Die ersten Verlagsprogramme sind seit wenigen Tagen online und ich habe schon einige Bücher entdeckt, auf die ich mich im Herbst 2018 besonders freue:
Amélie Nothomb: “Happy End”
Déodat ist etwas eigen und liebt es, Vögel zu beobachten. Auch Trémière ist lieber für sich und wächst bei ihrer sehr exzentrischen Großmutter auf.
Beide haben die Gabe, ihre Umgebung genau zu beobachten und beide werden sich bald kennenlernen.
Ich liebe die Romane der belgischen Schriftstellerin. “Mit Staunen und Zittern”, oder “So etwas wie ein Leben” zum Beispiel fand ich grandios.
Jedes ihrer Werke ist für mich ein Ereignis.
Dieses Buch erscheint Ende September 2018.
Dennis Lehane: “Der Abgrund in dir”
Rachel hat sich bisher nicht wirklich Sorgen gemacht. Sie hat auch keinen Grund dazu, denn sie besitzt alles, was sie sich wünscht. Ihr Ehemann ist perfekt und finanziell gibt es auch keinen Grund zur Klage.
Bis besagter Gatte Rachels Leben in einer einzigen Sekunde aus der Bahn wirft…
Vor Jahren habe ich Dennis Lehanes “Shutter Island” gelesen und war begeistert.
In der Verlagsvorschau steht, dass “Der Abgrund in Dir” ebenso rasant und trickreich wie eben jenes Werk sei.
Ja dann…!
Dieses Buch erscheint Ende August 2018.
Juli Zeh: “Neujahr”
Henning ist irgendwie überfordert. Zwar ist eigentlich alles im Lot, den Kindern geht es gut und sein Job ist auch in Ordnung, jedoch findet er sich in keiner der ihm zugeteilten Rollen wieder. Weder in der des Ehemanns, des Familienernährers, noch in der des Vaters.
Derzeit ist er auf Lanzarote. Er versucht mit seinem Fahrrad einen extrem steilen Anstieg zu bezwingen, obwohl ihm klar ist, dass weder sein Proviant, noch seine Ausrüstung für diese Tour ausreicht, als er sich plötzlich an eine Situation aus seiner Kindheit erinnert, seit welcher er unter Panikattacken leidet…
Juli Zehs Bücher schätze ich sehr. “Unterleuten” und “Treideln” zum Beispiel fand ich großartig.
Daher freue ich mich auf ihren neuen Roman, der Mitte September 2018 erscheinen wird.
Paul Beatty: “Der Verräter”
Dickens ist ein verarmter und verlorener Vorort von Los Angeles, in welchem sich die schwarzen Bewohner gegen die Weißen behauptet haben.
Der Vater des Erzählers ist ein friedlicher Typ, der vollkommen zufrieden ist, wenn er sich um seine Wassermelonen und seine Marihuana-Pflanzen kümmern kann.
Als dieser jedoch durch eine Gewaltaktion der Polizei ums Leben kommt, wird der Erzähler zum Anführer einer neuen Bewegung, welche die Rassentrennung, als auch die Sklaverei wieder einführen möchte…
Paul Beattys bissige Satire ist 2016 mit dem Man-Booker-Prize ausgezeichnet worden. Es war das erste Mal, dass der wichtigste Literaturpreis Großbritanniens an einen Amerikaner verliehen wurde.
“Der Verräter” erscheint Mitte Oktober 2018.
P.S.: Mit Booker-Prize-Trägern bzw. Booker-Prize nominierten Schriftstellern habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.
Ottessa Moshfegs Roman “Eileen” zum Beispiel stand 2016 auf der Shortlist und hat mich vollkommen begeistert.
Hilary Mantel hat den Booker-Prize sogar gleich zweimal verliehen bekommen: Für ihre Romane “Wölfe” und “Falken”. Eines meiner Lieblingsbücher der Schriftstellerin ist jedoch eines ihrer früheren Werke: “Jeder Tag ist Muttertag”.
Dörte Hansen: “Mittagsstunde”
Ingwer kehrt mit 47 Jahren in sein Heimatdorf zurück. Seine Großeltern betreiben dort ein Lokal, doch dieses hat die besten Zeiten bereits hinter sich. Wie eigentlich das gesamte Dorf.
Wann hat der Verfall des Ortes begonnen? Damals, als Ingwer zum Studieren nach Kiel ging, oder schon viel früher? Als die kleinen Bauern ihre Gehöfte aufgaben und nur noch die großen Betriebe übrig blieben?
Davon erzählt und Dörte Hansen in ihrem zweiten Roman.
Hansens Debüt “Altes Land” war für mich 2015 eine absolute Überraschung und ich freue mich sehr, ab Mitte Oktober 2018 ein neues Werk der Autorin lesen zu können.
Inzwischen habe ich „Mittagsstunde“ gelesen und bin begeistert:
Bernhard Strobel: “Im Vorgarten der Palme”
Eigentlich könnte das Leben im Eigenheim in der Vorstadt doch so schön sein. Wenn Leidegger sich nicht ständig dem Misstrauen seiner Frau ausgesetzt fühlen würde. Mit ihr selbst kann er nicht darüber sprechen, dafür kann er sich aber wunderbar innerlich in Rage reden….
Nach der Leseprobe war klar: Dieses Buch muss ich lesen!
Strobel schreibt wunderbar trocken und ironisch. Das wird super!
Dieses Buch erscheint Mitte August 2018.
Christian Dittloff: “Das Weiße Schloss”
Das “Weiße Schloss” ist ein Projekt, das seinesgleichen sucht. Hier Leben Leihmütter, die für andere Paare Kinder austragen. Es ist ihr Beruf, die Kinder zu gebären und sie aufzuziehen, wobei besonders viel Wert darauf gelegt wird, dass alles “Fair Trade” und “Bio” ist.
Ada und Yves haben sich entschieden im “Weißen Schloss” ein Kind bekommen zu lassen, da sie sich dem Dreieck aus Karriere, Liebe und der Erziehung nicht zu 100% gewachsen fühlen.
Sie können ihr Kind jederzeit besuchen, doch wird das reichen?
Das klingt spannend!
Dieses Buch erscheint Anfang August 2018.
Chan Ho-Kei: “Das Auge von Hongkong”
Insektor Kwan ist eine Legende, zumal er die Gabe hat, die ungewöhnlichsten Fälle zu knacken.
Darauf hofft auch einer seiner alten Schüler, der sich an Kwans Sterbebett begibt. Ein Fall, bei welchem eine Harpune eine nicht unwichtige Rolle spielt, scheint ihm unlösbar…
Chan Ho-Kei erzählt uns von sechs unterschiedlichen Kriminalfällen, deren Verursacher so gerissen sind, dass ihnen nur Inspektor Kwan auf die Schliche kommen kann.
“Das Auge von Hongkong” handelt allerdings nicht nur von Erpressern und Mördern, sondern vor allem von der Stadt Hongkong selbst, die einst Großbritannien gehörte, jedoch Jahre später wieder an die Kommunisten zurückfiel.
Mit der Geschichte Hongkongs habe ich mich bisher noch nicht befasst, daher bin ich gespannt mehr über diese Stadt in Kombination mit spannenden Kriminalfällen zu erfahren.
Dieses Buch erscheint Ende August 2018.
Winnie M. Li: “Nein”
Die Autorin Winnie M. Li erzählt hier ihre eigene Geschichte. Eine Geschichte, die davon handelt, wie ein einziger Moment das komplette Leben verändern kann. Der Moment einer Vergewaltigung.
Vivian wandert sehr gerne und begegnet bei einer Tour einem fremden jungen Mann, der sie bedrängt und sich weigert, locker zu lassen, obwohl Vivian nachdrücklich Nein sagt.
Schonungslos erzählt Winnie M. Li, wie es ab diesem Punkt nur noch zwei Zeiten für sie gibt: Das Davor und das Danach.
Das Besondere hierbei ist, dass Winnie M. Li beide Seiten der Geschichte erzählt: Die des Opfers und die des Täters.
Dieses Buch erscheint Ende August 2018.
Olivier Guez: “Das Verschwinden des Josef Mengele”
Dem Lagerarzt von Auschwitz, Josef Mengele, gelang 1949 die Flucht nach Argentinien.
Er baute sich dort ein neues Leben auf und wurde dabei von vielen Personen unterstützt, sodass es weder dem Mossad, Simon Jäger, noch Fritz Bauer gelang, ihn aufzuspüren. 30 Jahre nach seiner Flucht fand man schließlich Mengeles Leiche an einem Strand in Brasilien.
Aus diesem Stoff hat Olivier Guez einen Tatsachenroman gemacht, der in Frankreich zum Bestseller geworden ist.
Im vergangenen Jahr las ich Affinity Konars Debütroman “Mischling”, in welchem es um Mengeles Zwillingsexperimente geht. Während der Lektüre habe ich viel recherchiert, zumal mich dieses Thema seit Jahren nicht losläßt. Deshalb interessiert mich Olivier Guez Werk sehr.
Sylvie Schenk: “Eine gewöhnliche Familie”
Der Tod von Tante Tamara und Onkel Simon hinterlässt tiefe Gräben in der Familie. Bereits auf der Beerdigung der beiden, gibt es Auseinandersetzungen, die deutlich machen, dass es Tamara und Simon waren, die die vier Geschwister bzw. die gesamte Familie zusammengehalten haben. Als klar ist, wie das Erbe verteilt werden wird, verstärken sich die Unstimmigkeiten untereinander.
Sylvie Schenk wurde in Frankreich geboren, schreibt seit 1992 auf Deutsch, las beim Bachmann-Preis und hat mich mit ihrem ersten Roman “Schnell, dein Leben” vollkommen begeistert.
Daher freue ich mich darauf bald mehr von ihr lesen zu können.
“Eine gewöhnliche Familie” erscheint Ende Juli 2018.
Lisa Halliday: “Asymmetrie”
Alice ist 25, als sie den 75jährigen bekannten Schriftsteller Ezra Blazer kennenlernt.
Amar hat, so scheint es, zunächst nichts mit den beiden zu tun. Der amerikanisch-irakische Doktorand ist gerade auf dem Weg in den Nahen Osten, als er am Flughafen in London in Gewahrsam genommen wird.
Lisa Halliday verwebt diese beiden sehr verschiedenen Geschichten sehr geschickt, so schreibt der Verlag. Es handele sich um einen provokanten und kühnen Roman über Machtgefälle jeglicher Art.
Das klingt interessant!
Dieses Buch erscheint Ende Juli 2018.
Jasper Fforde: “Eiswelt”
Die Eiszeit hat nie aufgehört. Sogar die Menschen halten Winterschlaf, anders ist es in den Wintermonaten auch nicht auszuhalten.
Nur eine spezielle Spezies bleibt in dieser Zeit wach: Die Winterkonsuln. Sie müssen auf die Menschen aufpassen und sicherstellen, dass ihnen nichts geschieht, denn draußen lauern grausige Bestien.
Charlie ist einer der Winterkonsuln und tritt zu Beginn des Buches seine erste Arbeitsstelle an. Bald schon merkt er, dass er hier keine ruhige Kugel schieben kann, sondern um jeden Preis wach bleiben muss…
Ich muss zugeben, dass mich dieser Plot nicht sonderlich gereizt hätte, hieße der Autor dieses Buches nicht Jasper Fforde.
Seine Bücher, wie zum Beispiel “Der Fall Jane Eyre”, sind Kult, abgefahren und wie ich finde genial.
Daher bin ich auf “Eiswelt” sehr gespannt.
Dieses Buch erscheint Mitte November 2018.
Martenstein: “Jeder lügt, so gut er kann”
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