zeit, sich an damals zu erinnern. An diese einzigartige Freundin, an diese einzigartige Zeit, die sie bis heute prägt.

Der Klappentext hatte mich, als ich erfuhr, dass der Maulwurf “Herr Klotho” heißt.
Das muss ich unbedingt lesen!

Dieses Buch erscheint Ende August 2022.

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Chris Power: “Ein einsamer Mann”

Robert ist ein britischer Schriftsteller und lebt mit seiner Familie in Berlin.
Er ist fasziniert von seinem Landsmann Patrick, den er zufällig kennenlernt und der bis vor Kurzem als Ghostwriter für einen russischen Oligarchen (der als Feind des Kremls galt) tätig war.
Besagter Oligarch ist allerdings umgebracht worden und seitdem ist Patrick davon überzeugt, verfolgt zu werden.

Robert findet Patricks Geschichte sehr interessant, doch er hält sie für ein Hirngespinst. Klar, diese Schattenwelt gibt es vielleicht, aber doch nicht hier in Berlin.
Aber immerhin hat er jetzt eine Inspiration für seinen neuen Roman.

Selbst als Dinge vorfallen, die nicht dem Zufall geschuldet sein können, glaubt Robert noch fest daran, dass ihn die ganze Sache nicht betrifft.
Wenn er sich da mal nicht täuscht…

Erscheint Ende September 2022.

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Aroa Moreno Durán: “Die Tochter des Kommunisten”

Katjas Eltern sind vor dem Spanischen Bürgerkrieg und dem Regime Francos nach Ost-Berlin geflohen.
Im Exil zu leben ist schmerzhaft für sie, aber sie haben sich gut eingerichtet und ihre Tochter kennt nur das Leben in der engen Wohnung. Alles scheint soweit in Ordnung zu sein.

Doch als sie die Bekanntschaft eines Mannes aus dem Westen macht, wird sie neugierig – außerdem hat sie sich in ihn verliebt. Es gelingt ihr, sich falsche Papiere zu beschaffen und in den Westen zu fliehen, ohne dass ihre Eltern etwas von den Vorbereitungen mitbekommen.
Sie hat keine Ahnung, welches Leben sie auf der anderen Seite der Mauer erwartet – und welch hohen Preis sie dafür zahlen wird…

Aroa Moreno Durán wurde für dieses Buch mit dem “Premio del Ojo Crítico” (Bester Debütroman des Jahres) ausgezeichnet.

Die gewählte Perspektive klingt sehr interessant.
Also: Ab auf die Leseliste.

Erscheint Mitte Oktober 2022.

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Norris von Schirach: “Beutezeit”

Anton handelt mit Rohstoffen und ist definitiv nicht arm. Im Jahr 2000 (in dem Jahr, in welchem Wladimir Putin Präsident wird) verlässt er Moskau und zieht nach New York.
Schnell merkt er aber, dass das Leben dort langweilig ist und ihm etwas fehlt: Ein Kick.

Schließlich lässt er sich auf ein Projekt ein, in welchem er einen Stahlkonzern mit Bodenschätzen aus Kasachstan aufbauen soll.
Die Herkunft des Geldes für das Projekt ist unbekannt. Das könnte er doch sein, der Kick, den Anton vermisst hat.

Bald muss er aber feststellen, dass dieses Abenteuer härter ist, als gedacht, denn die Clans und die Mächtigen vor Ort schrecken vor wirklich nichts zurück…

Ich merke gerade, dass es sinnvoll wäre, vor dieser Lektüre von Schirachs ersten Roman “Blasse Helden”* zu lesen, in welchem der Protagonist Anton 1990 nach Moskau kommt.
Wie praktisch, dass dieses Buch jetzt auch neu aufgelegt wird und ebenfalls Mitte September 2022 als Taschenbuch erscheint.

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Cherie Jones: „Wie die einarmige Schwester das Haus fegt“

Lalas Großmutter hatte ihr eigentlich die Geschichte vom einarmigen Mädchen zur Abschreckung erzählt. Um zu verdeutlichen, was geschieht, wenn man seiner Mutter nicht gehorcht. Aber irgendwie hat diese Geschichte bei Lala nicht so funktioniert, wie sie sollte.
Denn für Lala ist das einarmige Mädchen ein Symbol für das Abenteuer.

Im Laufe der Jahre gewinnt diese Geschichte für sie an Bedeutung. Sie birgt die Hoffnung, dass ein anderes Leben möglich ist.
Davon träumt Lala, die inzwischen mit einem Kleinkriminellen verheiratet ist, der ab und an in die Villen am Strand einbricht.
Bisher gab es keine größeren Schwierigkeiten, doch jetzt ist etwas schief gegangen. Ein Schuss ist gefallen und nun liegt ein kleiner Körper tot am Strand…

Cherie Jones zeigt hier das Inselparadies Barbados von einer anderen, dunkleren Seite. Das erinnert mich ein bisschen an den Roman “Saint X”*, der mir sehr gut gefiel und eine ähnliche Thematik hat. Ich bin gespannt, wie Cherie Jones diese angeht.

Erscheint Anfang September 2022.

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2 thoughts on “Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Herbst 2022
Sven

Das Buch von Karine Tuil klingt interessant. Ich hatte Menschliche Dinge von ihr gelesen. Das war wirklich großartig.

    Friederike

    Ciao Sven,

    ist notiert! Vielen Dank für den Tipp!

    Viele Grüße,
    Friederike

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