Die Literatur-Beilage der ZEIT zur Leipziger Buchmesse 2016

Die Literatur-Beilage der ZEIT zur Leipziger Buchmesse 2016

Zweimal im Jahr erscheint, jeweils zur Buchmesse, die Literatur-Beilage der Zeit, auf die ich mich immer sehr freue. In dieser Ausgabe befindet sich zum Beispiel ein sehr lesenswerter Beitrag über den Autor Nis-Momme Stockmann, dessen Buch „Der Fuchs“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert gewesen ist.
Aber natürlich dreht es sich in dieser Beilage vor allem um die Neuerscheinungen in diesem Frühjahr.
Auf einige davon bin ich sehr neugierig und ein paar habe ich bereits gelesen:

Juli Zeh: “Unterleuten”

DSC01610

Zehn Jahre hat Juli Zeh an diesem Roman geschrieben und das lange Warten hat sich definitiv gelohnt. Für mich ist “Unterleuten” eines, wenn nicht sogar DAS Frühjahrshighlight und ich denke, Juli Zeh hat sich damit einen Platz auf der Longlist des Deutschen Buchpreises gesichert.

Es geht um ein kleines Dorf in Brandenburg, in dem sich die Gemüter erhitzen, als ein Windpark gebaut werden soll und ich stimme mit Ursula März (Die Zeit) überein: Dieser Roman könnte direkt so vom Blatt weg verfilmt werden, was an dieser Stelle als Kompliment gemeint ist.

» zur Rezension
» zur Leseprobe

Vendela Vida: “Des Tauchers leere Kleider”

DSC01618

Der Inhalt dieses Romans ist schnell erzählt: Eine junge Frau fährt auf der Suche nach sich selbst nach Marokko. Klingt banal, ist es aber nicht, denn Vendela Vida schreibt in einem absolut hypnotischen Tonfall.

Wie auch Roland Düker (Die Zeit) wünsche ich es mir sehr, dass Vendela Vida mit diesem Buch aus dem Schatten ihres Mannes, dem Schriftsteller Dave Eggers, heraustreten kann – denn sie ist wirklich gut, was sie in ihren leider nicht so bekannten Vorgängerromanen (z.B. “Weil ich zu spät kam”, ein Buch, das mich damals sehr beeindruckte) bewiesen hat.

» zur Rezension
» zur Leseprobe

Isabel Bogdan: “Der Pfau”

DSC01615

Isabel Bogdans erster Roman kommt in dieser Beilage der Zeit leider nicht gut weg.
Es handele sich hierbei um “gegenwartsflüchtige Schmunzelprosa “, die “tantig geschrieben” sei.
Was ich zugeben muß ist natürlich, dass dieses Buch, nicht mit dem typisch britischen rabenschwarzen Humor aufwartet und einfach nicht mit der Schärfe eines Edward St Aubyn oder eines Evelyn Waugh verglichen werden darf.
Aber rabenschwarz will “Der Pfau” auch gar nicht sein – er will unterhalten und das gelingt ihm.
Ich hatte beim Lesen dieser Komödie jedenfalls sehr viel Vergnügen.

» zur Rezension
» zur Leseprobe

Peter Stamm: “Weit über das Land”

DSC01612

Spätestens seit “Agnes” Schullektüre ist, dürfte der Schweizer Autor einem noch größeren Publikum bekannt sein. Er hat bereits einige Romane und Bände mit Erzählungen veröffentlicht und ich erinnere mich, dass mir “Sieben Jahre” sehr gut gefallen hat. 2013 stand er auf der Shortlist des Man Booker International Prize.

In vorliegenden Buch, geht es um den Alltag und dem Wunsch aus diesem auszubrechen. Oder besser gesagt zu fliehen. Zu gehen. Die Familie hinter sich zu lassen.
Ich mag Peters Stamms Tonfall sehr und bin gespannt auf dieses Buch.

Hauke von leseschatz hat es bereits gelesen.

» zur Leseprobe

Nis-Momme Stockmann: “Der Fuchs”

DSC01629

Nis-Momme Stockmann ist eigentlich Theaterautor, der mit seinen Stücken bereits große Erfolge feierte. “Der Fuchs” ist sein erster Roman, dessen Protagonist ein junger Mann ist, der in einer norddeutschen Kleinstadt von der Flut überrascht wird und vom Dach seines Hauses aus auf die Trümmer seiner Heimat blickt.
Er denkt über seine Kindheit nach, die vom Vater geprägt wurde, der früh verstorben ist. Auch sonst hatte Finn es nicht leicht. Ein behinderter Bruder, keine Freunde. Bis Katja auftaucht, die Geschichten spinnt und deswegen auch in der Psychiatrie landet.
Auf dem Dach erinnert sich Finn an eine ihrer Geschichten und ihm geht auf, dass Katja die Flut voraus gesagt hat.

Ijoma Mangold (Die Zeit) ist von “Der Fuchs“ begeistert und lobt unter allem die Dialoge, die Stockmann derzeit keiner nachmache. Man merke da schon sehr, dass er Theaterprofi sei.
Das macht mir richtig Lust auf dieses Buch, von dem ich eigentlich gedacht hätte, dass es den Preis der Leipziger Buchmesse bekommen würde, was ja nicht der Fall war.

Mara von Buzzaldrins hat dieses Buch bereits gelesen.

» zur Leseprobe

Christoph Ribbat: “Im Restaurant”

DSC01628

Dies ist kein Roman, dies ist ein Buch übers Kochen, über die Gastronomie, in dem Sätze stehen wie: “Jean-Paul Sartre lebt im von Deutschen besetzen Paris und hat Probleme mit dem Service.”

Damit hat er mich ja schon, der Autor. Das will ich lesen, denn spätestens seit Anne Köhlers Roman: “Ich bin gleich da” (welcher übrigens mein liebster Roman des vergangenen Jahres gewesen ist) will ich mehr lesen übers Kochen und Genießen.
Christoph Ribbat hat bereits Werke veröffentlicht, die etwas ungewöhnlicher Natur sind: “Basketball. Eine Kulturgeschichte.” zum Beispiel, oder “Flackernde Moderne. Die Geschichte des Neonlichts.” Das macht ihn für mich umso sympathischer.

Mit “Im Restaurant” war er übrigens für den Preis der Leipziger Buchmesse 2016 nominiert.

» zur Leseprobe

Harald Martenstein

DSC01634

Harald Martenstein kommentiert die Bestseller-Liste.
Schon alleine dieses Beitrags wegen, lohnt sich die Anschaffung dieser Zeit-Ausgabe. Ich habe schon nach zwei Sätzen so lachen müssen. Er trifft es auf den Punkt.
Martenstein kann es einfach.


Das könnte Dich vielleicht auch interessieren:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Archive