Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Herbst 2021

Auf diese Neuerscheinungen freue ich mich im Herbst 2021

Das wird ein toller Herbst! Es erscheinen so viele Bücher, die mich brennend interessieren.
Wann soll ich das denn alles lesen?! Ich bin ja noch nicht mal ansatzweise mit den Neuerscheinungen des Frühjahrs durch…
Aber egal. Eins nach dem anderen.
Hier sind die Romane, auf die ich mich in den kommenden Monaten besonders freue:

Lisa Taddeo: „Animal“

Joan ist nicht zu beneiden. Der Mann, den sie liebt, ist kalt wie ein Fisch.
Der Mann, der sie liebt, steht eines Tages vor ihr, hält sich eine Pistole an den Kopf – und drückt ab.
Joan muss weg von hier. Weg aus New York.

In Los Angeles findet sie Unterschlupf bei ihrer Halbschwester Alice, dem einzigen Menschen, der ihr helfen kann, dies alles zu zu verarbeiten.
Dieser Prozess ist nicht einfach, denn Joan muss sich eingestehen, dass sie sich selbst vor diesen Männern klein gemacht hat. Das hat jetzt ein Ende.
Sie will kein Opfer mehr sein. Um jeden Preis. Auch wenn sie selbst zur tat schreiten muss….

Lisa Taddeos viel diskutierter Roman “Drei Frauen” hat mich sehr begeistert.
Er war eines meiner Highlights des Jahres 2020.
Deshalb bin ich gespannt auf ihr neues Buch.

“Animal” erscheint Ende September 2021.

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Megha Majumdar: “In Flammen”

Jivan ist dabei, als die Waggons der U-Bahn in Flammen aufgehen. Hunderte Menschen sterben bei diesem Anschlag in Kalkutta. Als das 19jährige muslimische Mädchen einen regierungskritischen Post auf Facebook veröffentlicht, wird sie festgenommen.
Ihr droht die Hinrichtung…

Der Verlag schreibt, dass dieser Roman das moderne Indien zeigt. Ein Land, das gespalten ist und in dem Status und Religion die Menschen gegeneinander aufbringen, die doch nur auf eine bessere Zukunft für alle hoffen.

Was das Thema Indien anbelangt, habe ich noch nicht viele Bücher gelesen. Wenn ich so nachdenke, sind es genau vier:“Immer wieder Gandhi”*(Vikas Swarup),
“Schiffbruch mit Tiger”*(Yann Martel),
“Der weisse Tiger”*(Aravind Adiga) und
“Shantaram” *(George David Roberts).  Alle vier Titel fand ich toll. (Ach und natürlich die wunderbaren Kochbücher von Meera Sodha.)

Ich glaube, dasss “In Flammen” mein fünfter Indien-Roman sein wird.

Erscheint Anfang September 2021.

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Eva Menasse: “Dunkelblum”

Dunkelblum ist eine ganz normale Kleinstadt in Österreich.
Doch alle, die schon seit einigen Jahrzehnten hier leben (und das sind gar nicht so wenige) eint das Wissen um eine Sache. Bzw. deren Verschweigen. Niemand soll erfahren, was hier einmal geschehen ist.
Bisher hat das funktioniert. Nichts ist ans Licht gekommen.

1989 taucht ein unbekannter Mann in Dunkelblum auf und eine junge Frau verschwindet. Als dann am Stadtrand ein Skelett gefunden wird, tauchen Fragen auf. Fragen, die die älteren Einwohner vielleicht beantworten könnten, wenn sie denn wollten. Denn am besten ist es, Vergangenes ruhen zu lassen.
Oder…?!

Von der Geschichte her erinnert mich “Dunkelblum” an mein Highlight des Jahres: “Das flüssige Land” von Raphaela Edelbauer. Denn in diesem Roman geht es ebenfalls um einen Ort, an dem man über gewisse Dinge nicht spricht. Bzw. Probleme löst, indem man sie einfach ignoriert.
Ich nehme einmal an, dass Eva Menasse vielleicht keine – ich nenne es jetzt einmal – “schrägen” Elemente einbauen wird, wie es bei Raphaela Edelbauer der Fall war. (Was ich übrigens genial fand.)
Aber ich bin sicher, dass es sich bei “Dunkelblum” um ein tolles Buch handelt. Lesen muss ich es auch jeden Fall. Denn von Eva Menasses Bücher “Quasikristalle”* und “Lässliche Todsünden”* war ich sehr angetan.

Ich glaube, ich lehne mich nicht aus dem Fenster, wenn ich sage, dass “Dunkelblum” auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2021 auftauchen wird.

Erscheint am Ende August 2021.

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Sofie Oksanen: “Hundepark”

Olenka sitzt auf einer Parkbank und wirft einen kurzen Blick auf die Frau, die sich neben ihr niederlässt. Wie man das eben so macht. Kurz zunicken und dann damit weitermachen, was man eben bis dahin so gemacht hat. In Olenkas Fall ist es das Betrachten einer Familie, die ebenfalls im Park ist.

Doch die Frau, die sich auf die Bank gesetzt hat, ist keine Fremde.
Es ist die Frau deren Leben Olenka zerstört hat…
In diesem Roman schreibt Sofi Oksanen über Frauen aus Entwicklungsländern, oder dem Osten, die in ihrer Not keine andere Wahl haben – und reichen Europäerinnen zu dem verhelfen, was diese sich so sehr wünschen: Ein Kind.

Sofi Oksanens Roman “Fegefeuer”* fand ich großartig.
Deshalb bin ich sehr auf “Hundepark” gespannt!

Erscheint Mitte Januar 2022.

Inzwischen habe ich „Hundepark gelesen und bin begeistert!

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Moritz Rinke: „Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García“

Pedro Fernández García hat ein kleines Postbüro. Und viel Zeit. Denn die Leute schreiben sich lieber Mails.
Tja. Dann sortiert Pedro eben ein paar Werbesendungen, trinkt Kaffee und erforscht zusammen mit seinem Sohn Miguel Familiengeheimnisse.
Zum Beispiel gehen sie der Frage nach, was der Großvater in den 30er Jahren in Spanisch-Marokko so getrieben hat.

Die schönen Forschungsabende haben ein Ende, als Miguel überraschend nach Barcelona zieht.
Zu allem Überfluss trennt sich auch noch Pedros Freundin von ihm. Er beginnt Trübsal zu blasen und auch sein Freund (ein Fischer ohne Boot) kann ihn nicht aufheitern.

So kann es nicht weitergehen. Da sind sich der Fischer, Amado (ein Geflüchteter) und Pedro einig.
Sie müssen Miguel zurückholen…!

Ich muss ja sagen, dass mich der Plot jetzt nicht so sehr überzeugt – ABER: Moritz Rinkes Roman:“Der Mann, der durchs Jahrhundert fiel” *
fand ich so toll!  Intelligent – und sehr witzig.
Deshalb muss ich “Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García” unbedingt lesen.

Erscheint Ende August 2021.

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Ayelet Gundar-Goshen: “Wo der Wolf lauert”

Lilach wohnt im Silicon Valley, besitzt einen Pool und einen gut verdienenden Ehemann. Sie freut sich darüber, in einem Land zu sein, in dem sie nicht in ständiger Gefahr lebt. Das war in ihrer Heimat Israel anders.

Um ihren Sohn Adam musste sie sich bisher auch keine Gedanken machen. Doch dann stirbt einer von Adams Klassenkameraden auf einer Party, bei der auch Adam anwesend war.
Als Lilach mehr über die Todesumstände erfährt, muss sie erkennen, dass es möglicherweise eine Verbindung zu ihrem Sohn gibt…

Ayelet Gundar-Goshens Roman “Lügnerin” war eines meiner Highlights des Jahres 2017.
Deshalb freue ich mich sehr darüber, dass sie einen neuen Roman geschrieben hat.
Der Plot klingt schonmal richtig gut!

Erscheint Mitte Juli 2021.

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Robert Kolker: “Hidden Valley Road – Im Kopf einer amerikanischen Familie”

Don Galvin ist bei der Air Force und seine Frau Mimi kümmert sich um die zwölf Kinder und das schöne Haus.
Nach außen hin ist alles prima, doch eben nur nach außen hin.
Nervliche Zusammenbrüche, Missbrauch und Gewalt prägen den Alltag der Großfamilie.
In den 70er Jahren wurde dann bei sechs der Kinder Schizophrenie diagnostiziert.

Die Galvins gibt es wirklich und da der Fall so außergewöhnlich ist, wurde er gründlichst studiert.
Diesen Studien sind viele medizinische Fortschritte im Bereich der Behandlung von Schizophrenie zu verdanken.

Robert Kolker erzählt uns hier vom Leben der Galvins und bringt uns ein Stück Medizingeschichte näher.
Das klingt richtig interessant!
Ab auf die Leseliste!

Erscheint Anfang November 2021.

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Stephan Thome: “Pflaumenregen”

Umeko ist acht Jahre alt und lebt in den 40er Jahren in Taiwan. Der Pazifische Krieg rückt zwar näher und näher, doch noch merkt man auf der Insel nichts davon.
Bis zu diesem Zeitpunkt wachsen Umeko und ihr Bruder sehr behütet auf.
Das ändert sich, als am Rande der Kleinstadt ein Lager für ausländische Kriegsgefangene errichtet wird.

Sowohl mit dem Pazifikkrieg, als auch mit Taiwan habe ich mich bisher noch nicht befasst.
Ich finde es aber immer spannend, mir Themen über Romane zu erarbeiten. (Wie zum Beispiel bei ”Die Tagesordnung” von Éric Vuillard, oder Orkun Erteners “Lebt”.)
Das klingt jetzt anstrengend und schulisch, doch das empfinde ich gar nicht so.
Bei mir bleiben gewisse Dinge einfach besser hängen, wenn ich merke: “Ah! In diesem Buch war das doch so und daher.….!” …oder so.

Von Stephan Thomas “Pflaumenregen” verspreche ich mir sehr viel, denn seine beiden Romane “Fliehkräfte”* und “Grenzgang”*(mit welchen er jeweils für den Deutschen Buchpreis nominiert war) fand ich richtig gut.

Pflaumenregen erscheint Mitte September 2021.

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Svenja Leiber: “Kazimira”

Kazimira ist mit Antas verheiratet, dem Sachen Bernsteinschnitzen niemand so schnell etwas vormacht.
Kazimira liefert die Ideen für die Schnitzereien und Schliffe, Antas die Handwerkskunst. Teamwork nennt man das heute – Ende des 19. Jahrhunderts hieß das wahrscheinlich noch anders.

Als das Bernsteinwerk, in welchem Anats arbeitet schließlich erfolgreich wird, freut man sich jedoch nicht für sie.
Im Gegenteil: Neid ist die Folge – und Antisemitismus.

Und wieder ein Thema, über das ich bisher nichts weiß und das sich hochspannend anhört: Der größte Bernsteinabbau der Geschichte die “Anna-Grube”. Bzw. deren Nachwirken im heutigen Russland.
Allerdings geht es in diesem Buch um weit mehr: Es geht um die Frage, wo Gewalt und Hass herkommen.

Erscheint Mitte August 2021.

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Marie NDiaye: “Die Rache ist mein”

Maître Susane bekommt in ihrer Kanzlei Besuch eines Herrn namens Gilles, den sie aus ihrer Jugend zu kennen meint.
Sie weiß zwar nicht mehr, was damals konkret passiert ist, aber sie glaubt, dass er derjenige war, der ihrem Leben eine neue Richtung gab.

Jetzt sucht Gilles jedenfalls eine Anwältin für seine Frau. Denn sie hat ihre Kinder getötet.
Maître Susane übernimmt den Fall und stellt schnell fest, dass sie alles infrage stellen muss.
Gilles, seine Frau, die Hausangestellten, deren Kinder – und zuletzt sich selbst.
Denn eine Frage stellt sie sich insgeheim immer wieder: Ist sie selbst die, die sie zu sein glaubt?

Dieser Spannungsroman war DAS literarische Ereignis des Jahres in Frankreich.
Das klingt doch gut!

Erscheint leider erst Mitte Oktober 2021.

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Uta von Arnim: “Das Institut in Riga – Die Geschichte eines NS-Arztes und seiner Forschung”

Uta von Arnims Großvater leitete 1941-44 “Forschungsinstitut Kleistenhof” in der Nähe von Riga. Hier erforschte der NS-Arzt unter anderem das Fleckenfieber, wobei ihm Juden als “Versuchskaninchen” bei der Herstellung eines Impfstoffes dienten.
Die Autorin hat sehr viel recherchiert, Familienmitglieder interviewt und so das Geschehen in Kleistenhof rekonstruiert.

Ich habe gerade versucht, mich ein bisschen in diese Thematik einzulesen, aber nicht sonderlich viel gefunden. Deshalb bin ich gespannt auf Uta von Arnims Bericht.

Erscheint Ende September 2021.

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Marijke Schermer: “Sozusagen Liebe”

Terri und David sind seit 25 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder.
Alles prima, denkt David.Dass es das nicht ist, stellt er fest, als Terri sich in Lucas verliebt.
Lucas, der frei und ungebunden ist und auf niemanden Rücksicht zu nehmen braucht.
Denn genau das fehlt Terri in ihrem Leben. Ihre Familie engt sie ein.

Sev ist ein bisschen wie Lucas. Sie will keine Beziehung und keine Familie. Denn sie ist davon überzeugt, dass man auf diese Art und Weise keinesfalls glücklich werden kann.
Dann verliebt sie sich in David…Marijke Schermers Roman “Unwetter” fand ich großartig.
Ich freue mich sehr darüber, mehr von ihr lesen zu können.

Erscheint Ende August 2021.

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Hansjörg Schertenleib: “Offene Fenster, offene Türen”

Casper und Juliette hatten Sex im Proberaum der Jazzschule. Davon gibt es ein Video. Alle haben es gesehen und sind empört.
Denn Dozent Casper ist 55, Gesangsstudentin Juliette 19 Jahre alt.

In diesem Roman schreibt der Schweizer Schriftsteller über die Frage, was öffentlich ist – und was privat.
Über Hass, Hetze und über eine Gesellschaft, die sich offen gibt, aber eigentlich nur schwarz und weiß kennt.

Hansjörg Schertenleibs Roman “Das Regenorchester”* habe ich vor einigen Jahren mit Begeisterung gelesen und bin gespannt, wie er obigen Plot umsetzt.

Erscheint Ende August 2021.

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Maria Broberg: “Und Nilas sprang”


Plötzlich ist er nicht mehr auffindbar. Vom Erdboden verschluckt. Oder vom Wasser.
Ja, alle sind sich sicher: Nilas (Hakans kleiner, nicht so wirklich erwünschter Bruder) ist im Fluss ertrunken. Das war 1948.

Viele Jahre später hat Hakan eine neue Freundin: Petra.
Und Petra beschließt, nicht einfach alles was im kleine Dorf im Norden Schwedens erzählt wird, hinzunehmen.

Zeitgleich steigt das Wasser des Flusses – und so manches Ungeahnte wird an die Oberfläche geschwemmt…

Dieser Roman erscheint Ende Oktober 2021.

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…ich habe übrigens noch nicht alle Verlagsprogramme gesichtet. Daher folgt bald ein zweiter Teil der Neuerscheinungen auf die ich mich in diesem Herbst besonders freue.


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