Der Literatur-Spiegel zur Leipziger Buchmesse 2019: Die Bücher Frühjahrs 2019 – Meine Highlights

Der Literatur-Spiegel zur Leipziger Buchmesse 2019: Die Bücher Frühjahrs 2019 – Meine Highlights

Die erste Ausgabe des Literatur-Spiegels im Jahr 2019 beschäftigt sich mit den Neuerscheinungen des Frühjahrs.
Ich habe einige Titel entdeckt, auf die ich sehr gespannt bin:

Lawrence Osborne: “Welch schöne Tiere wir sind”

Naomi macht Urlaub auf der hochherrschaftlichen Residenz ihres Vaters, der Kunstsammler ist, Geld wie Heu hat und das gerne zeigt.
Als sie den gestrandeten Flüchtling Faoud entdeckt, kommt ihr die Idee, es dem Vater heimzuzahlen. Sie stiftet Faoud an, in der Villa einzubrechen.
Das war keine gute Idee…

Seit ich vor zwei Jahren Lawrence Osbornes “Denen man vergibt” gelesen habe (eines meiner Lieblingsbücher des Jahres 2017) , warte ich darauf, dass ein weiteres Werk übersetzt wird, denn ich schätze die zynische Art und Weise, wie er über seine Figuren schreibt sehr.

Jetzt ist es endlich soweit und ich freue mich darauf “Welch schöne Tiere wir sind” zu lesen, weshalb ich den Text im Literatur-Spiegel auch nicht gelesen habe. Ich möchte vor der Lektüre so wenig über dieses Buch, wie möglich wissen, damit ich überrascht werden kann.

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Oleg Senzow: “Leben”

Mitte April wird Oleg Senzows Geschichtenband “Leben” erscheinen. Eine Erzählung können wir im Literatur-Spiegel bereits jetzt lesen: “Der Hund”.
In diesem autobiographischen Text geht es um einen Jungen, der sich immer einen Deutschen Schäferhund gewünscht hat. An seinem zwölften Geburtstag kauft ihm sein Vater dann einen Hund. Zwar keinen Schäferhund, jedoch einen Mischling aus eben jenem und dem Kaukasischen Schäferhund.
Der Junge liebt ihn über alles, doch dann wird er älter – und hat andere Interessen…
Eine Geschichte, die mich berührt hat.

Oleg Senzow ist in der Ukraine geboren worden und wurde durch seinen Film “Gamer”, in dem es um die Computerspielszene geht, bekannt.
2013 engagierte er sich als Aktivist in der AutoMaidan-Bewegung, indem er Lebensmittel an Soldaten der ukrainischen Krim-Basen lieferte, die von russischen Einheiten blockiert war.
2014 wurde er zusammen mit drei weiteren Aktivisten auf der Krim verhaftet. Die Begründung lautete unter anderem: Vorbereitung terroristischer Handlungen.

Im August 2015 wurde Oleg Senzow aufgrund offensichtlich fabrizierter Zeugenaussagen zu zwanzig Jahren Straflager verurteilt, so schreibt der Spiegel.
Trotz zahlreicher Proteste (z.B. durch Amnesty International) und eines monatlangen Hungerstreiks ist Oleg Senzow nach wie vor in einer Strafkolonie am Polarkreis inhaftiert.

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Ohne den Text im Literatur-Spiegel wäre ich auf Oleg Senzow nicht aufmerksam geworden.
Danke dafür.

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James Sallis: “Willnot”

Willnot ist eine Kleinstadt in Amerika, in der alles seinen Gang geht. Bisher.
Denn gerade hat man eine Grube voller Leichen gefunden.

Lamar Hale ist Arzt, lebt in Willnot, kennt alle und jeden, aber die Toten, die kennt er nicht.
An eben jenem Tag erhält Lamar Besuch von einem Patienten, den er jahrelang nicht gesehen hat. Brandon Lowndes, der aber partout nicht sagen möchte, was ihn nach Willnot führt.
Ein paar Tage später taucht eine FBI-Agentin aus, die sich ausgerechnet jetzt nach Brandon Lowndes erkundigt, denn dieser ist Scharfschütze bei den Marines und hat sich unerlaubt von seiner Truppe entfernt.
Er wurde angeschossen, ist aber aus dem Krankenhaus geflohen.
Hat er etwas mit den Toten in Willnot zu tun?

James Sallis arbeitete als Atemtherapeut in der Intensivstation, schrieb aber schon immer nebenher. Nach dem Studium veröffentlichte er einen Band mit Kurzgeschichten , gab ein Science-Fiction-Magazin heraus, übersetzte unter anderem Alexander Puschkin ins Englische und schrieb Romane, bzw. Krimis, für die er vielfach ausgezeichnet worden ist.

“Driver”, in dem es um einen Stuntfahrer geht, der manchmal bei Überfallen den Fluchtwagen fährt, zählt wohl zu den bekanntesten Werken.
Eine meiner Kolleginnen hat es vor Jahren gelesen und war sehr begeistert.
2008 erhielt Sallis für dieses Buch, das mir Ryan Gosling in der Hauptrolle verfilmt worden ist, den Deutschen Krimipreis in der Kategorie “International”.

Auch in “Willnot” ist Sallis Hauptfigur kein Polizist, oder Ermittler, sondern ein Arzt, der uns das Geschehen durch seinen “seltsam verschrobenen Blick” näherbringt, so schreibt der Spiegel Autor Marcus Müntefering.
Dieser Blick verhindert, so der Journalist weiter, dass “Willnot” auf ein simples “Wir gegen die böse Welt” reduziert wird.

Das klingt doch gut!

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Don Winslow: “Jahre des Jägers”

Art Keller ist Drogenfahnder und hat ein Misson, denn derzeit sind so viele US-Bürger wie noch nie zuvor opiatabhängig. Die Menge des Heroins, das in die USA gelangt, hat sich inzwischen vervierfacht.
Das Ziel der immer mächtiger werdenden Drogenkartelle ist es, die Regierung der USA zu unterwandern.
Dem gilt es Einhalt zu bieten.

Während seiner Ermittlungen im Fall eines verschwundenen Drogenbosses, muss Keller feststellen, dass die Situation schlimmer ist, als vermutet. Die Drogen- und Waffengeschäfte haben eine riesige Dimension angenommen. Außerdem ist es so, dass jeder seine Finger überall drin hat. Auch diejenigen, von denen Keller dachte, dass sie zu den Guten gehören.
Aber die Grenzen zwischen Gut und Böse sind schon lange aufgehoben worden…

Don Winslow ist hierzulande mit “Tage der Toten” (2010) bekannt geworden. Mit “Jahre des Jägers” liegt nun der dritte Band des Krimi-Epos vor, in dem es um den Drogenkrieg in Mexiko geht und das seinem Leser nichts erspart, so Marcus Müntefering im Literatur-Spiegel.
Des Weiteren stellt er sich die Frage, ob es wirklich notwendig gewesen ist, dass Winslow noch einmal 1000 Seiten zur gleichen Thematik nachgelegt hat, was er im nächsten Satz mit einem klaren “Ja” beantwortet.
Denn alleine 2017 starben mehr als 23.000 im Drogenkrieg, was dem Comeback des Heroins zuzuschreiben ist.
Außerdem geht es Don Winslow um Donald Trump, der im Roman John Dennison heißt. Dennison wäscht (gemeinsam mit seinem Schwiegersohn) mittels seiner Immobiliengeschäfte Gelder der Drogenkartelle..

Diese Drogenkrieg-Trilogie habe ich noch vor mir, jedoch habe ich andere Bücher Don Winslows gelesen, die mich sehr begeistert haben.
Allen voran “Die Sprache des Feuers”, in dem ich viel darüber erfahren habe, wie man Brandspuren liest. Hochinteressant!
Aber auch Frankie Machine fand ich toll, (einen Roman, in dem es um einen Mafiakiller geht, der sich zur Ruhe gesetzt hat und auf dessen Verfilmung mit Robert de Niro ich noch immer warte) und auch “Kings of Cool” war anders, aber sehr spannend.

Gerade habe ich “Jahre des Jägers” angelesen und muss schon sagen: Don Winslow kann es einfach.

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