Monatsrückblick – November 2015

Monatsrückblick – November 2015

In diesem Monat habe ich in der Kinder- und Jugendbuchabteilung gearbeitet, was man auch an den gelesenen Büchern unschwer erkennen kann. Allerdings waren auch zwei Romane für Erwachsene dabei und diese waren wirklich hervorragend:

Jill Alexander Essbaum: “Hausfrau”
Die Amerikanerin Anna lebt seit acht Jahren mit ihrer Familie in der Schweiz, hat kaum Kontakte geknüpft und kann noch immer nicht wirklich Deutsch. Allerdings hat sie ein Hobby: Affären mit diversen Männern. Manchmal auch mit mehreren gleichzeitig.
Mich hat dieses Buch sehr fasziniert, zumal Anna eine sehr ungewöhnliche Protagonistin und nicht gerade eine Sympathieträgerin ist. Daumen hoch!

Hayley Long: “Sophie Soundso” (Jugendbuch)
Sophie ist 14 und lebt mit ihrer Familie in Brüssel. Ursprünglich kommt die Familie aus England, doch auch nach langen Jahren in Brüssel verläßt die Mutter das Haus kaum und kann die Landessprache nicht wirklich. Sophie versucht herauszufinden, weshalb das so ist.
Ein außergewöhnlicher Jugendbuchroman der in Geheimsprache geschrieben ist. Sehr originell und gelungen.

Dianne Touchell: “Kleiner Wahn” (Jugendbuch)
Rose und Michael sind verliebt. Als Rose jedoch schwanger wird, beschließt sie nichts dagegen zu tun, sondern es einfach zu ignorieren.
Eine sehr zarte Liebesgeschichte und sehr fein psychologisch ausgearbeitete Charaktere machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.

Alexandra Kui: “Die Welt ist eine Scheibe” (Jugendbuch)
Wiebke träumt von einer Karriere als Musikerin in der Stadt, doch die Realität ist anders, denn sie lebt mit ihrer Familie auf dem Land. Auf einem Bauernhof. Als ein Ehepaar aus der Stadt ins Dorf zieht, scheint das Leben für Wiebke aufregender zu werden.
Mit ihrer glasklaren Prosa steht Alexandra Kui im Zwischenbereich zwischen Erwachsenen-Roman und Jugendbuch. Wie auch schon bei “Marias letzter Tag” war ich vollkommen im Roman gefangen.

Oliver Scherz: “Keiner hält Don Carlo auf” (Kinderbuch)
Carlos Mutter hat den italienischen Vater hinausgeworfen und Carlo hat ihn so seit fünf Monaten nicht gesehen, denn der Papa wohnt inzwischen wieder in Italien. Da das so nicht weiter gehen kann, beschließt Carlo auf eigene Faust nach Sizilien zu fahren.
Ein sehr schönes und abenteuerliches Kinderbuch, in welchem das Thema der Trennung der Eltern feinfühlig herausgearbeitet wird.

Adele Griffin: “Das unvollendete Leben der Addison Stone” (Jugendbuch)
Addison ist in allen Bereichen der Kunst unglaublich talentiert und ein leuchtender Stern am New Yorker Kunsthimmel. Doch ihr Leben endet mit 18 Jahren, als sie von einer Brücke stürzt. War es ein Unfall, Selbstmord, oder am Ende sogar Mord?
Dieses Buch hat mich nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch vom Hocker gerissen, denn es werden viele Werke Addisons und Erinnerungsfotos aus ihrem Leben gezeigt. Sehr interessant und richtig spannend, nicht nur für Kunstinteressierte.

Alex Capus: “Mein Nachbar Urs”
Alex Capus hat sechs Nachbarn. Alle heißen Urs, aber einer möchte nicht im Buch erwähnt werden. Also erzählt uns der Autor in diesen gesammelten Kolumnen vom Leben mit seinen fünf Ursen in der Kleinstadt Olten.
Sehr unterhaltsam.

Joachim Meyerhoff: “Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke”
Joachim wird an der Schauspielschule aufgenommen und wohnt bei seinen Großeltern in München.
“Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war” war schon so unglaublich gut und auch in diesem Buch ist er wieder da, Meyerhoffs einzigartiger Humor gepaart mit einer wunderbar lakonischen Erzählweise. Einfach genial! Was habe ich mich amüsiert.


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