Es war nicht einfach, aus den vielen guten Romanen, welche ich in diesem Jahr gelesen habe, diejenigen auszuwählen, die für mich persönlich am beeindruckendsten gewesen sind.
Nach einigem Hin und Her habe ich mich nun entschieden und hier sind meine elf Lese-Highlights des Jahres 2015:
Anne Köhler: Ich bin gleich da
Ein wirklich wunderbares Buch in dem es um das Thema Verdrängung durch ständigen Arbeitseinsatz (in diesem Fall in den Küchen von Restaurants) geht.
Mich hat während der Lektüre eine ganz leise Melancholie erfasst und mich vollkommen für diesen Text eingenommen.
Dass dieses Buch nicht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand, hat mich wirklich sehr erstaunt.
Evelyn Waugh: Scoop
…habe schon auf 15 in der Straßenbahn laut lachen müssen. Britischer Humor vom Feinsten!
T.C. Boyle: Hart auf hart
Hier haben alle handelden Personen einen leichten bis schweren Knall, sind nicht gerade sympathisch und legen sehr seltsame Verhaltensweisen an den Tag. Genau das macht dieses Buch so großartig.
Und T.C. Boyle schreibt sowieso toll.
Siri Hustvedt: Die gleissende Welt
Dieses Buch ist in der Kunstwelt New Yorks angesiedelt und wenn es um Kunst geht, bin ich sowieso immer Feuer und Flamme. Gepaart mit Siri Hustvedts klarem Schreibstil konnte dieses Buch ja nur grandios werden.
Und so war es auch: Diese Lektüre hat mich vollkommen berauscht.
Eve Harris: Die Hochzeit der Chani Kaufman
Ich konnte die Nacht nach der Lektüre nicht schlafen, so sehr hat mich das Leben der Hauptfiguren in einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde in London im Jahre 2008 beschäftigt.
Mir ist zum Beispiel nicht klar gewesen, dass die verheirateten Frauen auch in der heutigen Zeit nach ihrer Hochzeit eine Perücke tragen müssen.
Durch dieses Buch habe ich sehr viel über diese mir fremde Welt erfahren und habe mit den einzelnen Charakteren so stark mitgefühlt, wie schon lange nicht mehr.
Lizzie Doron: Who the fuck is Kafka
Wer mehr über Israel und Palästina erfahren möchte, der lese dieses Buch.
Ein Aha-Moment reiht sich an den nächsten.
William E. Bowman: Die Besteigung des Rum Doodle
Eine Gruppe Bergsteiger macht sich auf den höchsten Berg der Welt zu Besteigen. Den Rum Doodle.
Hochkomisch und very british.
Valerie Fritsch: Winters Garten
Was Valerie Fritsch hier auf wenig Raum kreiert, ist einzigartig.
Märchenhaft, karg und lyrisch erzählt die vom Ende der Welt und schaffte es damit auf die Longlist des Deutschen Buchpreises.
Roman Graf: Niedergang
Ein Kammerspiel am Berg. Intensiv und sehr realistisch.
Für Wanderer und Nicht-Wanderer.
Joachim Meyerhoff: Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
Ich hätte nie gedacht, dass Joachim Meyerhoff es nocheinmal (“Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war” war eines meiner Lieblingsbücher im Jahre 2014) schafft mich so zu begeistern und zum Lachen zu bringen.
Hat er aber. Dieses Buch ist so pointenreich, komisch und dennoch tiefsinnig – Begeisterung pur.
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